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VI. Die Jahres-, Quartal- und Monatsmittel des Drucks der feuchten und der trockenen Luft
= 300 Linien Par.
Der Druck
der
feuchten Luft
Jahr
Winter
F röhling
Sommer
Herbst
r-O
O
0
P
| Januar
j Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
P*
m
CO
Octbr.
Hamburg 1868
36"‘18
35.30
36 28
36 97
36 16
35 38
35.73
34.80
36 60
35.62
37.66
38 11
86.72
36.07
35.90
36.08
» 1869
35"'87
35 93
36.44
37.06
35.05
32,83
38.96
35 99
34.24
37.05
35.02
36 46
37,52
37.20
34.83
36.10
Cuxhaven 1869
trocknen Luft
36"'62
36.34
36 40
38.12
35.62
33.12
39.37
36.53
35.20
37.94
36.07
37.66
38.53
38 17
35.39
36,69
Hamburg 1868
33"'00
33.28
33 44
32.30
32.99
33.58
33.94
32.33
33.38
33.08
33.87
33 93
31,98
30.99
31.75
32,99
> 1869
32"'77
33 67
32.84
32.76
31.82
30.32
37.07
33.60
32.37
34 14
31 77
32.78
32.86
32.70
30.65
32.95
Cuxhaven 1869
33‘"39
33.97
33.64
33.71
32.24
30 49
37,41
34.00
33.26
34.86
32.80
33.87
33 63
33.62
30.96
33.39
Das Bureau der Seewarte in Hamburg liegt etwa 98 Par. Fuss über Cux
haven Null, und etwa 75 Fuss über der Beobachtungsstation daselbst:, daher
steht hier der Barometer fortwährend niedriger als in Cuxhaven: im Jahresmittel
urn 0. 75 par. Linien. Da die Luft hier zugleich um etwa 6% trockener war
als in Cuxhaven, so differirte der Druck der trockenen Luft an sich nur um
0. 02 par. Linien. Bedenkt man ausserdem, dass der Barometer zu Steigen pflegt,
wenn der Wind von S.W. nach W. durch N. bis N.O. geht, und zu fallen pflegt,
sobald der Wind durch N.O. und Ost nach S.S.W. zieht, so kann man aus Ta
fel VI. genau dieselben Anschauungen über die Wetterveränderungen in den
Jahren 1868 und 1869, nur noch detaillirter für die einzelnen Monate, wie
aus Tafel V. der Winde entnehmen.
Londoner Es ist hier der Ort, der uns vom Meteorological Office in London im Jahre
Sturm- 1869 gesandten Sturmwarnungen zu gedenken, und dem dortigen Institute,
Telegramme. c j cm w j r dafür zu grossem Danke uns verpflichtet fühlen, öffentlich Rechenschaft
abzulegen, welche atmosphärische Zustände jene Warnungen hier angetrofi'en
haben.
Hiesige Bevor wir indessen specieller darauf eintreten, glauben wir zuvörderst die
Stürme in Beobachtungen an unser in Anemometer vorführen zu sollen, zumal dieses
1868 u. 1869. zur eigentlichen Messung der durchschnittlichen Windesgeschwindigkeit
dienende Instrument, soviel wir wissen, das einzige bislang in unserm Norden in
Gebrauch genommene ist. Und zwar wollen wir aus den vielen Untersuchungen,
zu denen die Ablesungen verwandt werden können, eine herausgreifen, welche
nach verschiedenen Seiten hin praktisch verwerthet werden kann, nämlich die
Frage:
zu welcher Tageszeit weht der stärkere Wind?
Wer an der Nordseeküste geboren, und im Anblick der See und der ein
mündenden Ströme gross geworden ist, hat unzählige Male die Befürchtung
aussprechen hören, dass „des Nachts die Fluth höher laufen wird,“ und wer dem
vielbewegten Schifferleben näher getreten ist, wird sich des hangen Seufzers zu
erinnern wissen, „ich wollte, die Nacht wäre erst vorüber!“
Die allgemeine Annahme ist, dass der stärkere Wind des Nachts
weht.
Unser nach Robinson's Princip gebaute Anemometer steht auf der höchsten
Zinne des Thurmes unsers Seemannshauses, 145 Fuss über der Elbe, also in
Novbr.