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Hieraus scheint hervorzugehen, dass der nördlichere Arm des Stromes
ebenso wie im Monat Juni in nordöstlicher Richtung gegen die Küste von
Afrika läuft, während der südlichere bei Cap Palmas in den Busen von Guinea
tritt und hier mit grosser Intensität längs der Küste von Afrika nach Osten
strömt. Die Geschwindigkeit ist stärker als in den vorhergehenden Monaten.
Die mittleren Geschwindigkeiten der Strömungen im Quadrat 3 sind nach
den englischen Karten: - , °
Aequatorialströmung | zwischen en He Nord-Br. m Seem.
* ” — » Aa
; » 4°— 6° 5 194
Cuineaströmung | „ 6°%°— 8° ” 205°
» 8°—10° » 15.10
Die stärkste Strömung beträgt zwischen 1° und 2° Nord- Br. West
72 und zwischen 6° und 7°Nord-Br. OzN 52 Seem. Zwischen 1° und 2° Nord-
Br. wurden im Ganzen die grössten Geschwindigkeiten beobachtet, sie nehmen
von hier nach Norden und Süden zu ab.
Südlich vom Aequator zeigt uns die unten folgende Tabelle im Durch-
schnitt eine etwas geringere Geschwindigkeit der Strömung als im vorher-
gehenden Monat, doch ist namentlich auf den höheren Breiten noch eine grössere
Regelmässigkeit erkennbar. Nordwestliche Strömungen sind auch in diesem
Monat südlich von 6° Süd-Br. unter der brasilianischen Küste nicht selten.
Breite
Anzahl d, |
Beobach-
tungen,
Süd
—2°0 4
2° 4| 38
49— 6° 3M
6°-— 89 36
89—10° 30
; Anzahl d. . 5 ,
Atitilere [Stärkster Strom.‘ Beobach-- Mittlere Stärkster Strom.
Richtung Stärke tungen. Richtung Stärke —
W148 18.3|W3/4N 56.4 „9
WIN 22.8) WNW1/2W 70.7 20
WNW3/AW 19.0) WNW1/W. 897] 24
WIN 16.21WSW 99] 21
WIN . 155[NWZWiW 370] 20
WIN 19:3/NW3/4N 27,2
WI/S 23.8 West — 32.0
West . 20.0 WzS 33.6
W148 18,5 W1/aN 31.2
SWzW3/4W 11.2/W%/45 26.0
Monat August. Im Quadrat 3 herrschen westliche Strömungen . noch
immer vom Aequator bis 4° Nord, doch sind dieselben bedeutend schwächer
als im vorigen Monat. Zwischen 4° und 5° Nord-Br. geben die englischen Karten
37% östliche, 37% westliche Strömung und 26°%o keinen Strom. Diese letztere
Verhältnisszahl stellt die für irgend einen Streifen des Quadrats grösste Menge
yon Beobachtungen dar, bei denen keine Strömung constatirt werden konnte,
so dass in dieser Zone die Trennungslinie der Aequatorial- und Guineaströmung
für den Monat August zu liegen scheint.*) Weiter nordwärts zwischen 5° und
6° Nord-Br. ergeben sich 64°% östliche Strömungen, der Prozentsatz wächst
zwischen 8° und 10° Nord-Br. allmälig bis zu 80%. Ebenso regelmässig ist
die Aequatorialströmung; es finden sich 77%o östliche Strömungen zwischen 3°
und 4° und 80%, zwischen 1° und 2° Nord-Br.
/ Westlich Vin 30° Länge sind die Beobachtungen nur sehr mangelhaft;
in den Wetterbüchern der Seewarte fehlen dieselben gänzlich und auch in den
„Currents and Surface Temperatures“ sind nur wenige vorhanden, die indess eine
sehr starke nordwestliche Strömung von 30 bis 60 Meilen an der brasilianischen
Küste auf den niederen Breiten erkennen lassen, während nördlich von 5° Nord-
Br. östliche Strömungen bis 45° Länge angetroffen werden. Die Guinea-
strömung scheint überhaupt in diesem Monat ihre grösste Ausdehnung nach
Westen und Norden erlangt zu haben und ist im Quadrat 3 die Geschwindig-
keit auf 10° Nord-Br. grösser als weiter südlich. Dasselbe Verhältniss findet
sich weiter östlich. Wir erhalten aus unsern Wetterbüchern im Quadrat 2:
Von 7° bis 10° Nord-Br. mittlere Geschw. 25.1 Seem. aus 8 Beob.
5° „ 7° » » » 167 „ » 28°
3°. 9° » ” » 120 „ nn 26
*) Man vergleiche hiermit die Angaben des Frhrn. v. Schleinitz nach seinen Beob-
achtungen an Bord der „Gazelle“ in den Hydr, Mitth, 1875, pag. 69. A. d; R.