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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 3 (1875)

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laufen, da solche dabei leicht ihre Steuerfähigkeit verlieren und auf den Strand 
gerathen können. ; 
Lootsen. Wenn sich keine Lootsen auf See befinden, so halten die- 
selben Ausguck auf den Bergen bei der Hafeneinfahrt; im Falle ein Schiff ver- 
gebens auf einen Lootsen warten sollte, thut es gut, sich durch Schiessen be- 
merklich zu machen. Es befinden sich hier 4 Lootsen mit guten und so stark 
besetzten Booten, dass sie eventuell auch ein Schiff bugsiren können. Bei 
schlechtem Wetter können die Lootsen jedoch nicht aus dem Hafen, sondern 
legen sich dann mit ihren Booten dicht unter die Punta de Arando Chico und 
geben den einsegelnden Schiffen, durch Winken mit der Flagge, die zu steuernde 
Richtung an, und sobald sich das Schiff dann den Booten genähert hat, kommen 
die Lootsen an Bord, Alle einlaufende Schiffe und Fahrzeuge sind verpflichtet, 
Lootsengeld zu bezahlen, dasselbe beträgt. für Fahrzeuge unter 50 Tons 
58 Realen, für Schiffe von 50 bis 100 Tons 144 Realen u. s. w. Bei sehr 
schlechtem Wetter können Schiffe durch die Lootsen auf Verlangen Anker, 
Ketten und Trossen von der Capitania (dem Hafenamte) bekommen, 
Landmarken. Die beste Landmarko für das Ansteuern von Pasages 
ist der Leuchtthurm, welcher nahe und westlich der Hafeneinfahrt auf dem Cap 
i@ Plata steht. Die Höhe des Feuers über der Meeresfläche beträgt 148 Met. 
und die Sichtweite 10 Seem.. Geographische Lage des Leuchtthurms 43° 20.2‘ 
Nord-Br. und 1° 56.6‘ West-Lg. v. Gr. Ferner sind noch folgende Punkte sehr 
gute Landmarken: Der Berg Undaburw, 5'2 Seem. . von der Hafeneinfahrt in 
der Richtung Nord—Süd zu derselben; die Berge Jaitzquivel und Batallera, beide 
25 Seem. weit sichtbar im Osten der Hafeneinfahrt; die Berge Urgull und 
Frio, 26 und 27 Seem. sichtbar, westlich der Einfahrt. 
Ost- und Westbank. Etwas ausserhalb der Hafeneinfahrt liegen an 
beiden Seiten derselben 2 felsige Bänke, welche nach ihrer Lage Ost- und 
Westbank genannt werden. Die Östbank liegt ungefähr 1.9 Met. unter der Meeres- 
fläche, 94 Met. von der Küste, ca. 188 Met. von der Punta de Arando Grande 
entfernt und ist ungefähr 77 Met. lang. Zwischen der Bank und der Küste 
sind 7.5 bis 13 Met. Wasser und dicht vor.dem Nordende desselben sind 
20.7 bis 22.6 Met. Wasser. Diese Bank lässt sich leicht vermeiden, wenn man 
sich mehr als eine Kblg. von der Küste entfernt hält. — Die Westbank liegt 
4.9 Met. unter.der Meeresfläche, nördlich von der Punta de Arando Chico und 
besteht aus sehr spitzen Steinen, Dicht bei‘ der Bank sind 9 bis 11 Met. 
Wasser und dann nimmt die Tiefe sehr rasch bis zu 18.8 Met. und mehr zu. 
Um diese Bank zu vermeiden, bringe man die Punta de las Cruces in Deckpeilung 
mit der Capelle von Santa Ana. Nähert sich ein Schiff von San Sebastian 
kommend der Hafeneinfahrt von Pasages, so vermeidet man diese Bank, wenn 
man sich 2 Kblg. von der Küste entfernt hält, ; 
Gezeiten. Die Hafenzeit zu Pasages ist 3% 20 =, die mittlere Fluthhöhe 
ist. 3.s Met., bei Springzeit 4.7 Met. Die Ebbe läuft durchschnittlich mit einer 
Geschwindigkeit von 2 Seem.; im Monat November 1874 wurde dieselbe jedoch 
2.8 Seem. gefunden. 
Proviant. Frisches Wasser ist in Pasages sehr leicht, gut und. unent- 
geltlich zu bekommen. An der Ostseite des Hafens, ca. 1’ und 2'/4 Kblg. 
von Castillo, befinden sich 2 von den Bergen herabführende Wasserleitungen, 
von denen die in der nächsten Nähe liegenden Schiffe das Wasser direct mit 
Schläuchen an Bord nehmen können; andere weiter abliegende Schiffe müssen 
sich das Wasser mit Booten selbst an Bord holen, da sich hier keine Wasser- 
prähme befinden. — Frischer Proviant ist vorhanden, jedoch zu sehr hohen 
Preisen, da der tägliche Bedarf in Folge der grossen Anzahl spanischer Schiffe 
and jetzt auch in Folge des vielen Militairs, welches hier und in der Nähe legt, 
augenblicklich ein sehr bedeutender ist. Salzproviant erhalten die spanischen 
Schiffe nur in kleinen” Quantitäten durch Dampfer aus Ferrol und Coruna. 
Zu Reparaturen befindet sich dicht hinter der Castillo an der Ostseite 
des Hafens ein zu einer interimistischen Schmiede eingerichtetes Haus; selbst- 
verständlich lassen sich auch hier nur kleine Reparaturen ausführen. Hinter 
Pasages de San Juan liegt eine im Betriebe befindliche Reepschlägerei und 
dicht dabei ein Gebäude zum Bau der schr guten Fischer- und Lootsenboote. 
Andere Einrichtungen sind aber nicht vorhanden.
	        
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