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Full text: 44: System Nordsee - Zustand 2005 im Kontext langzeitlicher Entwicklungen

4.2 Nährstoffe 
System Nordsee 
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konzentrationen aufgrund der geringen biologischen Aktivität und weit fortgeschritte 
nen Remineralisierung gewöhnlich saisonale Extrema (Maxima). Diese Maximalge 
halte haben zentrale Bedeutung für überregionale Vergleiche und Trendbetrachtungen 
im Rahmen der >OSPAR Eutrophication Strategy< (OSPAR 1997, 2003). 
Basis der hier präsentierten Ergebnisse sind die während der Gaußreise #432 vom 
24. Januar bis zum 3. Februar 2005 durchgeführten Beprobungen. Im Rahmen einer 
früheren Überwachungsreise im Spätherbst 2004 (FS Gauß #430; 19. -29. Novem 
ber) gewonnene Daten werden in die Diskussion und Interpretation dieser Ergebnisse 
einbezogen. 
Die räumlichen Verteilungsmuster der in der Januar-Kampagne gemessenen Konzen 
trationen sind in Abb.4-5 für Phosphat, Silikat und Nitrit + Nitrat wiedergegeben. Die 
Verteilungen sind repräsentativ für die gesamte Wassersäule, denn der Jahreszeit ent 
sprechend war das Seewasser gut durchmischt; Schichtung trat nur im Mündungsbe 
reich von Elbe und Weser auf. Im Küstenbereich lagen die Nährstoffkonzentrationen 
auch im Winter 2005 deutlich höher als weiter außerhalb. Ursache hierfür sind erheb 
liche Nährstofffrachten vor allem der Elbe und Weser. Diese breiteten sich aufgrund 
von N/NW-Winden in der 3. Januardekade und damit einhergehenden antizyklonalen 
Strömungen (Tab. 3-1, S. 88; Abb. 3-2, S. 84) außerhalb der ostfriesischen Küste west 
wärts aus, wie die seewärtigen Ausbauchungen der Nährstoffisoplethen (Abb. 4-5) und 
der Brackwasserfahne (Abb. 4-6) in der südlichen Deutschen Bucht belegen. 
Die beobachteten Verteilungsmuster (Abb. 4-5) ergeben sich aus dem Zusammenspiel 
von Eintragsstärke der Flüsse, Richtung des Nettotransports (Reststrom) und fort 
schreitender Verdünnung. Diese hochvariablen Einflussgrößen integrieren sich auch 
in der Salzgehaltsverteilung, wie ähnliche räumliche Strukturen belegen (Abb. 4-6). Die 
beobachteten Nährstoffkonzentrationen (wie der Salzgehalt selbst auch) stellen sich 
in hohem Maße durch Vermischung von Fluss- und Meerwasser ein (s. Fußnote,5.183). 
Dieser Prozess äußert sich in inversen linearen Korrelationen zwischen Salz- und 
Nährstoffgehalten (um - 0.9), welche sich für zwischenjährliche Vergleiche und Trend 
schätzungen nutzen lassen (Körner und Weichart 1991), indem man wassermas 
sencharakteristische Nährstoffkonzentrationen anhand von Regressionsbeziehungen 
zwischen Nährstoff- und Salzgehaltsmessungen abschätzt 1 . 
Auf diese Weise wurden Nährstoffkonzentrationen für Salzgehalte von 30 und 33 ab 
geschätzt, welche charakteristisch für das Küstenwasser (S 30 ) und die Wassermas 
sen der eigentlichen Deutschen Bucht (S 33 ) sind (vgl. Abb. 4-6). Für Küstenwasser er 
gab sich Ende Januar 2005 (FS Gauß #432) eine Phosphatkonzentration von 
0.97 ¡imol/L mit einem Vertrauensbereich von ± 0.24 ¡imol/L. Die entsprechende Sili 
katkonzentration betrug 26.9 ± 3.6 ¡imol/L, während die Summenkonzentration der 
gelösten anorganischen Stickstoffverbindungen Nitrat und Nitrit 38.9 ± 2.8 ¡imol/L er 
reichte. Für küstenfernes Meerwasser (S 33 ) wurde der Phosphatgehalt auf 
0.67 ± 0.23 ¡imol/L, die Silikatkonzentration auf 12.4 ± 3.5 ¡imol/L und die Summen 
konzentration der Stickstoffverbindungen auf 18.6 ± 2.8 ¡imol/L geschätzt. 
Tab. 4-2 ermöglicht einen Vergleich der genannten Gehalte mit denen, die aus dem Da 
tensatz der Überwachungsfahrt Ende November 2004 abgeleitet wurden. Dabei ergibt 
7. Für durch den Salzgehalt S w charakterisierte Wassermassen lassen sich anhand der jeweiligen Regressions 
gerade typische Nährstoffkonzentrationen als Ordinatenwerte zu S w abschätzen. Diese Schätzwerte werden hier 
gemeinsam mit Vertrauensbereichen bzw. Vorhersageintervallen angegeben, welche so konstruiert sind, dass sie 
95 % der in virtuellen Proben mit Salzgehalt S w bestimmten Nährstoffkonzentrationen enthalten sollen.
	        
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