4.5 Radioaktive Stoffe
System Nordsee
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Oberflächenwasser des Nordatlantiks, die auf den globalen Fallout atmosphärischer
Kernwaffentests zurückzuführen sind. Die gegenüber dem Küstenbereich leicht höhe
ren Konzentrationen von 137 Cs im westlichen Seegebiet sind auf resuspendiertes Ma
terial aus dem hochbelasteten Sediment der Irischen See zurückzuführen.
Die effektive Gesamtexposition beträgt in Deutschland durchschnittlich 4 mSv pro Jahr
und Person, wovon die Hälfte auf medizinische, insbesondere röntgendiagnostische
Maßnahmen zurückzuführen ist. Die Kontamination der Nordsee durch künstliche Ra
dionuklide trägt zur Strahlenexposition der Bevölkerung nur über den Expositionspfad
»Fisch- oder Meeresfrüchteverzehr« bei. Aus einem durchschnittlichen Konsum von
14 kg im Jahr resultiert eine effektive Dosis von maximal 0.2 ¡iSv/a, die deutlich unter
der laut Strahlenschutzverordnung »trivialen Dosis< (10 ¡iSv/a) bleibt. Da sich aus der
Anreicherung von Radionukliden in der Nahrungskette kein signifikanter Dosisbeitrag
für den Menschen ergibt, dürfte dies auch für Flora und Fauna der Nordsee zutreffen.