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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 3 (1875)

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Hieraus scheint hervorzugehen, dass der nördlichere Arm des Stromes 
ebenso wie im Monat Juni in nordöstlicher Richtung gegen die Küste von 
Afrika läuft, während der südlichere bei Cap Palmas in den Busen von Guinea 
tritt und hier mit grosser Intensität längs der Küste von Afrika nach Osten 
strömt. Die Geschwindigkeit ist stärker als in den vorhergehenden Monaten. 
Die mittleren Geschwindigkeiten der Strömungen im Quadrat 3 sind nach 
den englischen Karten: - , ° 
Aequatorialströmung | zwischen en He Nord-Br. m Seem. 
* ” — » Aa 
; » 4°— 6° 5 194 
Cuineaströmung | „  6°%°— 8° ” 205° 
» 8°—10° » 15.10 
Die stärkste Strömung beträgt zwischen 1° und 2° Nord- Br. West 
72 und zwischen 6° und 7°Nord-Br. OzN 52 Seem. Zwischen 1° und 2° Nord- 
Br. wurden im Ganzen die grössten Geschwindigkeiten beobachtet, sie nehmen 
von hier nach Norden und Süden zu ab. 
Südlich vom Aequator zeigt uns die unten folgende Tabelle im Durch- 
schnitt eine etwas geringere Geschwindigkeit der Strömung als im vorher- 
gehenden Monat, doch ist namentlich auf den höheren Breiten noch eine grössere 
Regelmässigkeit erkennbar. Nordwestliche Strömungen sind auch in diesem 
Monat südlich von 6° Süd-Br. unter der brasilianischen Küste nicht selten. 
Breite 
Anzahl d, | 
Beobach- 
tungen, 
Süd 
—2°0 4 
2° 4| 38 
49— 6° 3M 
6°-— 89 36 
89—10° 30 
; Anzahl d. . 5 , 
Atitilere [Stärkster Strom.‘ Beobach-- Mittlere Stärkster Strom. 
Richtung Stärke tungen. Richtung Stärke — 
W148 18.3|W3/4N 56.4 „9 
WIN 22.8) WNW1/2W 70.7 20 
WNW3/AW 19.0) WNW1/W. 897] 24 
WIN 16.21WSW 99] 21 
WIN .  155[NWZWiW 370] 20 
WIN 19:3/NW3/4N 27,2 
WI/S 23.8 West — 32.0 
West . 20.0 WzS 33.6 
W148 18,5 W1/aN 31.2 
SWzW3/4W 11.2/W%/45 26.0 
Monat August. Im Quadrat 3 herrschen westliche Strömungen . noch 
immer vom Aequator bis 4° Nord, doch sind dieselben bedeutend schwächer 
als im vorigen Monat. Zwischen 4° und 5° Nord-Br. geben die englischen Karten 
37% östliche, 37% westliche Strömung und 26°%o keinen Strom. Diese letztere 
Verhältnisszahl stellt die für irgend einen Streifen des Quadrats grösste Menge 
yon Beobachtungen dar, bei denen keine Strömung constatirt werden konnte, 
so dass in dieser Zone die Trennungslinie der Aequatorial- und Guineaströmung 
für den Monat August zu liegen scheint.*) Weiter nordwärts zwischen 5° und 
6° Nord-Br. ergeben sich 64°% östliche Strömungen, der Prozentsatz wächst 
zwischen 8° und 10° Nord-Br. allmälig bis zu 80%. Ebenso regelmässig ist 
die Aequatorialströmung; es finden sich 77%o östliche Strömungen zwischen 3° 
und 4° und 80%, zwischen 1° und 2° Nord-Br. 
/ Westlich Vin 30° Länge sind die Beobachtungen nur sehr mangelhaft; 
in den Wetterbüchern der Seewarte fehlen dieselben gänzlich und auch in den 
„Currents and Surface Temperatures“ sind nur wenige vorhanden, die indess eine 
sehr starke nordwestliche Strömung von 30 bis 60 Meilen an der brasilianischen 
Küste auf den niederen Breiten erkennen lassen, während nördlich von 5° Nord- 
Br. östliche Strömungen bis 45° Länge angetroffen werden. Die Guinea- 
strömung scheint überhaupt in diesem Monat ihre grösste Ausdehnung nach 
Westen und Norden erlangt zu haben und ist im Quadrat 3 die Geschwindig- 
keit auf 10° Nord-Br. grösser als weiter südlich. Dasselbe Verhältniss findet 
sich weiter östlich. Wir erhalten aus unsern Wetterbüchern im Quadrat 2: 
Von 7° bis 10° Nord-Br. mittlere Geschw. 25.1 Seem. aus 8 Beob. 
5° „ 7° » » » 167 „ » 28° 
3°. 9° » ” » 120 „ nn 26 
*) Man vergleiche hiermit die Angaben des Frhrn. v. Schleinitz nach seinen Beob- 
achtungen an Bord der „Gazelle“ in den Hydr, Mitth, 1875, pag. 69. A. d; R.
	        
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