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aber wiederholt nur erst auf. 13 Seem. Entfernung gesehen werden konnte.
Dann folgt von da nach SO die Spitze el Caballo, von diesem südlich ist der
schroffe, steile Felsen el Frayle, welcher seinen Namen der Aehnlichkeit seiner
schon vor 50 Jahren heruntergestürzten Kuppe mit der Kapuze eines Mönchs
verdankt; diese Kuppe liegt dicht am Fusse des Felsens in südlicher Richtung
von diesem und ist. bei Niedrigwasser sichtbar. Von hier in der Richtung nach
WSW fortschreitend erreicht man die Spitze San Carlos mit dem Fort gleichen
Namens; zwischen San. Carlos und el Frayle liegen zwei sich weniger scharf
abgrenzende Felsvorsprünge, von denen der nördliche La RKodonda, der andere
el Peon heisst; letzterer ist der bemerkenswerthere, da sich die vor dem Hafen-
Eingange beginnende Barre querab in südsüdöstlicher Richtung von diesem
Punkte befindet; als Marke haben die Lootsen einen der unten liegenden Steine
weiss angemalt. Von San Carlos im WNW liegt das Fort St.. Martin auf
einem niedrigen .in den Sand von Santona endenden Felsen; zwischen diesem
und San Carlos ist der geschützteste Ankerplatz. Die höchste Spitze des Ber-
ges wird Zanzo und eine weniger hohe, aber doch von See aus hervortretende
mit einem Wachtthurme versehene Spitze Vigia genannt. Der Sand, auf wel-
chem die Stadt Santona erbaut ist, ist an der Südseite durch eine Kai-Mauer
begrenzt und verliert sich im Westen in einen Sumpf.
Die Einfahrt in den Hafen von Santona liegt zwischen. dem eben erwähn-
ten Fort St. Martin und der nördlichen Spitze der sandigen Landzunge Puntal
del Pasage, welche das östliche Ufer des Flusses Santona bildet. Nach Osten
verliert sich diese Landzunge in den Sand von Laredo. Nahe bei der nörd-
lichen Spitze der Puntal del Pasage liegen die Ueberreste des Forts Isabel 1.*)
Das westliche Ufer des Flusses Santona zeigt eine Hügelkette von nicht‘ auf-
fallenden Formen; für die Einsegelung ist aber der an dieser Seite liegende,
kegelförmige, durch ein schmales Fahrwasser von der übrigen Küste getrennte
Berg Ano, an dessen Fuss im Süden die Ruinen eines alten Klosters San Fran-
cisco liegen, das einzige grosse hervorragende Gebäude an dieser Seite des
Flusses (s. auch pag. 22).
Die Mündung des Flusses Santona erweitert sich bis zu 2 Seem. und
bildet im Westen ‚bei dem. Berge Ano eine Bucht, welche Canal Ano genannt
wird. Der grössere Theil der Mündung ist mit Schlickbänken angefüllt, welche
bei Niedrigwasser trocken fallen und zwischen denen der eigentliche Fluss San-
tona und der Canal Ano hindurchgeht mit: einer durchschnittlichen Tiefe von
1.9 Met, Unterhalb der Stadt vertieft sich das Becken: der Mündung bis zu
9.4 und an manchen Stellen bis 15.1 Met.; der Grund dieses Beckens ist sandig
und gut zum Ankern.
Vor dem Eingange des Hafens liegt eine Barre, welche durch die Sand-
bänke von Pitorro und Donzel gebildet worden; beide Bänke sind durch ein
lieferes Fahrwasser von 6.6 Met. Tiefe von einander getrennt, welches durch
den Ausfluss des Flusses Santona offen gehalten wird und die Einfahrt zum
Hafen. ist. Die Bank. Pitorro erstreckt sich längs der Landzunge Puntal del
Pasage und dem Strande von Laredo, nähert sich der Südseite der Bank Don-
zel bis auf 21% .Kblg. und dem Abhange des Berges Santona zwischen San
Carlos und St. Martin bis auf 2 Kblg.; der höchste Punkt . der Bank Pitorro
liegt 4 Kblg. mw. Süd von San Carlos und ist bei Niedrigwasser 2.s Met. unter
der Meeresoberfläche.**) Die Bank Donzel ist von S. M. Kbt. „Nautilus“ nicht nur
aufgefunden, sondern auch ausgelothet worden; sie befindet sich allerdings auf
einer andern Stelle als in den älteren Karten angegeben ist. Hiernach ist die
in dem früheren Berichte über den Hafen von Santo%a gebrachte Notiz (s. Hydr.
Mitth.“ pag. 22) „dass die Untiefe Placer de Donzel von S M. Kbt. „Nautilus“
nicht aufgefunden werden konnte,“ zu berichtigen.‘ .
Die Bank Donzel. hat nach den Untersuchungen des Frhrn, v. Löwen-
stern die Form eines Dreiecks, dessen Spitzen. in el Frayle, San Carlos und in
einem Punkte 4! Kble. mw. SzO von el Peon liegen. Die Bank befindet sich
. *) Mit diesen isolirt gelegenen Ruinen des Forts Isabel II, ist nicht zu verwechseln das
in den „Hydr. Mitth,‘“ pag. 22 mehrfach erwähnte Fort resp. die Batterie Isabel II, welche eine
rorspringende Batterie in den, an der Südseite der Stadt gelegenen Befestigungen ist, “U
*%*) In den „Hydr. Mitth,‘‘ pag. 22 Z. 15 von oben muss es heissen unter statt über,
ebenso Z. 2 von oben.