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Full text: Jahresbericht 1871

Y 
Von Seeleuten wurden 115 in den Pockenstationen aufgenommen und starben 
8 derselben, also nicht ganz 7 °/o 
Es vertheilen sich dieselben folgendermaassen auf die einzelnen Monate: 
Januar ... 
erkrankt 
4, ges 
torben 
1 
Februar . . . 
3 7 
11 
1 
März 
V 
6, 
11 
u 
April 
5? 
s, 
11 
u 
Mai 
5? 
6, 
V 
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Juni 
V 
10, 
V 
5 
Juli 
w 
13, 
V 
2 
“'5 
August . . . 
71 
10, 
V 
1 
September . 
5? 
10, 
11 
1 
October . . . 
Ö, 
11 
November . 
ii 
30, darunter 20 von der Holsatia, 
11 
2, 
December . 
5? 
9, ,. 8 „ „ Westphalia, 
V 
Im Ganzen : erkrankt 115, gestorben 8, 
Diese aus Tausenden von Krankengeschichten zusammengesuchten Zahlen 
verdanken wir der Güte des Herrn Direetor Lund vom Allgemeinen Krankenhause. 
Laut Notiz des behandelnden Oberarztes Herrn Dr. Simon waren alle an 
den Pocken erkrankten Seeleute geimpft, demgemäss der günstige Verlauf der 
Krankheit bei der grossen Mehrzahl um so erklärlicher. 
Unter den Erkrankten waren: 
7 Engländer, 5 Schweden, 2 Dänen, 1 Italiener. 
Eine statistische Zusammenstellung der Erkrankungen der einzelnen Stände 
fehlt bis jetzt bei uns ebensowohl wie eine Statistik der Erkrankung und 
Mortalität in den einzelnen Quartieren, Strassen und Häusern, doch theilen 
wir darin das Schicksal der meisten Platze. 
Wohl hauptsächlich durch die Poekenepidomie veranlasst, ist von dem Chef 
unserer Medicinalbehörde und der Polizei, Herrn Senator Petersen, eine sehr 
wohlthätige Einrichtung dahin getroffen, dass alle Auswanderer durch einen von 
ihm angestellten Arzt geimpft werden. 
Während einiger Monate des Sommers zeigten sich in der Stadt wenig 
zahlreiche Fälle von asiatischer Cholera, die vorher unsere Nachbarstadt Altona 
befallen hatte, wo sie ebenfalls nur wenig Opfer forderte. Bei uns starben 
ungefähr 100 Personen an der Krankheit. Wenngleich die Epidemie des ver 
gangenen Jahres überhaupt eine milde genannt werden muss, so glauben wir 
doch den Behörden, den Gesundhoitsrath eingeschlossen, das Verdienst vindiciren 
zu müssen, die Seuche in noch engeren Schranken gehalten zu haben. Eine aus 
Senatoren, Medieinalbeamten, Aerzten und Technikern zusammengesetzte Central- 
Gesundheits-Commission ernannte Suhcornmissionen, welche die gefährdeten Theile 
der Stadt in Beziehung auf die der Gesundheit schädlichen Verhältnisse in- 
spicirteu und entsprechende Abhülfe-Vorschläge machten, wobei sie dann stets 
des energischen Beistandes des Chefs der Medicinalbehörde sicher sein konnten. 
Eine besondere Commission von Aerzten mit dem nöthigen Hülfspersonal bekam 
die Aufgabe, den bedrohtesten Punkt, einen Theil der Elbinseln, des Hafens 
und des Terrains, wo Hafen- und Eisenbahnbauten grosse Massen Arbeiter unter 
mangelhaften hygieinischcn Verhältnissen concentrirton, sicher zu stellen und 
damit auch die Stadt selbst vor vielen Krankheitskeimen zu bewahren. Vom
	        
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