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Full text: 44: System Nordsee - Zustand 2005 im Kontext langzeitlicher Entwicklungen

Zusammenfassungen 
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System Nordsee 
tiert dabei im Langzeitmittel ein zyklonales Strömungsmuster. Dieses auch auf saiso 
nalen Zeitskalen für die kalte Jahreszeit charakteristische Muster war im Jahr 2005 nur 
im Herbst vergleichsweise gut, im Winter hingegen nur ansatzweise erkennbar, denn 
die prägende Wirkung hoher Tiefdruckaktivität im Januar wurde durch sehr wechsel 
hafte Wetterlagen im Februar und März weitgehend aufgehoben. Infolge der in beiden 
Jahreszeiten gegenüber den Verhältnissen des Vorjahres merklich geringeren Rich 
tungsstabilitäten und Reststromstärken, waren die Unterschiede zu den wie gewöhn 
lich recht diffusen Strömungsmustern in Frühjahr und Sommer wenig markant. 
Analysen der Volumentransporte durch die Straße von Dover, das Kattegat, den west 
lichen Abschnitt des Nordrands der Nordsee sowie den Westrand der Deutschen 
Bucht zeigen, dass hier im Jahr 2005 auf monatlichen und saisonalen Zeitskalen Ein 
strombedingungen vorherrschten. Die Transporte durch den Kanal und den Westrand 
der Deutschen Bucht wiesen auf allen Zeitskalen eine enge Kopplung auf; besonders 
persistente Einstromphasen und demzufolge hohe Nettotransporte um 0.2 Sv traten 
hier im Januar sowie im Oktober und November ein. Der Einstrom durch den westli 
chen Nordrand erreichte im Januar unter Sturmbedingungen Stärken von 2-4 Sv; 
der monatliche Nettotransport war mit 0.4 Sv ähnlich hoch wie in der von Juni bis No 
vember andauernden stabilen Einstromphase. Kennzeichnend für die Verhältnisse im 
Ostabschnitt des Nordrands waren auf monatlichen und längeren Zeitskalen entge 
gengesetzte, den Einstrom im Westen tendenziell kompensierende Wassertranspor 
te. 
Die klassifizierten täglichen Reststromfelder dokumentieren als Strömungskalender 
die zeitliche Abfolge von Strömungsmustern in der Deutschen Bucht. Im Jahr 2005 
(2004) wurden hieran 135 (160) Tagen zyklonale, an 65 (71) Tagen antizyklonale und 
an 88 (77) Tagen variable Zirkulationsmuster beobachtet. Der Rückgang der Rotati 
onsmuster wurde insbesondere durch den Zuwachs gerichteter Formen (77, 58) kom 
pensiert, von denen etwa 3/4 auf N (13), NW (32) und W (14) entfielen. Die Dominanz 
zyklonaler Strömungsmuster stach besonders im Januar (Sturmhäufung) sowie im 
Oktober/November hervor, als diese Zirkulationsform unter andauernden SW-Win- 
den an 16 Tagen in Folge auftrat. Die Zirkulationsmuster waren jedoch insgesamt we 
niger persistent als im Vorjahr, wobei variable und gerichtete Muster typischerweise 
kurzfristige Übergangsformen darstellen. 
Im Rahmen einer Kontingenzanalyse wurde die Abhängigkeit der Zirkulationsmuster 
von der großräumigen Wetterlage aufgezeigt. Das antizyklonale Muster ist an Hoch 
druck- und NW-Lagen gebunden, das variable Muster an die windschwächeren Aus 
prägungen dieser Wetterlagen gekoppelt. SW-Lagen generieren fast ausschließlich 
zyklonale Strömungsmuster, während SE-Lagen meist Strömungsmuster mit Vorzugs 
richtung N oder NW induzieren. 
Seegang (S. 93 ff.) 
Seegang ist der winderzeugte Schwingungszustand der Meeresoberfläche. Das See 
gangsklima im Jahr 2005 wurde durch saisonale geographische Verteilungen von si 
gnifikanter Wellenhöhe, Windsee- und Dünungsrichtung charakterisiert. Die typischen 
Verteilungsmuster sind von den vorherrschenden Windverhältnissen und der geogra- 
phisch-bathymetrischen Gestalt der Nordsee geprägt. Aufgrund des starken Sturm 
aufkommens im Januar überstiegen die mittleren Wellenhöhen im Winter diejenigen 
der windschwächeren Vergleichsquartale der Jahre 2003 und 2004. Wind und Wind 
see kamen in allen Jahreszeiten im Mittel aus W-lichen Richtungen; die Dünung hatte
	        
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