Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 3 (1875)

297 
Kuro- Siwo nicht mehr zu bemerken, woraus man schliessen konnte, dass dieser 
Strom sich nicht nördlicher als bis zur Breite dieser Felsen ausdehnt. ; 
. Am 26. März war „Arcona,“ als sie des Abends 10 Uhr 50 Min. das 
Feuer von Oo-Sima in West aus Sicht bekam, kurz vorher in den Kuro-Stwo 
gelangt, denn die Temperatur des Seewassers war in wenigen Stunden von 
12° bis 202° C. gestiegen. Es behielt die hohe Temperatur von 19° bis 20° 
bei bis zum Nachmittage des 27. März (in der Nähe der Redfield-Rocks), fiel 
aber schon um 2 Uhr Nachmittags auf 15.8° und blieb zwischen. 15.5° und 
16.0° C. bis 12 Uhr Nachts, als „Arcona“ Rock-Island Feuer aus Sicht verlor; 
von ‚da fiel die Temperatur des Wassers auf 14.5° C., und in der Bucht von 
Yedo auf 12° bis 12.2° C. 
2. Die Niederlassung Somerset an der Nordküste von Austra- 
lien, über deren Klima und Lage in den „Hydr. Mitth.‘“ 1873 pag. 21—24 
mehrere Notizen gegeben sind, ist während der Fahrt des „Challenger“ von den 
Fiji-Inseln durch die Torresstrasse bis Hongkong (s. pag. 222) in der Zeit vom 
1. bis 8. September besucht worden. Capitain Nares theilt in seinem letzten 
officiellen Bericht einige Angaben über diese zu Queensland gehörige austra- 
lische Niederlassung mit, welche wir hier wiedergeben. 
Die monatlich abgehenden und einkommenden Postdampfer stellen 
einen regelmässigen Verkehr zwischen Somerset und Singapore her und machen 
diesen Hafen gegenwärtig zu einem oft besuchten. Für die vielen kleinen 
Schiffe, die zu der daselbst stets zunehmenden Perlfischerei verwendet werden, 
bietet dieser Hafen grosse Vortheile. Es herrschte in Australien lange ein 
Zweifel über den besten. Ort für eine Niederlassung an der Zorresstrasse; ge- 
gen Somerset hat man eingewendet, dass dieser Ort zu weit ausserhalb der 
Route der durch die Torresstrasse segelnden Schiffe liegt und auch zu weit 
für eine auf den Riffen, nahe bei der Hauptroute, schiffbrüchig gewordene 
Mannschaft. Allerdings wird die starke Fluth bei dem gegenwärtigen Anker- 
platz stets den Besuch von grösseren Schiffen verbieten und in dieser Hinsicht 
soll die Hammond- Insel, welche nahe bei dem einzigen Fahrwasser für. die 
grösseren Schiffe liegt, einen guten Hafen an seiner Südküste haben; er liegt 
nordöstlich von der Freitags- Insel und hat einen geringeren Fluthstrom, wäh- 
rend der östliche Ankerplatz auf der Hammond-Insel gleichfalls starken Strom 
hat und nicht zu empfehlen ist. Aber andererseits ist Somerset der gesundeste 
aller Orte in der ganzen Nachbarschaft, da er der ganzen Stärke des SO-Pas- 
sates ausgesetzt ist und einen geringeren Regenfall hat, als die Inseln in der 
Torresstrasse (s. „Hydr. Mitth.“ 1873 pag. 22 u. 23). Capitain Nares ist aus 
diesem Grunde und weil im Ganzen nur wenige Schiffe — mit Ausnahme der 
nach Singapore bestimmten — gegenwärtig die Torresstrasse passiren, für die 
Beibehaltung des Hafens von Somerset als den Niederlassungsort, um so mehr, 
da der Australische Handel für diesen Platz in die Hände der . betreffenden 
Dampfschiff-Gesellschaft, welche den Postdampfer-Verkehr vermittelt, nothwen- 
digerweise fallen muss. 
3. Die Arrou-Gruppe und der Hafen von Dobbo in der Ara- 
fura-See ist gleichfalls von I, Br. M. S. „Challenger“ im September 1874 be- 
sucht worden. Capt. Nares theilt über diese in seinem oben erwähnten offi- 
ciellen Berichte nachstehende Angaben mit. Am 14, September erhielt der 
„Challenger“ Ngoa, die südliche Insel der Arrow-Gruppe (s. Beschr. derselben 
in Horsbourgh India Directory [1864] Vol. II. pag. 700), in Sicht; sie ist auf 
der Brit. Admiralitäts - Karte No. 942 B, (Tit. X. No. 152) genau verzeichnet, 
aber die als Krei und Batu Goyang verzeichneten Inseln befanden sich nicht 
in den auf der Karte angegebenen Positionen. Am 16. September ankerte „Chal- 
lenger“ bei Dobbo auf der Insel Wamma; das Fahrwasser daselbst zwischen den 
Inseln Wamma und Wokau ist nicht 1 Seem: breit. Der Ort selbst war zu 
dieser Zeit nur schwach bevölkert, da die Handelssaison vorüber war. Die 
Bevölkerung betrug im September 400 Seelen, während sie im August, wo der 
Handelsverkehr seinen Höhepunkt erreicht, 1500 beträgt; im November dagegen 
leben an diesem engen und schmutzigen Orte nur einige wenige chinesische 
Kaufleute mit ihrern Dienern oder Sklaven. Zu der Zeit, als der „Challenger“
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.