4 Meereschemie
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System Nordsee
onen der 4- bis 6-Ring-Aromaten verteilte sich hingegen uneinheitlich auf Mai oder Au
gust, ohne dass sich hierfür eine einfache Erklärung anböte.
b) PAK-Gehalte des Sediments
Aufgrund ihrer unpolaren Eigenschaften werden die meisten PAK an festen Oberflä
chen stark angereichert und liegen in Sedimenten und Schwebstoffen in bis zu 10 5 -
fach höherer Konzentration vor als in der Wasserphase. Die PAK-Konzentrationen im
Sediment übertreffen diejenigen der chlorierten Kohlenwasserstoffe um das 100- bis
1000fache. PAK waren daher auf allen Stationen nachweisbar.
Die Konzentrationsmuster der PAK im Sediment (Abb. 4-35) ähneln einander noch stär
ker als in der Wasserphase. Daher soll stellvertretend für alle PAK das stark karzino
gene Benzo[a]pyren (BaP) zur Diskussion der Überwachungsergebnisse herangezo
gen werden. Die PAK-Muster in Wasser- und Sedimentproben unterscheiden sich
deutlich. In Sedimenten sind die 5- und 6-Ring-Aromaten (I123P, BghiP) in deutlich hö
heren Konzentrationen vorhanden als die 2- bis 4-Ring-Aromaten. Im Gegensatz dazu
werden maximale Konzentrationen in Seewasserproben meist für Naph, in schweb
stoffreichen Küstengebieten meist für Phen oder Flu festgestellt.
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Abb. 4-35: Mittleres PAK-Konzentrationsmuster im Sediment der Deutschen Bucht.
Fig. 4-35: Mean PAH concentration pattem in Sediment sampies from the German Bight.
Im Mai 2005 lagen die BaP-Konzentrationen in der Deutschen Bucht zwischen 0.1 und
96.3 ¡ig/kg TM (Abb. 4-36, oben); wie für CKW (vgl. Abb. 4-26, S. 192) wurden die höchs
ten Konzentrationen vor der Elbmündung (>KS11 <) und an Stationen mit relativ hohen
TOC-Gehalten in der zentralen Deutschen Bucht (>WB5<, >UE20<) beobachtet.
Von allen organischen Schadstoffen weisen PAK im Sediment die räumlich gleichmä
ßigsten Konzentrationsverteilungen auf; dies wird besonders deutlich für die auf den
TOC-Gehalt bezogenen Konzentrationen (Abb. 4-36, unten). Der Variationsbereich der
Konzentrationen reduziert sich für diese Normierung auf das schmale Intervall 0.42 -
6.1 ¡ig/g TOC. Die nahezu fehlende räumliche Struktur der Konzentrationsverteilun
PAHs (German Bight)