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(vomito ncro) ausserdem trockene Kälte auf den Unterleib verordnet, und mit
Champagner oder altem Rheinwein das Stadium der drohenden Herzlähmung zu
bekämpfen versucht, letzteres nur höchst selten mit Erfolg. Die Verabreichung
der Phenylsäure (Carbolsäure) und der untcvsehwefligsauren Salze hatten keine
erfreulichen Folgen. Blutentziohungen und Brechmittel sind durchaus zu meiden.
19) Buenos Ayrcs, 34° 30' S., 58° 22'W. 30. September 1870.
1807 im März und April Cholera, wodurch 2—3000 Todfe; November und
December stärker wüthend, so dass bis Ende Februar 1808 10—15000 Todte,
im Sommer 1809 (Februar, März) noch einige Fälle.
1870 Februar, März, April Gelbfieber, aber nicht seuchenartig, auf den
Schiffen keine Sterbefälle.
20) Concepcion, 30° 50' S., 73" 0' W. (Chile), 3. October 1870.
Sumpffieber, Gelbfieber, Dysenterie, Cholera noch nie hier vorgekommen.
Der ganze Südtheil dieses Landes ist besonders gesund.
Zum Schlüsse bemerkt derselbe Berichterstatter, dass doch etwas Dysenterie
vorkomme, aber nur unter Neuangekommenen. Wer auswärts sich Sumpffieber
zugezogen habe, werde hier gesund. Dieses letztere wird auch von Valparaiso
gemeldet.
21) Valparaiso, 3.3° 2' S., 71" 42' W. 30. September 1870.
Nur gelegentlich kommen einige Gelbfieberfälle an Bord von Schiffen vor,
die aus Peru anlangen.
Dysenterie herrscht beständig, besonders in der heissen Jahreszeit von De
cember bis April.
Seit einigen Jahren haben sich die Blattern eingebürgert, sind aber milde.
Norddeutsche Schiffe haben keinen Verlust gehabt.
Tn Valparaiso existiren 5 Hospitäler: 2 chilenische, 2 englische, 1 fran
zösisches. Erkrankte Seeleute werden in dem sogenannten öffentlichen Lazareth
kostenfrei behandelt. Es wird gerathen, lieber in ein anderes Hospital für Be
zahlung zu gehen, da in dem genannten die Aerzte nur spanisch verstehen etc.
22) Tquique, 20° 13' S., 70° 1.0' W. (Peru), 10. October 1870.
Hier ist dreimal Gelbfieber aufgetreten, aber nicht über Cobija in Bolivia
vorgedrungen. Die Krankheit war 1869 hier.
Norddeutsche Schiffe haben nicht daran gelitten.
Wer in Westindien die Krankheit gehabt hatte, wurde hier nicht mehr
davon befallen.
Das bestehende Hospital wird kranken Seeleuten nur in Nothfällen, nicht
bei normalen Gesundheitszuständen des Ortes geöffnet.
23) Guayaquil, 2" 12' S., 79° 53' W. (Ecuador), 20. Sept. 1870,
Man rühmt die besondere Gesundheit dos Platzes, ansteckende Krankheiten
würden nur von aussen eingesehleppt, Norddeutsche Schiffe hätten nicht ge
litten, obgleich sie 2 Monate daselbst gelegen.
V. Australien,
24) Sydney, 33" 50' S., 151" 14' O. 14. October 1870.
Es wird von dort berichtet, dass weder Cholera, noch gelbes Fieber, noch
Ruhr, noch bösartiges Sumpffiobcr verkommen.
Dr. med. Max. Lemlesdorf.