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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 3 (1875)

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der Cowes-Roads. Diese Vermessung zeigt übereinstimmend mit den Schleppnetz- 
Untersuchungen in den Jahren 1871 und 1872, dass die damals veranschlagte 
Tiefe von 6.1 Met. bei Niedrigwasser gewöhnlicher Springzeit sich bestätigt hat; 
nur einige wenige Stellen zeigen 5.3 Met. Tiefe. Die Vollendung dieses Canales 
bis in das grosse Kriegsarsenal von Portsmouth ist von hoher Bedeutung für die 
britische Kriegsmarine; denn jetzt schon kann ein Schiff von 7.5 Met. .Tiefgang 
mit der 3 Uhr- Fluth in den Hafen einlaufen und bei Hochwasser sogar das 
schwerstbeladene Schiff. 
Ostküste von Irland. Der Staff- Commander J. H. Kerr machte mit 
seiner Vermessungs-Abtheilung in einem kleinen gemietheten Dampfer eine sorg- 
fältige Vermessung der bei dem Tuskar-Felsen und Wicklow-Head befindlichen 
flachen Bänken. Die in diesen Bänken seit ihrer Vermessung durch den ver- 
storbenen Capitain Frazer i. J. 1844 stattgefundenen Veränderungen waren für 
die Schifffahrt sehr wichtig und machten die erneuerte Aufnahme und Betonnung 
dieser Bänke zu einer Sache der Nothwendigkeit; diese Arbeit ist von den Com- 
missioners of the Irish lights auch in der That ausgeführt worden (s. Nachr. f. 
Seef. 1874, No. 415, 554). 
Ferner wurden von Staff-Commander Kerr noch untersucht die Barre bei 
Wexford vor dem Kingston - Hafen, ferner die Barre des Lifey - Flusses, welche 
jetzt eine Tiefe von 4.6 Met. bei Niedrigwasser-Springzeit, eine Breite von zwei 
Kabellängen und eine enge Furth von 5.s Met. Tiefe hat; i. J. 1800 betrug die 
grösste Tiefe dieser letzteren nur 1.7 Met. und i. J. 1856 4 Met.; endlich der 
Durchstich durch die Barre vom See Carlingford, welcher bei 122 Met. Breite 
und 5.5 Met. Tiefe den Zugang zu einem schönen Hafen bildet. 
Mittelmeer. Nach Beendigung der Vermessung der Ostküste von Sict- 
lien durch Commander Wharton in I. B. M. S. „Shearwater“ und der Auf- 
nahme des Planes von Taormina wurde die Nordküste von Sicilien zwischen 
Castel-le-Mare und Milazzo vermessen einschliesslich der zum Theil ausgeführten 
Vermessungen der Palermo - Bai und Ustica. Im Mai des Jahres 1873 wurde 
Port Said und dessen Umgebungen wiederholt durch die „Shearwater“ vermes- 
sen; an einigen Stellen fand man dicht bei dem Wellenbrecher Ablagerungen vor, 
an anderen Stellen aber grössere Tiefen, als früher. 
Rothes Meer. Lieutenant Gray und die Offiziere I. B. M. S. „Nassau“ 
haben nach genauer Vermessung der Insel Perim eine Karte derselben, nach dem 
Maassstabe von 0.1 Met. auf die Seemeile, nebst den dabei liegenden Untiefen, 
sowie der der Küste nahen schmalen Strasse bei dem Cap Bab-el-mandeb, ange- 
fertigt. Auf der Weiterreise nach Zanzibar fanden die Offiziere der „Nassau“ 
eine bis zum Jahre 1872 unbekannte, aber nur einige Kabel vom Lande entfernte 
Klippe, an welcher damals ein grosses Dampfschiff strandete, durch das Wrack 
dieses Schiffes sehr gut gekennzeichnet, und bestimmten ihren Ort als 354 Met. 
von der SO-Spitze der Insel Perim entfernt. 
Ostküste von Afrika. Die Küste, an welcher der Sklavenhandel noch 
lebhaft betrieben wird, ist für die Schifffahrt gerade sehr gefährlich; deshalb war 
eine genaue Vermessung dieser Küsten für die Schiffe, welche den Sklavenhandel 
unterdrücken sollten, dringend nothwendig. Die „Shearwater“ wurde zu diesem 
Zweck i. J. 1873 aus dem Mittelmeer nach Zanzibar beordert, um daselbst ge- 
naue Vermessungen vorzunehmen. Commander Wharton hat die Küsten von 
der Insel Zanzibar und des gegenüber liegenden Festlandes von der Pungany-Bai 
bis südwärts zu Powna- Point aufgenommen, sowie die Fahrwasser nördlich und 
südlich von der Insel Zanzıbar mit ihren zahlreichen Untiefen und Klippen unter- 
sucht. Hierbei kam die „Shearwater“ zu Schaden und kehrte um das Cap der 
guten Hoffnung nach England zurück. 
Die Küste südlich von Zanzibar, von Quiloa bis Port Mozambique, wurde 
von Lieutnant Gray und den Offizieren der „Nassau“ vermessen. Ebenso hatte die 
„Nassau“ eine Reihe von Tieflothungen auf einer Linie von Cap Gwardafui bis 
Zanzibar begonnen. 
Westindien. Der Staff- Commander George Stanley hat mit seiner 
Vermessungs-Abtheilung in einem gemietheten Schooner an der Südostküste von 
Jamaika gearbeitet. Die Hauptthätigkeit bestand in der Kartirung und Auslothung 
bei der 100 Faden-Linie längs der Küsten zwischen Port Royal und Morant Point.
	        
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