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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 3 (1875)

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Die Arbeiten wurden durch die in dieser Gegend gewöhnlich sehr heftig wehen- 
den Passatwinde erschwert. 
Neufundland. Navigating - Lieutnant Maxwell und seine Begleiter 
waren in. dem. gemietheten Dampfer „Gulnare“ an verschiedenen Punkten der 
Insel Neufundland rastlos thätig gewesen. An der Südküste schritten die Ar- 
beiten 20 Seem. weiter nach Osten fort, im Vergleich zu den Arbeiten des Jahres 
1872 (s. Hydr. Mitth. 1873, pag. 240). Einer Aufforderung der Dominial-Regie- 
rung von Canada nachkommend, hat Lieutnant Maxwell Port Hood auf der 
Insel Cape-Breton abermals vermessen und die an gewissen Stellen in. den Was- 
sertiefen eingetretenen Veränderungen näher bestimmt. Ferner untersuchte er 
die Küste von Labrador von Cap St. Lewis bis zu 54° Nord-Breite, legte hier- 
bei die hervorspringenden Punkte derselben fest und nahm die dabei liegenden 
Inseln. auf. Diese an sich schon sehr mühsame Arbeit wurde auch noch zu An- 
fang durch ungeheure Mengen von Eisbergen gestört, welche längs der Küste 
hintrieben. 
Australien. In Westaustralien hat Navigating - Lieutnant Archdeacon 
mit seinen Gehülfen, eine mühevolle Arbeit erfolgreich durchgeführt, indem er 
die Eingänge und die Ansegelungen zum Corktown Sound, Owen’s Ankerplatz 
and die Gageroads zu Zwecken.der Hafen-Anlagen und -Arbeiten der dortigen 
Colonie untersucht und vermessen hat. Er hat ferner die nördlichen und west- 
lichen Ansegelungen des Swanflusses genauer untersucht und wollte alsdann. den 
kleinen aber in seinem Verkehr steigenden Hafen der Champion-Bai bearbeiten. 
In Südaustralien. haben Staff - Commander Howard und seine Begleiter 
Lothungen bei der Südküste der Känguruh-Insel ausgeführt. In Spencer's Golf 
wurden von denselben einige, soewärts von Port Lincoln. gelegene Inseln‘ und 
Untiefen untersucht und Lothungen gemacht; ferner wurde.die Küstenlinie von 
Cap Katastrophe bis Point Avord, die inneren Gewässer der Coffins-Bai und die 
Seeküste von dieser bis zu Point Drummond vermessen; endlich- schritten die 
Auslothungen bei der zerrissenen Küstenlinie westlich vom Cap Katastrophe we- 
sentlich fort. 
Bei der Colonie Victoria ist die Vervollständigung: der Aufnahme der 
Küstenlinioe der King-Insel an dem westlichen Eingange der Bass-Strasse durch 
den Staff-Commander H. J. Stanley ausgeführt worden; auch machte derselbe 
Lothungen bei dieser Insel (s. Hydr. Mitth. 1874, pag. 231 ff.)., Die Lothungs- 
bank, welche sich seewärts von der King-Insel in der Richtung nach der Port- 
land-Bai erstreckt, wurde bis zu einer Entfernung von 30—40 Seem. von der 
Küste sich ausdehnend gefunden; von da ab sinkt sie aber plötzlich bis zu Tie- 
fen von mehr als 275 Met. Diese Lothungsbank kann: deshalb den Seefahrern 
behülflich sein, bei dickem Wetter Land zu machen. 
In Queensland hat Staff-Commander Bedwell in einem gemietheten Schoo- 
ner „Pearl“, begleitet von einer Dampf-Barkasse, die früher begonnenen Arbeiten 
weiter nach Norden fortgesetzt; er hat i. J. 1873 Port Bowen, Island-Head, die 
„Strong-tide Passages“, die Shoolwater-Bai,. Broad-Sound und einige Inseln der 
Northumberland-Gruppe vermessen. ; . 
Der Navigating-Lieutnant Connor, abcommandirt von IB. M. S. „Pearl“, 
welche unter Commodore Goudenough u: A, die Kandavu-Insel der Fiji-Gruppe 
näher untersucht hatte (s. Hydr. Mitth: 1874, pag. 162), hat einige Theile des 
Brisbane-Flusses aufgenommen, ebenso. den Eingang in den Endeavour-Fluss in 
15% ° Süd-Breite; diese letztere Vermessung zeigte eine nicht unbeträchtliche 
Verminderung der Tiefe der Flussmündung, und besonders in dem Ankerplatze, 
wo Cook i. J. 1770 sein Schiff, die „Xndeavour“, welche in den Korallenriffen 
Schaden erlitten hatte, ausbessern liess. ; 
. Lieutnant Connor hat ausserdem noch, unterstützt durch ein Boot und 
dessen Bemannung von I. B. M. S. „Basilisk“, die innere Kante des Warrior- 
Riffes in der Torres-Strasse. und die Küstenlinie von Neu-Gwuinea von da bis zu 
den Talbot-Inseln vermessen. ‚ 
Die folgenden Arbeiten englischer Schiffe sind zwar nicht von eigentlichen 
Vermessungsschiffen ausgeführt worden, doch haben sie der Hydrographie nicht 
unwesentliche, ja sogar zum Theil hervorragende Dienste geleistet, so dass sie 
als werthvolle Beiträge für die Hydrographie in dem Berichte des‘ Capitain 
Evans angeführt wurden.
	        
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