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Full text: 44: System Nordsee - Zustand 2005 im Kontext langzeitlicher Entwicklungen

Zusammenfassungen 
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System Nordsee 
ses vom Baltischen Ausstrom beeinflusste Seegebiet erstreckte sich mit Deckschicht 
salzgehalten von durchweg < 34 deutlich weiter nach Süden (57° N) und Westen 
(2° E) als im Vorjahressommer. 
Charakteristisch für die Zeitreihe des Salzgehalts im >Fair Isle Current< im nordwestli 
chen Einstromgebiet von Atlantikwasser sind Quasizyklen mit Perioden von 6-9 Jah 
ren, deren negative Phasen mit den »Großen Salzgehaltsanomalien< im nördlichen 
Nordatlantik assoziiert sind. Für derartige, von zyklischen Schwankungen dominierte 
Zufallsgrößen treten starke Abweichungen vom mittleren Zustand (Anomalien) weit 
häufiger auf als bei Gaußprozessen. Die mit dem Anomaliekonzept verbundene Vor 
stellung von Außergewöhnlichkeit und Seltenheit ist insofern abwegig, als nicht der 
mittlere Schwingungszustand, sondern starke Abweichungen davon den (wahrschein 
lichsten) Normalzustand repräsentieren. 
Im Januar 2005 endete für die Elbe eine Phase geringer Wasserführung, die seit April 
2003 angedauert hatte. Der Gesamtabfluss der Elbe entsprach mit 21 km 3 /a dem 
langjährigen Mittel und auch die monatlichen Abweichungen von der Klimatologie wa 
ren unauffällig gering. Die im Frühjahr und Herbst deutlich erhöhten Salzgehalte im 
Seegebiet um Helgoland, welches typischerweise, aber keineswegs ständig, im Ein 
flussbereich des Elbeausstroms liegt, sind auf stationäre advektive Salztransporte 
durch die Doverstraße und den Westrand der Deutschen Bucht zurückzuführen. 
Meereschemie 
Nährstoffe (S. 153 ff.) 
Die insgesamt über Elbe, Weser, Ems und Eider jährlich in die Deutsche Bucht einge 
tragenen Nitrat- und Phosphatmengen wurden gemeinsam mit der Gesamtabflussrate 
dieser Flüsse für den Zeitraum 1980 - 2005 analysiert. Die Phosphatfracht halbierte 
sich bereits bis 1991, stagniert jedoch seither bei 2.7 kt/a. Die Nitratfracht variierte 
trendfrei um ein mittleres Niveau von 167 kt/a, erreichte jedoch in Verbindung mit sel 
tenen extrem hohen Abflussereignissen bis zu 311 kt/a (1987). Solche Ereignisse 
spiegelten eine starke Abhängigkeit der Nährstofffrachten von der Abflussrate vor, die 
für mittlere und geringe Abflussraten so nicht besteht. Der seit Anfang der 1990er Jah 
re mit tendenziell zunehmenden Abflussraten einhergehende Rückgang der Nitratkon 
zentration (Fracht- dividiert durch Abflussrate) um etwa 30 %, darf nicht darüber hin 
weg täuschen, dass die absolute Nitratfracht unverändert hoch geblieben ist. 
Die räumlichen Verteilungsmuster des Phosphat- und Silikatgehalts sowie der Sum 
menkonzentration von Nitrat und Nitrit im Meerwasser der Deutschen Bucht sind infol 
ge der Flussfrachten im küstennahen Bereich durch hohe Konzentrationen gekenn 
zeichnet, welche durch Verdünnungseffekte zur offenen See hin abnehmen. Dieses 
Konzentrationsgefälle ist im Winter weitgehend proportional zum Anstieg des Salzge 
halts (oder zum Gefälle des Frischwasseranteils), denn in dieser Jahreszeit ist die bi 
ologische Aktivität gering und hydrodynamische Vermischung der dominante Prozess. 
Die regressiv aus Salzgehalts- und Nährstoffanalysen abgeleiteten, für Küstenwasser 
(Salzgehalt 30) und Meerwasser der eigentlichen Deutschen Bucht (S = 33) repräsen 
tativen Nährstoffgehalte unterschieden sich im Winter 2005 kaum von denen des Vor 
jahreswinters. Die Phosphatgehalte lagen in der Deutschen Bucht wenig, im Küsten 
wasser etwa 70 % über dem Orientierungswert. Hohe Konzentrationen der Stickstoff-
	        
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