4 Meereschemie
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System Nordsee
Von 42 analysierten Pestiziden waren in der Elbe 24 nachweisbar; 21 davon wurden
auch küstennah in der Deutschen Bucht angetroffen, während in der offenen See noch
15 Stoffe gefunden wurden. Aus allen drei Hauptstoffklassen der Herbizide - nämlich
Phenylharnstoffe, Triazine und Phenoxyessigsäuren - wurden mehrere Vertreter im
ng/L-Konzentrationsbereich im Seewasser nachgewiesen. Die am häufigsten und in
höchsten Konzentrationen angetroffenen Vertreter der Phenylharnstoffe waren Diuron
und Isoproturon. Von den Triazin-Herbiziden wurden vor allem Atrazin, Terbuthylazin
und Simazin gefunden, während unter den Phenoxyessigsäuren MCPA und Mecoprop
in höchsten Konzentrationen vorkamen.
4°E 6°E 8°E 10°E
Abb. 4-37: Konzentrationen (ng/L) einiger Triazin-Herbizide im Oberflächenwasser der Deut
schen Bucht im August/September 2005.
Fig. 4-37: Concentrations (ng/L) ofsome triazine herbicides in near-surface sea water of the
German Bightin August/September2005.
Die räumlichen Konzentrationsverteilungen im August / September 2005 sind für die
sieben wichtigsten Triazine in Abb. 4-37 (Deutsche Bucht) und Abb. 4-38 (Nordsee) wie
dergegeben. In der Elbe waren diese Stoffe in Konzentrationen von 1 bis 20 ng/L
nachweisbar. Diese hohen Einträge sind weitgehend verantwortlich für die hohe Be
lastung der Küstenregionen der südöstlichen Deutschen Bucht. Eine weitere Belas
tungsquelle für die südliche Nordsee ist der Rhein, wie an den erhöhten Konzentrati
onen im Mündungsgebiet erkennbar ist (Abb. 4-38, Station >12<). Zur offenen See hin
wurde ein steiles Konzentrationsgefälle beobachtet, so dass in der zentralen und nörd
lichen Nordsee nur noch Simazin, Atrazin, dessen Abbauprodukt Desethylatrazin und
- in deutlich geringeren Konzentrationen - Terbuthylazin nachweisbar waren.
Die Konzentrationsverteilungen für die vier wichtigsten Phenylharnstoff-Herbizide sind
in Abb. 4-39 dargestellt. Das grundsätzliche Verteilungsmuster ähnelt dem der Triazine