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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 3 (1875)

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Die vom November 1873 bis April 1874 an Bord der „Pearl“ beobach- 
teten. Wind- und Regenverhältnisse theilen ‚wir hier nach der Hydrographic 
Notice No. 31 vom 31. October 1874 mit, in welcher auch die von der „Pearl“ 
ausgefürten neueren Vermessungen von Viti-Lepw enthalten sind (s. Seite 241ff.). 
In der letzten Hälfte des Monats November 1873 wehte der Wind ge- 
wöhnlich aus ONO mit der Stärke 1—4, wobei er sich zuweilen von ONO nach 
SSO drehte; das Wetter war schön mit wenigen vorübergehenden Regen- 
schauern, 
Im Monat Dezember wehte der Wind än 14 Tagen aus ENE bis ESE; 
an 5 Tagen aus Nord bis NW und an 12 Tagen war der Wind veränderlich. 
Die gesammte Menge des Niederschlages an 16 Regentagen war 169 mm. mit 
stürmischem und trübem Wetter. Am 30. Dezember wehte ein Orkan. 
An 13 Tagen im Januar 1874 war der Wind SE bis NE von der Stärke 
1—7, an 8 Tagen NE bis NW mit der Stärke 1—7; an den übrigen 10 Tagen 
wechselten leichte und veränderliche Winde mit Windstillen ab. Der gesammte 
Regenfall in 19 Tagen betrug 174 mm. Der Himmel war in diesem Monat 
gewöhnlich bedeckt und das Wetter im Allgemeinen stürmisch. I. Br. M. S. 
„Renard“ traf 400 Seem. SW von Kandawu am 14. und 15, Januar einen 
Orkan, 
Im Monat Februar 1874 wehte der Wind an 14 Tagen SE bis NE mit 
der Stärke 1—6, an 9 Tagen aus Nord bis West mit der Stärke 1—9 mit be- 
decktem Himmel und Regenwetter; leichte veränderliche Winde und. Wind- 
stillen mit vorübergehenden Regenschauern wurden an 5 Tagen wahrgenommen; 
die an 16 Tagen gefallene Regenmenge betrug 305 mm., innerhalb 24 Stunden 
einmal‘ 127 mm., also fast zwei Fünftel der gesammten Regenmenge. 
Im Monat März wehte der Wind an 15 Tagen aus SO bis Ost mit der 
Stärke 1-bis. 7 und an 6 Tagen aus Ost bis Nordost mit der Stärke 3—4; 'an 
4 Tagen war der Wind nordwestlich und an 6 Tagen herrschten veränderliche 
Winde und. Windstille. Das Wetter war im. Allgemeinen schön mit Ausnahme 
einiger heftigen stürmischen Regenschauer; die gesammte Regenmenge von 14 Ta- 
gen betrug .nur 76 mm. ; 
In dem Monat April wehte der Wind aus SE und Ost mit der Stärke 
1—8 und mit stürmischem Wetter und Regen an 11 Tagen; aus ENE und West 
bis SW an je 3 Tagen mit der Stärke 1—4; am 20. April verliess „Pearl“ die 
Fiji-Inseln, Das Wetter war im Allgemeinen unsicher und stürmisch; die Mitte 
April ist aber auch die Zeit, wo der Passat erst beginnt regelmässig einzu- 
setzen. Regen fiel an 9 Tagen und an 3 Tagen wurden vorübergehende 
Regenschauer bemerkt; die Gesammtregenmenge betrug 174 mm. 
Von Mitte November bis Mitte April bewegte sich die Temperatur inner- 
halb der Grenzen von 19° und 31° C. (beide im November beobachtet, s. 
Tabelle). Die grösste Differenz zwischen dem trockenen und feuchten Thermo- 
meter betrug 5.5s° C.; dies würde für eine Temperatur von 30° C. eine Dampf- 
spannung von ungefähr 19 mm. ünd eine relative Feuchtigkeit von 60% er- 
geben. 
Die Einflüsse des Klimas der Fiji-Inseln auf die dort lebenden Weissen, 
Europäer wie Amerikaner, sind natürlich verschieden je nach den verschiedenen 
Elementen der weissen Bevölkerung und ihrer Lebensweise. 
. Die gegenwärtige‘ weisse Bevölkerung der Fiji-Inselgruppe wird, wie 
Dr. Messer in seiner oben erwähnten handschriftlichen Abhandlung anführt, 
auf 2000 Seelen geschätzt; sie besteht aus britischen Unterthanen, Deutschen 
und Amerikanern. . . 
Die britischen Unterthanen sind meist entweder Australier von Geburt 
oder haben längere Zeit daselbst oder in Neuseeland und anderen fremden Län- 
dern gewohnt; vergleichsweise nur wenige sind direct von England nach den 
Fiji-Inseln gekommen; die meisten, und dies gilt auch von den Mitgliedern 
anderer Nationen, haben ein wechselvolles Wanderleben in allen Theilen der 
Erde geführt, ehe sie hier sich niedergelassen haben. Die weisse Bevölkerung 
der Fiji-Inseln bildet daher ein seltenes Gemisch von Elementen der verschie- 
densten. Art. 
Die dortigen weissen Bewohner sind also schon von vornherein den Ein- 
flüssen verschiedener Klimaten unterworfen gewesen und haben zum Theil
	        
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