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Kuro- Siwo nicht mehr zu bemerken, woraus man schliessen konnte, dass dieser
Strom sich nicht nördlicher als bis zur Breite dieser Felsen ausdehnt. ;
. Am 26. März war „Arcona,“ als sie des Abends 10 Uhr 50 Min. das
Feuer von Oo-Sima in West aus Sicht bekam, kurz vorher in den Kuro-Stwo
gelangt, denn die Temperatur des Seewassers war in wenigen Stunden von
12° bis 202° C. gestiegen. Es behielt die hohe Temperatur von 19° bis 20°
bei bis zum Nachmittage des 27. März (in der Nähe der Redfield-Rocks), fiel
aber schon um 2 Uhr Nachmittags auf 15.8° und blieb zwischen. 15.5° und
16.0° C. bis 12 Uhr Nachts, als „Arcona“ Rock-Island Feuer aus Sicht verlor;
von ‚da fiel die Temperatur des Wassers auf 14.5° C., und in der Bucht von
Yedo auf 12° bis 12.2° C.
2. Die Niederlassung Somerset an der Nordküste von Austra-
lien, über deren Klima und Lage in den „Hydr. Mitth.‘“ 1873 pag. 21—24
mehrere Notizen gegeben sind, ist während der Fahrt des „Challenger“ von den
Fiji-Inseln durch die Torresstrasse bis Hongkong (s. pag. 222) in der Zeit vom
1. bis 8. September besucht worden. Capitain Nares theilt in seinem letzten
officiellen Bericht einige Angaben über diese zu Queensland gehörige austra-
lische Niederlassung mit, welche wir hier wiedergeben.
Die monatlich abgehenden und einkommenden Postdampfer stellen
einen regelmässigen Verkehr zwischen Somerset und Singapore her und machen
diesen Hafen gegenwärtig zu einem oft besuchten. Für die vielen kleinen
Schiffe, die zu der daselbst stets zunehmenden Perlfischerei verwendet werden,
bietet dieser Hafen grosse Vortheile. Es herrschte in Australien lange ein
Zweifel über den besten. Ort für eine Niederlassung an der Zorresstrasse; ge-
gen Somerset hat man eingewendet, dass dieser Ort zu weit ausserhalb der
Route der durch die Torresstrasse segelnden Schiffe liegt und auch zu weit
für eine auf den Riffen, nahe bei der Hauptroute, schiffbrüchig gewordene
Mannschaft. Allerdings wird die starke Fluth bei dem gegenwärtigen Anker-
platz stets den Besuch von grösseren Schiffen verbieten und in dieser Hinsicht
soll die Hammond- Insel, welche nahe bei dem einzigen Fahrwasser für. die
grösseren Schiffe liegt, einen guten Hafen an seiner Südküste haben; er liegt
nordöstlich von der Freitags- Insel und hat einen geringeren Fluthstrom, wäh-
rend der östliche Ankerplatz auf der Hammond-Insel gleichfalls starken Strom
hat und nicht zu empfehlen ist. Aber andererseits ist Somerset der gesundeste
aller Orte in der ganzen Nachbarschaft, da er der ganzen Stärke des SO-Pas-
sates ausgesetzt ist und einen geringeren Regenfall hat, als die Inseln in der
Torresstrasse (s. „Hydr. Mitth.“ 1873 pag. 22 u. 23). Capitain Nares ist aus
diesem Grunde und weil im Ganzen nur wenige Schiffe — mit Ausnahme der
nach Singapore bestimmten — gegenwärtig die Torresstrasse passiren, für die
Beibehaltung des Hafens von Somerset als den Niederlassungsort, um so mehr,
da der Australische Handel für diesen Platz in die Hände der . betreffenden
Dampfschiff-Gesellschaft, welche den Postdampfer-Verkehr vermittelt, nothwen-
digerweise fallen muss.
3. Die Arrou-Gruppe und der Hafen von Dobbo in der Ara-
fura-See ist gleichfalls von I, Br. M. S. „Challenger“ im September 1874 be-
sucht worden. Capt. Nares theilt über diese in seinem oben erwähnten offi-
ciellen Berichte nachstehende Angaben mit. Am 14, September erhielt der
„Challenger“ Ngoa, die südliche Insel der Arrow-Gruppe (s. Beschr. derselben
in Horsbourgh India Directory [1864] Vol. II. pag. 700), in Sicht; sie ist auf
der Brit. Admiralitäts - Karte No. 942 B, (Tit. X. No. 152) genau verzeichnet,
aber die als Krei und Batu Goyang verzeichneten Inseln befanden sich nicht
in den auf der Karte angegebenen Positionen. Am 16. September ankerte „Chal-
lenger“ bei Dobbo auf der Insel Wamma; das Fahrwasser daselbst zwischen den
Inseln Wamma und Wokau ist nicht 1 Seem: breit. Der Ort selbst war zu
dieser Zeit nur schwach bevölkert, da die Handelssaison vorüber war. Die
Bevölkerung betrug im September 400 Seelen, während sie im August, wo der
Handelsverkehr seinen Höhepunkt erreicht, 1500 beträgt; im November dagegen
leben an diesem engen und schmutzigen Orte nur einige wenige chinesische
Kaufleute mit ihrern Dienern oder Sklaven. Zu der Zeit, als der „Challenger“