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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 3 (1875)

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Landvorsprunge, gegenüber dem europäischen Theile der Stadt Nagasakti, Diese 
allerdings nur kleine Anlage wurde von holländischen Ingenieuren im Jahre 
1859 angelegt, welche auch die Verwaltung der Anstalt übernahmen, als sie 
der Fürst Satzuma für die Ausbildung junger Japaner der höheren Stände im 
Maschinenfache bestimmt hatte. Die Anstalt, die jetzt unter englischer Leitung 
steht, beschäftigt 180 Arbeiter, ausschliesslich Japaner. Die ganze Anlage hat 
durch den Teifun im August 1874 sehr gelitten. 
Eine Patent-Schlipp, südlich von dem europäischen Viertel in Naga- 
saki gelegen, muss in Ermangelung eines Trockendocks bei grösseren Repara- 
turen benutzt werden; es ist ein eisernes Patent-Schlipp mit einer Maschine von 
40 Pferdekräften. Zugleich dient dasselbe als Arbeitsplatz zum Bau zweier 
ganz kleinen Dampfer, 
Ein Trockendock von grösseren Dimensionen als das grösste in Yo- 
koska (s. Hydr. Mitth. 1875, pag. 34) ist im Bau begriffen und wird südwestlich 
von Minage Point (in 32° 44‘ 28“ Nord-Br. und 129° 51‘ 30“ Ost-Lg. angelegt. 
Die dafür nöthigen Baggerungs - Arbeiten sind bereits vollendet, da ein Fahr- 
wasser von 1l.s Met. Wasser hergestellt ist. Das Trockendock selbst wird 
durch Sprengungsarbeiten hergestellt, wird jedoch erst in drei Jahren voll- 
endet sein, 
Die Privatanlage der Maschinenfabrik von Boyd and Co. ist im 
Stande, sämmtliche im Maschinenfache vorkommenden Arbeiten auszuführen; 
auch baut dieselbe in neuerer Zeit selbst grössere Schiffsdampfmaschinen. Sie 
arbeitet nur mit Japanern, aber etwas langsam. 
Die Zimmererwerft des Chinesen Tah-Lee fertigt Masten, Rasen und 
Stangen selbst für grössere Schiffe; diese von Chinesen goleitete und nur mit 
Chinesen arbeitende Anstalt wird allgemein gerühmt. 
Arbeiten zum Dichten des Decks und des Schiffskörpers werden in Na- 
gasaki verhältnissmässig billig und gut ausgeführt. 
Die Gruppe der „Klein-Kei-Inseln.“ 
(Mit einer Karte.) 
Zwischen 5° und 6° Süd-Breite und zwischen 132° und 133° Ost-Länge, 
50—90 Seem. vom Dobbo-Hafen auf den Arrou- Inseln (s. Annal, d. Hydr. 
pag. 227) befindet sich eine Gruppe von Inseln, welche mit dem Gesammt- 
namen Kei- (oder Ki-) Inseln bezeichnet werden.*) Sie waren bis noch vor Kurzem 
sehr wenig bekannt und einige von ihnen nicht einmal in ihren Umrissen genau 
verzeichnet @ Ann. d. Hydr., Juni, pag. 228). Nur die grössere, östlich ge- 
legene, 45 Seem. in der Richtung von NNO—SSW sich erstreckende Insel 
Gross-Kei (Kei Bessar) mit seinem Hauptorte Ili und der Haupthafen Dulan 
auf der westlichen Insel Klein-Kei (Kei Dulan oder Kei Keceil) machten. hierin 
eine Ausnahme. 
Durch die Reisen der italienischen Naturforscher und Geographen G.Emilio 
Cerruti 3. J. 1870 und Beccari i. J. 1873, und besonders durch die hydro- 
graphischen Aufnahmen der Gruppe der „Klein- Kei- Inseln“ von Seiten des 
Grafen Lovera di Maria, Commandant der königl. italienischen Corvette 
„Vettor Pisani“ i. J. 1872 ist diese letztere. kleine Inselgruppe genauer bekannt 
und in ihren Umrissen bestimmt worden. 
Statt einer einzigen Insel, welche die brit. Admiralitäts-Karte No. 942 B 
(Tit. X 152) v. J. 1868 auch nach den neuesten Correctionen bis 1871 zeigt, 
and die darnach 20 Seem. lang von Nord bis Süd ist, bei einer mittleren Breite 
von 7 Seem., hat Graf Lovera di Maria eine aus vielen Inseln bestehende 
Gruppe gefunden, deren nördlichen Theil er auch hat genau festlegen können, 
*) S. Horsburgh The India Directory Vol. II. 8, Ausgabe 1864 pag. 699 und Yule The 
Australia Directory Vol. III. (1863) pag. 82, 33.
	        
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