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4.7 Met, unter Wasser und wird 1’ Kblg. von der Küste parallel zu dieser
von einem 1.9 Met. tieferen ungefähr !/s Kblg. breiten Fahrwasser durchschnitten,
welches auch als Durchfahrt zum Hafeneingang dient. Nach lange anhaltenden
Stürmen brandet es stark auf der Bank von Donzel.
Zwischen el Caballo und el Frayle liegt in NNO!2O und 1.6 Kblg. von
letzterem und 0.7 Kblg. von der Küste entfernt ein einzelner Felsen, Merana
genannt; umgeben von einer Wassertiefe von 5.6 bis 7.5 Met. bei Niedrigwasser
in die Meeresfläche tretend, ist er für die Schiffahrt von keiner Gefahr, so
lange sich die Fahrzeuge nicht unnöthig nahe längs der Küste bewegen.
Der Hafen Santona bietet den Schiffen guten Schutz, besonders seiner
Lage nach gegen nördliche und westliche Winde, und wird deshalb auch viel-
fach als Nothhafen aufgesucht, vorzüglich von Dampfern, welche selbst bei hef-
tigen nordwestlichen Stürmen im Schutz des Berges Santona, gegen diese an-
dampfend, den Hafen erreichen können. Segelschiffe müssen bei diesen Winden
südlich unter el Frayle ankern und finden auch hier, so lange der Sturm nicht
zu andauernd und heftig ist, hinreichenden Schutz; geht der Wind jedoch nörd-
licher oder gar östlich, so müssen dieselben sofort bemüht sein, den wirklichen
Hafen zu gewinnen, und können, im Falle dass die Anker gelassen werden, auf
den Schlick laufen bis Hülfe gebracht wird. Schiffe, welche in den Hafen
gehen, müssen möglichst dicht unter der Küste sich gegen Fluth und Ebbe
verteien; die Anker werden in der Richtung Ost-West vorgelegt.
Ansegelung.*) Von Norden kommend steuere man, die westlichsten
Häuser von Laredo frei haltend, von dem West-Abhang des Felsens Rastrillar
in dieser Linie, bis die dritte Pforte des Forts St. Martin frei von der vor-
liegenden Huk kommt, und verfolge alsdann diese Richtung bis dicht unter
San Carlos. — Das Fort St. Martin darf man, um die Bank Pitorro zu ver-
meiden, nicht weiter vorkommen lassen. Hat man sich San Carlos bis auf
1 Kblg. genähert, so halte man sich an der Südküste Santo%as bis in den
Hafen. — Eine andere Einsegelung ist zulässig, wenn man in der zuerst ange-
gebenen Richtung steuert, bis die Ruinen des Forts Isabel IT in Deckpeilung
mit dem Kloster St. Francisco kommen, worauf diese Richtung, bis wie-
der die dritte Pforte des Forts St. Martin von der vorliegenden Huck frei
kommt, zu verfolgen ist und dann in der oben angegebenen Weise weiter ver-
fährt. Diese beiden Einsegelungen sind allen anderen vorzuziehen, da die Land-
objecte deutlich zu sehen und nicht zu verwechseln sind.
Bei Benutzung der ersten Einsegelung hat man aber zu beachten, nicht
westlich zu kommen und auf jeden Fall darf der Leuchtthurm von el Caballo
nicht hinter el Frayle verschwinden, damit man von der Bank el Donzel frei bleibt.
Die dritte und kürzeste KEinsegelung ist mit Benutzung der Durchfahrt
zwischen der Bank Donzel und der Spitze Frayle. Um diese benutzen zu kön-
nen, verfolge man die bei den andern Einsegelungen, zuerst genannte Richtung
bis der Gipfel des Berges Ano frei von der Huk San Carlos kommt; von hier
steuere man W’/8sS, bis wieder die dritte Pforte des Forts St, Martin sichtbar
wird und verfahre ferner wie bei den andern HEinsegelungen.
Beim Verlassen des Hafens sind dieselben Richtungslinien inne zu halten,
und sobald der Leuchtthurm von el Caballo frei von el Frayle kommt, hat man
die Bänke passirt und freies Wasser,
Auf dem Fort von St. Martin ist ein kleiner Thurm errichtet, welcher
ein weisses festes Feuer zur Ansegelung des Hafens bei Nacht trägt.
Proviant. Schiffe können den nöthigsten frischen Proviant nur schwer
und nach vorhergehender Bestellung erhalten. Salzproviant ist gar nicht zu haben.
Frisches Wasser ist wenig vorhanden, S. M, Kbt. „Nautilus“ entnahm
dasselbe einem Brunnen in der Nähe des Zuchthauses, dasselbe musste jedoch
ungefähr 500 Schritt weit über Land getragen werden. Reparaturen sind an
Land nicht ausführbar.
In neuerer Zeit sind hier von vier grossen Gesellschaften Lagerplätze
für Eisenerze angekauft worden, um Santona als Verladungshafen für Bilbao
zu benutzen. Das Erz wird in kleinen Dampfern dorthin gebracht, und durch
*) S. Karte: „Hafen von Santoia“ als Beilage zu dieser Nummer.