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Full text: 44: System Nordsee - Zustand 2005 im Kontext langzeitlicher Entwicklungen

2.6 Sturm 
System Nordsee 
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Zeitabschnitten deutlich erhöhte Sturmaktivität aus. Insbesondere ist die seit 3-4 
Jahren andauernde Schwachsturmphase derjenigen zu Beginn der 1970er vergleich 
bar. 
Die Sturmhäufigkeit unterliegt (wie die NAO) erheblichen quasizyklischen Schwan 
kungen im Intradekadenbereich. Der Varianzanteil im Periodenbereich von 6-9 Jah 
ren liegt dabei in der gleichen Größenordnung wie die quasibienniale Variabilität, wel 
che bereits im zickzackförmigen Verlauf der DJF-Zeitreihe hervortrat (Abb.2-14) und 
hier (Abb. 2-15, links) in markanten horizontalen Einschnürungen (blau) im Abstand von 
2-3 Jahren zum Ausdruck kommt. Die monatsweise Anwendung eines Gaußschen 
5-Punkt Tiefpassfilters unterdrückt Zyklen < 5 a, betont die Variabilität im Periodenbe 
reich von 6 - 9 a und bietet damit eine klarere Perspektive auf die mittelfristige Ent 
wicklung (Abb. 2-15, rechts). 
Eine detaillierte Trendanalyse der Gesamtsturmhäufigkeit wurde für Herbst (OND), 
Winter (JFM) und das Sturmhalbjahr (02M) durchgeführt (Abb. 2-16). Die langfristige 
Entwicklung wird dabei allenfalls im Herbst durch ein lineares Trendmodell (grün) rea 
listisch beschrieben. Die Sturmfrequenz ist danach seit 1970 signifikant rückläufig, 
nämlich um 2.3 Tage / Dekade oder insgesamt 8 Tage zurückgegangen. 
Um auch für die anderen Jahreszeiten zu brauchbaren Trendschätzungen zu gelan 
gen, wurden die Zeitserien zunächst einer 18-Punkt Tiefpassfilterung unterzogen 
(>lp18<, rot). Die resultierende langfristige Entwicklung wurde anschließend stückwei 
se linearisiert (Tomé und Miranda 2004), so dass ihr charakteristischer Verlauf in 
Form von partiellen linearen Trends quantifizierbar wird. Anfangs- und Endpunkte der 
Trendsegmente sind in Abb. 2-16 durch Sterne markiert. 
Die Gesamtsturmhäufigkeit im Winter hat sich danach seit 1970 (10) bis Anfang der 
1990er Jahre (25 Ereignisse) mehr als verdoppelt, ist jedoch seither mit einer Rate von 
- 9 Tagen / Dekade auf das Niveau der 1970er Jahre zurückgefallen. Obgleich Win 
terstürme erst seit Mitte der 1980er Jahre merklich häufiger auftreten als Herbststür 
me, wird die langfristige Entwicklung der Gesamtsturmhäufigkeit im Sturmhalbjahr von 
Änderungen im Winterquartal dominiert 1 . Ursache hierfür sind natürlich die ausge 
dehnten trendschwachen Phasen bzw. die insgesamt vergleichsweise schwache Än 
derungsrate im Herbst. Lediglich der flache Anstieg des Plateaus zwischen 1984 und 
1993 (1.3 Tage / Dekade) ist das Ergebnis starker entgegengesetzter Trends im Herbst 
und Winter. Unter extremen Exkursionen zwischen 52 (1994/95) und 13 Ereignissen 
(2002/03) ist die Gesamtsturmhäufigkeit im Sturmhalbjahr inzwischen ebenfalls auf 
das Ausgangsniveau des Analysezeitraums von 26 Sturmtagen zurückgefallen. 
2.6.4 Starksturm 
Der Term >Starksturm< bezeichnet nachfolgend die Teilmenge der schweren und sehr 
schweren Stürme (SG + VSG). Unter Verwendung der Methoden des vorigen Ab 
schnitts wird ihr relativer Anteil an der Gesamtsturmhäufigkeit untersucht (Abb. 2-17). 
Im Zeitraum 1970 - 2005 schwankte der Anteil starker Stürme im Herbst, Winter und 
Sturmhalbjahr bei Standardabweichungen von 11 (OND), 9 (JFM) und 7 % (02M) um 
7. Auch im Intradekadenbereich besteht eine hohe Kohärenz zwischen den quasizyklischen Variationen der 
JFM- und 02M-Zeitreihe, wie insbesondere dem näherungsweise phasengleichen Verlauf der Ip5-Kurven zu entneh 
men Ist (Abb. 2-16, blau). Der lineare Korrelatlonskoefflzlent zwischen den Rohzeitreihen beträgt 0.84. Der entspre 
chende lineare Zusammenhang zwischen OND- und 02M-Relhe Ist mitR = 0.49 erheblich schlechter.
	        
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