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Full text: Jahresbericht 1872

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Die Bewegung in den Jahreszahlen der Tah. X ist ganz entsprechend der 
in Tab. XI, steigend bis zum Maximum bei SW.-Wind, nur geht aus der Reihe 
reducirter Werthe hervor, dass die momentanen Schätzungen der Winde, da die 
überwiegende Mehrzahl derselben mit 1 notirt wird, nicht die durchschnittliche 
Stärke der kräftigem Winde veranschaulicht, auch dass die Differenz zwischen 
Windstärke 1 und 2 eine recht ansehnliche ist. Mit den Ziffern 0 bis 6 der 
halben Beaufort'schen Scala schätzend, würde man von selber zu einem häufigeren 
Gebrauch der Ziffer 2 gelangen. 
In Tab. XI sind die Maximalwerthe sowohl der Winde als der Monate und 
Quartale hervor gehoben. Das absolute Maximum gehört dem WSW., mit dem 
der richtige grosse SW.-Sturm sich nach NW. dreht; West, WNW. sind von 
fast gleicher Stärke, mit NW. wird der Wind böig, von ungleicher Stärke und 
nur noch im Februar von bedeutender Gewalt. Der Februar hat eine Menge 
Maxima, weil in ihn die östlichen Schneestürme fallen abwechselnd mit den 
wärmern südwestlichen Rivalen. Der Winter ist durchweg die Jahreszeit der 
schweren Winde. 
Wie schon bemerkt ist, werden die Ablesungen der durchschnittlichen 
Windstärke an zwei Anemometern vorgenommen. Beide stammen aus derselben 
Werkstätte von Negretti & Zambra in London, und sind beide nach dem Prinzip 
von Robinson gebaut. Das eine Instrument gehört der Seewarte seit dem Jahre 
1868, das andere ist von Kapitän Koldewey in Grönland benutzt, dort bei einem 
Nordsturm von 70 sm - Fortgang unbrauchbar geworden, hier hergestellt, und eins 
neben dem andern wieder in Thätigkeit gesetzt. Die beiden Instrumente stehen 
neben einander auf zwei höchsten Zinnen des Thurmes des Seemannshauses 
NW. und SO. von einander, das ältere etwa 2 Fuss höher, als das jüngere, aber 
beide auf hohen Stativen von Eisenstangen, welche jede Zinne überragen. Die 
ungleiche Höhe der Aufstellung war nothwendig, um Windschatten zu vermeiden, 
gegen welchen die Instrumente natürlich sehr empfindlich sind. In wieweit er 
jetzt noch hervortritt, ergiebt sich aus nachstehender Vergleichung, wo die 
Zahlen ohne Vorzeichen angeben, um wieviel das südöstlich aufgestellte Instrument 
rascher lief, als das nordwestlich aufgestellte Instrument. 
Tab. XII. Differenz der Anemometer-Ablesungen in Seemeilen. 
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O 
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NW. 
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A 
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Mittel.! 
Jahresmittel.. 
-1 28 
—0.90 
—0.1G 
—0.10 
—0.76 
-0.28 
0.20 
1.38 
1.21 
0 54 
-0.14 
0 39 
0.40 
0.20 
0.32 
—1.20 
-0.02 
Da diese Mittelwerthe aus Tausenden von Beobachtungen hervorgehen, und 
schliesslich auf 0 S .‘"02 zusammen kommen, so mag daraus entnommen werden, wie 
diese Gattung Instrumente sich zur Charakteristik der Windstärke eignet. 
Es mag an dieser Stelle erwähnt werden, dass die meteorologischen 
Beobachtungen der verflossenen fünf Jahre allerdings zu einem Kalender für 
jeden Tag, behufs Ermittelung der mittlern täglichen Witterung, reducirt 
und zusammengestellt sind. Wir haben aber damit nur eine Vorarbeit für spätere 
Zusammenstellungen liefern wollen, und sind nicht entfernt willens, auf die fünf 
jährigen täglichen Mittel mehr Gewicht zu legen, als sie verdienen. Wenn wir
	        
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