3 Meeresphysik
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System Nordsee
sind damit die zweitwärmsten nach 2006. Mit einer Rekordtemperatur von 11.5 °C
(1.8 K, 3.7 g) ist der November 2005 der wärmste seit mindestens 1969.
Im Zeitraum 1988 - 2008 waren 80 %, seit 1997 sogar 89 % aller Monate wärmer als
im klimatologischen Mittel (1971 - 1993). Die bislang längste ununterbrochene Folge
positiver Abweichungen setzte im Juli 2001 ein und dauerte bis Mai 2005 an. Lediglich
im Juni waren Warmanomalien mit nur 61 % (- 2.5 g) bzw. 67 % (- 2.3 g) signifikant
seltener als in allen anderen Monaten. Dieser Monat, gegen dessen Ende sich die At
mosphäre gewöhnlich für einen warmen oder kühlen, verregneten Sommer »entschei
det« (>Siebenschläfer<), hatte seit 1988 häufig »Reset-Wirkung« (>Schafskälte< bzw.
»European monsoon< (z. B. Kelly et al. 1997)), indem er in 3/4 der Jahre mindestens
eine Abschwächung von teils im Vorjahressommer generierten Warmanomalien her
beiführte (vgl. Abb. 3-17). Diese Funktion wird auch durch die Tatsache belegt, dass der
Juni mit 0.4 ± 0.9 K (95 % Konfidenzintervall) der einzige, im Gesamtzeitraum (1969 -
2008) trendfreie Monat ist.
Dec Jan Feb Mar Apr May Jun Jul Aug Sep Oct Nov
Abb. 3-18: Jahresgang der über die Nordsee gemittelten wöchentlichen Oberflächentempera
turen im Jahr 2005 mit Ensemble der Jahresgänge seit 1968 sowie langjährigen Monats
mitteln (1971 - 1993) und zwischenjährlichen Standardabweichungen (Kreisradius).
Fig. 3-18: Seasonal cycle of areal mean weekly SST of the North Sea from December 2004
through November2005 and ensemble of corresponding cycles since 1968. Size of monthly
climate bullets (radius) gives interannual standard deviation for base period 1971- 1993.
Neben der flächengemittelten Nordsee-SST gibt es einige wenige lange Temperatur
reihen von ortsfesten Beobachtungen aus der Nordsee. Dazu zählen die Zeitreihe von
Den Helder, Niederlande, sowie die Temperaturmessungen der Biologischen An
stalt Helgoland. Letztere dokumentieren die Temperaturentwicklung in der südöst
lichen Nordsee seit 1873 (Becker et al. 1997, Loewe et al. 2003, Wiltshire und
Manly 2004).
Der Jahresgang der Oberflächentemperatur von Helgoland-Reede im Jahr 2005 ist in
Abb. 3-79 dargestellt. Die Temperatur lag außer im März ständig oberhalb der klimato
logischen Mittelwerte. Der einzig beachtliche Unterschied zum Jahresgang der Nord