3 Meeresphysik
128
System Nordsee
nen hingegen mit den stark positiven NAO-Zuständen (1981,1983,1984) nicht verein
bar. Mit dem Eintritt ins rezente Warmregime (1988) wechselte die NAO bis 1995 dau
erhaft in diesen Mode, der jedoch nicht ausnahmslos (1993, 1994) mit hohen Tempe
ratu ranomalien einherging. Nach dem versuchten Rücksprung in ein Kaltregime
(1996), traten der positive Mode und damit konsistente Temperaturanomalien nur noch
1999, 2000 und 2005 ein.
Abb. 3-26: Kumulierte standardisierte Anomalien der Nordseeoberflächentemperatur im Win
ter (DJF) und übers Jahr (Dezember bis November) gegenüber kumuliertem Winter NAO-
Index (Koslowski und Loewe 1994) im Zeitraum 1969 bis 2006.
Fig. 3-26: Cumulated standardized anomalies for winter (DJF) and annual (December through
November) North Sea SST versus cumulated winter NAO index (Koslowski and Loewe 1994)
during 1969-2006.
Sowohl die Winter- als auch die Jahrestrajektorie zeichnen sich im Zeitraum 1997 -
2006 durch permanent positive Temperaturanomalien bei beliebigem NAO-Zustand
aus (Abb. 3-26). Der divergente Verlauf beider Trajektorien besteht wesentlich in einer
vertikalen Streckung der Jahrestrajektorie um den Faktor 1.7. In den extrem warmen
Jahren 2002, 2003 und 2006 waren die standardisierten Jahresanomalien sogar
durchschnittlich 2.3 mal so stark wie diejenigen des Winters. Die Zusammenhänge
zwischen den jeweiligen Temperaturanomalien und dem NAO-Zustand und zwischen
den Temperaturanomalien selbst sind zusammengebrochen (r 2 jeweils 1 %).
Die erhebliche Verstärkung der Jahresanomalien mit den teilweise mediterranen Tem
peraturen in den Sommern der letzten Jahre in Verbindung zu bringen, ist naheliegend
und richtig, zur Erklärung der Dekorrelation zwischen Wintertemperatur und NAO-In-