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London entfaltet hat, als es sich um eine einheitliche Organisation meteorolo-
gischer Arbeiten handelte. Vor Allem andern aber gehören hicrher die wissen-
schaftlichen Expeditionen, welche in Verbindung mit! den Beobachtungen des
Vorüberganges der Venus vor der Sonnenscheibe von Seiten der Marine nach süd-
lichen Meeren gesandt wurden, denn für die Reise S. M. S. „Gazelle“ und für
lie wissenschaftlichen Arbeiten auf den Aucklandsinseln, von Officieren der
Kaiserl. Marine ausgeführt, wurden die Instrumente von dem Hydrographischen
Bureau beschafft und geprüft und die Instructionen von demselben ausgearbei-
tot. Wenn diese Thatsache erweist, dass das junge Institut schon vor Jahres-
(rist so weit erstarkt war, um Unternehmen von solcher Ausdehnung in der
angedeuteten Weise unterstützen zu können, so dürfen wir uns auch der Hoff-
nung hingeben, dass Discussion und Verwerthung der auf jenen Exdpeditionen
ausgeführten Beobachtungen und wissenschaftlichen Untersuchungen Zeugniss
ablegen werden von dem in dem Institute waltenden Geiste und der Erstar-
kung seiner einzelnen Organe zu wahrhaft tüchtiger wissenschaftlicher Arbeit.
Die Häfen von Santander, Santoria und Pasages an der Nordküste
von Spanien.
{Mit einer Karte.)
In No. 2 der diesjährigen „Hydrograph. Mitth.“ haben wir nach dem Berichte
des Corvetten-Capitain v. Nostitz von S. M. Kbt. „Albatross“ die Resultate
der Untersuchungen von Offizieren dieses Schiffes über die drei oben genannten
Häfen und San Sebastian veröffentlicht, welche sie während der Kreuzfahrten
des „Albatross“ in den spanischen Gewässern an der Nordküste von Spanien
von Ende August bis Mitte Dezember 1874 ausgeführt hatten.
Dieselben Häfen sind auf Anordnung des Corvetten-Capitain Zembsch,
Commandant S. M. Kbt. „Nautilus,“ von Öffizieren dieses Schiffes beschrieben
worden. Weil aber bei dem Termine, Weihnachten 1874, welchen Capitain
Zembsch zur gleichzeitigen Einlieferung der Arbeiten des „Albatross“ und
„Nautilus“ bestimmt hatte, das letztere Schiff sich auf der Reise nach Madeira
befand, so konnten die Arbeiten beider Schiffe von Seiten des Capitain Zembsch
nicht mit einander verglichen werden. Die von Portsmouth aus d. d. 30. Dezember
1874 eingesendeten Arbeiten der Lieutenants zur Sce Trewendt (über Santander)
and Mittler (über Santorza) und der Unter - Licutenants zur See v. Halfern
(über San Sebastian) und Fuchs (über Pasages) konnten deshalb nur für sich
allein ihrem wesentlichen Inhalte nach in diesen Blättern mitgotheilt werden.
Die später durch Capitain Zembsch eingesendeten Arbeiten von Offizieren des
„Nautilus“ über die vier Häfen von Santander, Santoria, San Sebastian und
Pasages enthalten mehrere Ergänzungen und factische Berichtigungen (mit Aus-
nahme für den Hafon von San Sebastian) zu den früheren Arbeiten über diese
Häfen (s. „Hydr. Mitth.“ 1875, pag. 19—28), welche wir hier nebst einigen Be-
merkungen des Capitain Zembsch über die Häfen des östlichen Theiles der
Nordküste von Spanien als Zufluchtshäfen bei westlichen und nordwestlichen
Stürmen in nachstehendem Artikel mittheilen.
il. Santander (s. „Hydr. Mitth.“ 1875, pag. 19).
(Auszug aus dem Berichte des Unterlieutenant zur See Hirschberg.)
Die Einfahrt in den Hafen und die Bucht von Santander zwischen den
2.2 Seem. von einander entfernten Cabo menor und der Insel Santa Marina ver-
engt sich zwischen der Punta Puerto und dem Arenal del Puntal bis auf
3140 Kabel. erweitert sich aber alsdann zu einer weiten Bucht, die sich unge-