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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 3 (1875)

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Land. Frisches Wasser bekommt man in. Booten ‚und wird durch Pumpen und 
Schläuche an. Bord genommen, x 
Ansprache an das nautische Publikum. 
Nachdem nunmehr die gesammte Organisation der Deutschen Seewarte 
nahezu vollendet, auch die baulichen Veränderungen der für dieselbe im See- 
mannshause reservirten Räume dem Abschlusse nahe sind, scheint der Direction 
der geeignete Zeitpunkt gekommen, eine Ansprache an das schifffahrtitreibende 
und das sich für die Schifffahrt interessirende Publikum zu richten, um dem- 
gelben Klarheit einerseits darüber zu geben, welche Erwartungen es von dem 
Gesammt-Institut nach seiner Organisation und nach den auszuführenden Arbei- 
ten hegen kann, andrerseits wiederum, auf welche Mitwirkung und Unterstützung 
Seitens des seemännischen Publikums die Deutsche Seewarte rechnet. ; 
Indem die Direction- sich erlaubt, wegen der Einzelheiten der Organisation 
des Instituts auf die „Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie“ 
(HI. Jahrgang der Hydrographischen Mittheilungen :No. 7 und 8), welche Zeit- 
schrift zugleich als Organ der Seewarte dient, zu verweisen, legt dieselbe hier 
noch einmal in. allgemeinen Umrissen die Eintheilung der Arbeiten nach den 
verschiedenen Abtheilungen dar. 
Zunächst ist die Abtheilung I. der Deutschen Seewarte, die sich vorzugs- 
weise mit der Organisation der metoorologischen Arbeit auf See und mit Samm- 
lung des bezüglichen Materials, dessen Bearbeitung und Discussion beschäftigt, 
berufen, mit dem schifffahrttreibenden Publikum in directe und allernächste 
Verbindung zu treten, Den Führern der Schiffe wird hier die Gelegenheit ge- 
boten, nach allen Richtungen hin sich für die möglichst schnelle und sichere 
Ausführung einer beabsichtigten Reise Rath zu holen, indem die Direction und 
speciell der Vorstand. der Abtheilung I. jeder Zeit bereit sein wird, den Capi- 
bainen, vorzugsweise in mündlicher Besprechung, die auf den neuesten Unter- 
suchungen basirten Resultate über Winde und Strömungen in den verschiedenen 
Meeren mitzutheilen, und mit denselben. die Route, die für eine bestimmte Jah- 
reszeit und mit Berücksichtigung aller- individuellen Umstände zu wählen wäre, 
durchzuberathen und eventuell anzugeben. 
Eine wohl ausgestattete Sammlung von General- und Special-Karten aller 
Meere, so wie eine, die besten bekannten Werke der nautischen Wissenschaft 
enthaltende Bibliothek, deren Verwaltung der Abtheilung II. obliegt, steht den 
Capitainen zur Orientirung und Benutzung innerhalb des Lokals der Deutschen 
Seewarte zur Verfügung. . 
Um übereinstimmende genaue Beobachtungen. auf See zu ermöglichen, 
werden die zur Führung des meteorologischen Journals nothwendigen Instru- 
mente, Barometer, Thermometer etc., in der Abtheilung II. unentgeltlich ge- 
prüft, und mit den Normal-Instrumenten der Deutschen Seewarte verglichen, 
Aus den Beständen der Seewarte werden, so weit dieselben reichen, an 
Schiffsführer, welche sich besonders durch ihre Arbeiten als für die Zwecke des 
Instituts fördernd gezeigt haben, Instrumente leihweise verabfolgt, auch gute ge- 
prüfte Instrumente zum Fabrikpreise überlassen. 
Mechaniker und Capitaine können Sextanten in Bezug auf deren Excen- 
tricitäts- und andere Fehler auf der Seewarte untersuchen lassen. 
Einen wesentlichen Theil der Arbeiten der Abtheilung II. bildet die 
Untersuchung der Compasse an Bord eiserner Schiffe. — Die Herren Rheder, 
Capitaine, sowie Schiffsbaumeister werden, nach vorhergegangener Application, 
die Direction und speciell den Vorstand der genannten Abtheilung jeder Zeit 
bereit finden, die Arbeiten zur Untersuchung des Magnetismus eiserner Schiffe, 
sowie jene zur Ermittelung der vortheilhaftesten Aufstellung der Compasse an 
Bord, deren Prüfung in Bezug auf örtliche Ablenkung, Aufstellung von Devia- 
tionstabellen u. s. w. auszuführen. 
Zw diesem Zwecke wird beabsichtigt, sowohl im Hafen von Hamburg, 
als auch bei Brunshausen und den drei Häfen der Agenturen I, Klasse (von
	        
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