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in der Karte verzeichnet ist. Auf dem NO - Ende des Boliro o Agoeiro Felsen
befindet sich ein kleines Guanolager. .
Der Forgado-Rock ist ungefähr 1.2 Met. über der Mecresfläche sichtbar, sehr
klein und viereckig.
Nachstehende Winkel wurden gemessen, als sich die Dampf- Barkasse
über der Untiefe Los Castros de Agoeiro auf 5,5 Met. Wasser befand: “
Zwischen dem Leuchtthurm des Cap Silleiro und der Nordecke des Forts
Monte Real Bayona 34° 50‘ und zwischen dem Fort und dem Cap Scutanto
27° 0‘. Gepeilt wurde zu derselben Zeit: Der Leuchtthurm Mount Faro (Bayona-
Inseln) östlich von Nz0'420; die SO- Spitze der Insel San Martin in NOzO;
Monte Ferro in SO0'2O0 und die rechte Ecke der Insel Ons in Deckpeilung mit
der Westspitze der Insel Faro.
Da aber eino beträchtliche See stand und die Winkel und Peilungen aus
dem Boot gemessen, resp. genommen wurden, so können sich vielleicht in Folge
dessen einige kleine Fehler eingeschlichen haben.
Die Peilungen sind alle missweisend und die Variation ist zu 21° 25‘
West angenommen worden.
Bemerkungen über den Hafen von Aden.
Während des Aufenthaltes von S. M. S. „Ariadne“ in Aden vom 23. bis
28. November 1874 hatte der Commandant der „Ariadne“, Corv.-Capit. Kühne,
mehrfache Gelegenheit, über den Hafen von Aden (im Besitz der Engländer
seit 1839), welcher seit der Eröffnung des Suez-Canals eine erhöhte Bedeutung
erlangt hat, nähere Erkundigungen einzuziehen, Da diese die in den betreffen-
den Segelhandbüchern befindlichen Angaben zum Theil ergänzen, zum Theil be-
richtigen, so theilen wir hier einen Auszug aus dem Berichte des Corv. - Capt.
Kühne mit und verweisen hierbei auf die ausführlicheren Beschreibungen des
Hafens von Aden und seiner Umgebungen in folgenden Werken: Taylor-Hors-
burgh, India Directory (1874), pag. 98 #. Findlay, Sailing Directory for the
Indian Ocean (1870), pag. 644 ff. The Red Sea Pilot (1873), pag. 226 #. The
Golf of Aden Pilot (1872), pag. 82 ff.
Wie Gibraltar, mit welchem Aden häufig und mit Recht verglichen wird,
wird Aden durch cine Felsen-Halbinsel gebildet, welche mit dom hinterliegen-
den Festlande durch eine lange, niedrige Landzunge verbunden ist. Die ganze
Halbinsel ist vulcanischen Ursprungs und besteht aus hohen, zerklüfteten, un-
zugänglichen und von jeglicher Vegetation entblössten schwarzen Lava - Felsen;
der höchste Punkt derselben, der Jebel- Shamshan, hat eine Höhe von ca, 540
Met. und ist mit einer Signal - Station verschen. An der NW- und der Nord-
Seite der Halbinsel, längs der Bucht und des inneren Hafens, hat dieselbe ein
niedriges Vorland, Steamer Point genannt, auf welchem sich die Wohnungen
der Europäer, die Comptoirs der Dampferlinien, sowie der wenigen europäischen
Geschäftshäuser, die Consulate, Hotels ete. befinden.
Die eigentliche Stadt Aden, welche eine Bevölkerung von etwa 30,000
Leuten aller orientalischen und NO - Afrikanischen Völkerschaften hat (s. Behm
und Wagner im Ergänzungsheft No. 35 zu Petermann’s Geogr. Mitth.), liegt an
der SO-Seite der Halbinsel in einem tiefen Gebirgskessel, der nur nach der
SO-Seite zu eine schmale Ocffnung hat. Derselbe sowie die Landzunge enthalten
die Kasernements der englischen Besatzung. Wie Gibraltar ist auch Aden durch
die Engländer auf eine Art und Weise befestigt, dass wohl jeder Versuch, diese
Felsen mit Gewalt zu nehmen, thöricht scin würde. Auch der kleinste Zugang
zu dem Felsen, welchen zu orklettern viclleicht kühne Araber versuchen könn-
ten, ist mit Sorgfalt vermauert. Nach der Hafenseite zu liegen mehrere starke
Batterien, die zum Theil mit 12 Tons-Geschützen armirt sind. Eine Reihe von
Kreuzen und Gedenksteinen, welche längs der vom Hafen nach dem Festlande
zu führonden Strasso stehen, bezeichnen die Stellen, an welchen englische Offß-
ziere ermordet wurden, und geben ein Zeugniss von den Opfern, mit welchen.