159
Von Osten her kommend, geben der Berg Santond und die Caps Ajo
und Quintres, und von Westen her kommend die Höhen von Lieneres gute
Landmarken ab. Bei Nacht ist hier bei Santander die Ansteuerung die gün-
stigte an der ganzen Nordküste, da das Feuer von Cap Mayor das bedeutendste
derselben ist und man ausserdem bei grösserer Annäherung noch das Feuer
von Muros und das Hafenfeuer auf der Punta del Puerto in Sicht hat.
Einsegelung. Wenn man von Westen kommt, passirt man gewöhnlich
das Fahrwasser „Barra“ zwischen Muros und der Punta del Puerto. Man bringt
den kegelförmigen Monte Cavada in die Mitte des Monte KRuballo und folgt
dieser Linie, welche so ziemlich die Mitte zwischen der Insel Muros und dem
Festilande hält, bis man den Punta del Puerto passırt hat. Dann bringt man
die kleine Insel Orodada mit der Punta Promontorio in Deckpeilung; die Spitze
des Arenal de Puntal ist durch eine Tonne gekennzeichnet. Von der Insel
Latorre muss man eine Kblg. weit abbleiben, da sich nach dem Fahrwasser zu
eine Untiefe von ca. 3 Met. bei Niedrigwasser befindet. Die vor dem Flusse
Cubas gebildete Bank gegenüber von San Martin ist durch eine Tonne ge-
kennzeichnet. Somit ist das Fahrwasser rein bis zur Stadt und man folgt dem
Ufer, sich !/2 Kblg. von ihr entfernt haltend. Der Stadt gegenüber liegt die
Bank Bergantin, welche durch drei Tonnen gekennzeichnet und nach Aussage
der Lootsen im Abnehmen begriffen ist,
Wenn man von Osten kommt, fährt man bei dem Einsegeln in den
Hafen zwischen den Inseln Muros und Santa Marina hindurch; man peilt die
kleine Insel Orodada frei von dem Punta del Puerto, passirt Muros mit 2 Kblg.,
bis man in die oben erwähnte Linie Orodada-—-Promontorio kommt. Jedenfalls
ist es aber immer gerathen, einen Lootsen zu nehmen, da die Lootsen über
Veränderung der Bänke, Stromverhältnisse und freien Ankerplatz sich immer
gut unterrichtet halten; überdies herrscht Lootsenzwang, mit Ausnahme für die
kleinen Küstenfahrzeuge. Die Lootsen haben. offene, grosse 16—18riemige
Boote und kommen, wenn das Wetter es irgendwie zulässt, zwei bis drei Seem.
weit entgegen; erlaubt die See es nicht, so warten sie hinter der Punta del
Puerto, bis wohin das Schiff von Land aus durch Winken mit einer Flagge
dirigirt wird. Der Lootse erhält für das Einbringen 45 Reichsmark und eben-
soviel für das Ausbringen. Bei NW-Sturm ist es gefährlich, in den Hafen ein-
zulaufen (s. S. 158), da die See zwischen Muros und Punta del Puerto und auf
Santa Marina stark brandet. Ueber das Ankern in dem Hafen von Santander
und der Bucht von Sardinero 8. a. a. O., pag. 20 und 21,
Gezeiten. Die Ebbe läuft stärker, als die Fluth, für gewöhnlich
21/2-—3 Seem., doch erreicht sie zu Zeiten, wenn Springfluth ist und starke Regen-
güsse gefallen sind, eine Geschwindigkeit von 4 Seem. und darüber, besonders
an der Aussenseite des Puntal und an der Mündung des Cubas. Die Zeit des
Hochwassers bei Springzeit ist an der Barre 3 Uhr Nachm.;: die Fluthhöhe be-
trägt dann 3.7 Met., sonst 2'/2—3 Met. Die Fluth wird durch anhaltende West-
winde um !/s—3 Met. erhöht, durch Ostwinde um eben soviel vermindert.
Santona (s. „Hydr. Mitth.“ 1875, pag. 21’und beifolgende Karte).
(Auszug ans dem Berichte des Lieut. z. See Frhrn, v. Löwenstern.) N
Der Hafen von Santona in 43° 27.3‘ Nord-Br. und 3° 28‘ West-Lg. in
der Provinz Santander wird durch die Mündung des Flusses Santowma, der
ungefähr 20 Seem. von der Küste entspringt und bis zu seiner Mündung in der
Richtung Nord-Süd*) läuft, und durch den im Norden von der Mündung ge-
legenen Berg Santona gebildet (s. a. a. O. pag. 21). Von Westen her den
Berg umsegelnd treten in geringer Entfernung von einander die in dem früheren
Berichte schon erwähnten Punkte hervor: zunächst die westlichste an die Land-
enge Berria grenzende Ecke Atalaya, dann folgt im OSO von diesem die
Spitze el Pescador mit einem Leuchtfeuer, dessen Blinkfeuer (alle 3 Minuten ein
Blink) bis 17 Seem. weit sichtbar angegeben wird, von S. M. Kbt. „Nautilus‘“
*) Peilungen sind alle missweisend zu verstehen, Die Variation beträgt 18° 50‘ West.