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Full text: 44: System Nordsee - Zustand 2005 im Kontext langzeitlicher Entwicklungen

4 Meereschemie 
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System Nordsee 
Elemente Zink und Kupfer deutlich überschritten, während Blei- und Cadmiumgehalte 
auch hier innerhalb der Hintergrundintervalle blieben. Nach heutigem Kenntnisstand 
geht von den gemessenen Metallbelastungen des Meerwassers keine unmittelbare 
Gefahr für das marine Ökosystem aus. 
In regional begrenzten Gebieten der Deutschen Bucht waren einige Elemente im 
Oberflächensediment immer noch deutlich über den Hintergrundkonzentrationen an 
gereichert, obwohl der Eintrag von Schwermetallen durch verbesserte Abgas- und Ab 
wasserreinigung und Optimierung von Produktionsprozessen abgenommen hat. Die 
Metallfrachten der Flüsse werden vorzugsweise im küstennahen Sediment angerei 
chert. Vor allem die Gehalte der Elemente Quecksilber, Silber, Zink, Cadmium, Blei 
und Kupfer zeigen eine entsprechende räumliche Struktur mit deutlich erhöhten Ge 
halten in Küstennähe und abnehmenden Gradienten zur offenen See hin. Silber und 
Quecksilber sind entlang der nordfriesischen Küste besonders stark angereichert, was 
auf die Elbe als Belastungsquelle hinweist. Abweichend von den übrigen genannten 
Elementen kommt Blei auch im äußeren Teil der Deutschen Bucht in erhöhten Kon 
zentrationen vor. Die Gehalte der Elemente Quecksilber, Zink und Blei liegen im ge 
samten Untersuchungsgebiet, die von Cadmium und weniger ausgeprägt Kupfer vor 
allem in Küstennähe oberhalb der Hintergrundintervalle. 
Seit Beginn der regelmäßigen Überwachung in den 1970er Jahren sind vor allem die 
Quecksilber-, Kupfer-, Cadmium- und Nickelgehalte in der Feinkornfraktion des Ober 
flächensediments zurückgegangen; dieser Trend zeigt sich im küstennahen Bereich 
besonders deutlich. Für die Zinkgehalte lässt sich nur hier und insbesondere vor der 
niedersächsischen Küste eine abnehmende Tendenz feststellen, während die Bleige 
halte im gesamten Untersuchungsgebiet unregelmäßigen Schwankungen unterlie 
gen. Eine Sonderrolle nimmt das ehemalige Dünnsäureverklappungsgebiet nordwest 
lich von Helgoland ein. Hier wurden weiterhin vor allem erhöhte Eisen- aber auch 
Zink-, Blei- und Arsengehalte gemessen. Ein rückläufiger Trend hat hier trotz Beendi 
gung der Verklappungsaktivität im Jahr 1989 bislang nicht eingesetzt. 
Abweichend vom Gesamtbild wurde in jüngerer Zeit wieder eine stärkere Sediment 
belastung durch Quecksilber aber auch Blei und Zink im Einflussbereich der Elbe fest 
gestellt. Unabhängig von diesen seit 1999 beobachteten Veränderungen führte die 
Umlagerung von Sedimenten aus dem Hamburger Hafen zur Tonne E3 zu einer regi 
onal begrenzten Zunahme der Konzentrationen von vor allem Cadmium, Kupfer, 
Quecksilber und Zink im Oberflächensediment.
	        
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