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Full text: Jahresbericht 1872

8 
Ausleihen 
von 
Instru 
menten. 
Die Nach 
träge aus 
früheren 
Registern 
und das 
Schiffs 
register für 
1872. 
Anzahl der 
Rhedereien 
und Schiffe. 
günstiger gestellt haben, wenn die Schiffe besser ausgerüstet gewesen wären, wobei 
allerdings der Mangel an Platz auf kleineren Schiffen für die Aufhängung des 
Barometers zu berücksichtigen bleibt. Ausser Oldenburgern sind besonders die 
Papenburger Schiffe (10 W.-B. mit dem durchschnittlichen Charakter S.s) 
grösstentheils mit Aneroid-Barometern versehen, während die preussischen Schiffe 
von der Ostsee (6 W.-B., durchschnittlicher Charakter 2.7) meistens Quecksilber- 
Barometer und entsprechend gute Thermometer an Bord führen. 
Die Instructionen der Dampfer des Norddeutschen Lloyd sind, wie bemerkt, 
dadurch ausgezeichnet, dass die Führung der Wetterbücher der Seewarte als 
obligatorisch vorgeschrieben ist; selbstverständlich sind alle Schiffe mit Instrumenten 
bester Qualität versehen. 
Mit dem Ausleihen von Instrumenten ist im verflossenen Jahre ein allerdings 
noch mässiger Anfang gemacht, indem im Ganzen 10 Schiffe, nämlich eins aus 
Preussen, eins aus Mecklenburg, eins aus Oldenburg, eins aus Bremen und 
6 aus Hamburg von uns mit Instrumenten ausgerüstet sind. Wenn auch die 
Ansichten über die Anwendbarkeit dieses Systems getheilt sind, so bleibt nicht 
zu verkennen, dass mitunter Umstände zwingender Art eintreten können, welche 
diese Aushülfe gebieterisch verlangen, namentlich z. B. in Fällen, wo nicht das 
Schiff, sondern der Führer die Kosten des Ankaufs zu tragen hätte. 
Aus Anlage B. und C. erhellt nun zunächst der Umfang und die Ausdehnung 
des Betriebs der Seewarte. In Anlage B. bringen wir nachträgliche Daten über 
die Zurücklieferung der Wetterbücher und über die Reisedauer unserer Schiffe 
und ihrer Mitsegler aus früheren Jahren; in Anlage C. das Verzeichniss der von 
uns im Jahr 1872 ausgerüsteten Schiffe. Unsere jetzt wohl ziemlich vollständig 
mit allen Nachträgen versehenen Register der früheren Jahre weisen auf: 
für 1868 119 Schiffe, 
1869 150 „ 
1870 137 „ 
1871 221 „. 
Daran schliesst das Register für 1872 mit 204 Schiffen vorläufig an, so dass 
im Ganzen 831 Schiffe, durchschnittlich also jährlich 166 Schiffe, mit der 
Seewarte in Verbindung getreten sind. 
Die Grösse der Schiffe ist überall in Tonnen angegeben zu 2000 *8, und 
zwar nach den Angaben des amtlichen Registers für 1872; wo diese noch fehlen 
nach sonstigen zuverlässigen Angaben. 
Im Jahre 1872 ist laut anliegendem Register die Seewarte beschäftigt von 
im Ganzen 
95 Rhedereien und 204 Schiffen in 1872 gegen 
79 
?? 
V) 
221 
T) 
1871, 
74 
V) 
146 
y» 
r> 
1870, 
61 
5? 
11 
165 
V) 
v> 
1 869, 
42 
119 
•>1 
1868. 
Die Anzahl der Rhedereien und Schiffe hat sich, abgesehen von den durch 
.den Krieg von 1870, 1871 verursachten Sprüngen, in beinahe stetiger Progression 
verdoppelt, während der ersten fünf Jahre des Bestehens der Seewarte.
	        
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