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grosse Dampfer, für welche die Barre von Bilbao nur selten passirbar ist,
weiter versandt. Hierdurch . wird es wahrscheinlich, dass später auch Kohlen-
depots hier errichtet werden.
3, Pasages (s. „Hydr. Mitth.“ 1875, p. 26.)
(Auszug aus dem Berichte des Unterlieut. z. See Ihn.)
Der Hafen von Pasages in. der Provinz Gwipuzcoa, östlich von San
Sebastian gelegen, ist der eigentliche Hafenort dieser letzteren Stadt, aber
auch zugleich der einzige Hafen am Ost-Cantabrischen Meere, in welchem Schiffe
bei NW- und Nordstürmen Schutz suchen können, Die Hafeneinfahrt liegt,
wie auch schon pag. 26 erwähnt ist, zwischen den Bergen Arando grande (im
Osten) und Arando Chico (im Westen), von hier aus erstreckt sich der Hafen
im Allgemeinen in der Richtung von missweisend NNW—SSO und wird durch
drei Biegungen in eben so. viele Theile getheilt, Geht man von der Mitte, der
Einfahrt aus, so erstreckt sich der erste Theil derselben (3 Kblg. lang und
1 bis 1V2 Kblg. breit) in südöstlicher Richtung bis zur Punta de las Cruces,
welche an der Westseite des Fahrwassers gelegen ist (s. pag. 27); sie hat
ihren Namen von.einem eisernen Kreuze erhalten, welches auf einem Viertel
der Höhe sich befindet, aber zu klein ist, um als Landmarke dienen zu kön-
nen; sie ist besonders dadurch kenntlich, dass sie vor dem Lande in einer
Länge von 11 Met. hervorspringt. Vou dieser Spitze aus führt das Fahr-
wasser der Einfahrt nach Süd und in S13°O (Peilungen sind sämmtlich miss-
weisend zu verstehen) liegt auf dem östlichen Ufer das Castillo de Santa Isabel
(gegenwärtig nur als Wachtlocal benutzt), am Fusse eines höheren Berges,
Dies. ist dag erste Gebäude, welches man bei dem Einsegeln in Sicht bekommt;
das. Fahrwasser ist hier 179 Met. breit. Die felsigen Ufer vom Eingange . der
Einfahrt bis zu diesem Castillo werden nur zweimal unterbrochen, zuerst durch
eine kleine Einbuchtung in der Mitte zwischen der Spitze Arando grande und
dem Castillo, welche Bursa heisst, und von einem Sandstrande eingeschlossen
ist; die zweite Bucht Condemasti liegt dem Castillo gegenüber auf dem west-
lichen Ufer; sie ist etwas grösser als die erstere, und zum Theil von einem
Kai umgeben; sie erweitert das Fahrwasser so sehr, dass die einlaufenden
Schiffe, nachdem der Anker gefallen ist, mit Hülfe von Trossen schwaien kön-
nen. Hinter dem Castillo verengt sich das Fahrwasser etwas, aber nur für
eino kurze Strecke; vor dem Torre de Pasages erweitert es sich wiederum und
bietet den Schiffen ebenfalls einen Platz zum Schwaien. . Der Torre de Pasage
oder auch Batterie von San Sebastian genannt, liegt in S31°O, 2'/ Kblg. von
Castillo entfernt. Der Thurm ist alt und jetzt zerstört; sein Fundament liegt
unter Wasser; früher wohnte hier der Hafencapitain, auch befand sich daselbst
eine Signalstation. [Dicht bei dem Thurm hat das Fahrwasser eine Breite
von 124.3 Met.; nachdem man den Thurm passirt hat, gelangt man in den
inneren Hafen von Pasages, Die Gesammtlänge desselben beträgt ca, 9—10 Kblg.
bei einer Breite von 2%—3 Kblg. Gegenwärtig ist jedoch nur ein kleiner
Theil desselben in der Nähe des Thurmes tief genug, um als Ankerplatz zu
dienen; zur Ebbezeit fallen fast alle dort liegenden Schiffe bis auf 1.3 oder
1.9 Met. trocken; der ganze übrige Theil des inneren Hafens fällt bei Ebbe
trocken. Bis zum Ausbruche des letzten Krieges ist an der Vertiefung des
Hafenbeckens mit 2 Baggern gearbeitet worden; ein fortgesetztes Baggern ist
schon. deswegen erforderlich, weil das kleinere bei Pasages mündende Flüsschen
Oyarzum eine so bedeutende Menge Schlamm absetzt, dass sich dieser schon
bei den Wassertiefen im Fahrwasser bemerklich gemacht hat. An der Süd-
seite des inneren Hafens liegt der Bahnhof von Pasages; die von San Sebastian
nach Irun führende Bahn läuft längs dieser Südseite, ist jedoch seit einem Jahr
ausser Betrieb.
Der kleine Ort Pasages selbst zerfällt in zwei Theile: in Pasages de San
Pedro auf der Westseite des Hafens mit 400 Einwohnern (meist Fischern) und. in
den auf der Ostseite gelegenen Theil Pasages de San Juan mit 900 Einwohnern.
In älteren Segelanweisungen (auch noch in den Sailing Directions for the west
Coasts of France, Spain and Portugal (1873) und auch in „Hydr. Mitth.“ p. 27)
und Karten sind bei San Pedro „königliche Docks“ und eine Maschinenwerk-