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Full text: Jahresbericht 1869

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Fahrt nach 
dem West- 
Pacifio. 
Durch die 
Madagascar- 
strasse nach 
Bombay. 
Aus alledem scheint hervorzugehen, dass es weder gerathen erscheint, nörd 
lich von 39 °, noch südlich von 46—47° S., oder etwa im grössten Kreise von 
30« W. bis 80« 0. seine Länge abzusegeln. In Bezug auf eine Klage von Kapt. 
Meyer, Schiff Victoria 1 “ dass die Prinz-Edward-Inseln 40' zu westlich in der 
Karte lägen, sei noch bemerkt, dass in der neuesten der Seewarte jüngst zuge 
gangenen Admiralitäts-Karte die nördliche Insel genau in derselben Länge, 37o 
40' 0. liegt, welche Kapt. Meyer nach seinem Chronometer zu drei verschiedenen 
Malen dafür gefunden hat. Wann also der Fehler entdeckt ist, wird sich ans 
dem verschiedenen Alter der Karten entnehmen lassen. 
Schiffe, welche nach dem westlichen Theil des still en Oceans, den 
Samoa-, Baker- etc. Inseln bestimmt sind, stehen weiter östlich vor der Frage, 
ob westlich oder östlich von Neuseeland aufgestochen werden soll. Abgesehen 
von den vorliegenden Erfahrungen, die wenig Verlockendes an sich haben, mögen 
nun Schiffe Neuseeland mehr oder weniger nahe an Backbord gelassen haben, 
scheinen die Schwierigkeiten, die nöthige Länge nördlich von Neuseeland nach 
träglich zu holen, höher veranschlagt zu werden, als die Zumuthung westlich oder 
östlich von Neuseeland sieh von 47o Breite nach 30o S. heraufzuarbeiten. Ge 
wiss werden in der von Van diemensland und Neusüdwales westlich und Neusee 
land östlich begrenzten See besonders zur dortigen Winterszeit und näher der 
Australischen Küste häufige und schwere nördliche Winde angetroffen, ebenso 
gewiss als auch S.O.- bis S.W.-Winde besonders mitten in See durchzustehen 
pflegen. Nun ist aber weiter klar, dass, wenn ein Schiff in 150° 0. stehend 
anfängt aufzustechen, und noch volle 23« Länge begeben kann, es gegen N. bis NW. 
Wind auf einem generell nordöstlichem Kurse in weit besserer Lage sieh befindet, als 
wenn es östlich von Neuseeland stehend, so zu sagen auf N. Kurse auf seinen 
Bestimmungsort zusetzen muss. Der Vortheil auf erstem Wege scheint mir so 
überwiegend, dass selbst ein wie gewöhnlich verhältnissmässig kurzer Sturm aus 
Nord, der in 153o 0. und 47o S. abzubalten wäre, kein Hinderniss abgeben 
sollte, um hierauf in der Mittellinie zwischen den genannten Ländern den direc- 
ten Weg wieder aufzunchmen. 
Was die Fahrt nach den Osthäfen Afrika’» und bis nach Bombay hinauf 
anbetrifft, insofern als dabei die Befahrung der Madagascarstrasse, eventuell 
gegen den Monsun in Frage kommt, so ist dort bekanntlich Cap Delgado der 
kritische Punkt. An dieser Stelle gabelt die von Cap Amber äbgeworfene und 
zwischen den Comoren und den nördlicher liegenden Inseln eingeengte grosse in 
dische Westströmung (deren Hanpttheil allerdings vor Madagascar schon abge 
wiesen später zu dem südwestlich verlaufenden Agulhastrom das Material liefert), 
in eine hart an der Küste nördlich und südlich ziehende Strömung. Diese ist 
so intensiv, dass Schiffe, welche gegen den Monsun von Norden her in die Strasse 
hineinarbeiten, jedenfalls erst südlich von diesem Cap Land machen dürfen, 
wenn sie nicht riskiren wollen, einen neuen Rundstieh bis wenigstens 45o 0. 
machen zu müssen. Dagegen können Schiffe, welche von Süden kommend, die 
Comoren-Gruppe an Steuerbord lassen und nun nördlieh von Cap Delgado auf 
das Land zusetzen, von diesem Strome eine so kräftige Förderung ihrer Reise 
erwarten, dass sie sich nur hüten müssen, an ihrem Reiseziele vorheizutreiben. 
Bomhayfahrer benutzen die Strasse, ausgehend nur während unserer Sommerzeit, 
gehen dann östlich der Mitte und durch die Comoren-Gruppe und von da im 
vollen Monsun direct auf Bombay zu. Oh zur Winterzeit nach Bombay be 
stimmte Schiffe nicht besser thnn, statt nach der alten Regel längs der Küste
	        
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