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„Die Distanz, welche auf niedrigerer Breite länger ist, gewinnt man fast
immer wieder durch beständigere westliche Winde und Ströme; ferner erspart
man sich das häufige Vermindern der Segel. Aus allem dem geht wie oben er
wähnt die Hegel hervor, nicht südlicher zu gehen; ich habe die Reisen früher
zwischen den Parallelen von 44 bis 47° Süd am schnellsten gemacht.“
„Meine Meinung ist durchaus nicht, dass man von allen Gefahren frei geht,
wenn man zwischen 44—47° Süd bleibt, man muss ebenso scharf Ausguck hal
ten, denn Nebel und Eisberge kommen selbst soweit nördlich, aber doch lange
nicht so häufig.“
„Am 14. Januar 1869 wurden vom Vortop aus 2 grosse Eisberge gesehen, der Bis im Süd-
Richtung nach im ONO. beinahe recht auf unserem Kurs. Der Wind war südlich Indischen
mit bewölkter, ziemlich sichtiger Luft. Um 11 Va Uhr passirten wir den gröss
ten der beiden Eisberge, Süd von uns V* Meile Distanz in etwa 48° 5' S. und
101° 45' Ost. Das Schiff machte von 9 bis I2Va Uhr 10‘/4 Knoten pro
Stunde, demnach waren die Eisberge vom Mast aus (50 Fuss über Wasser) 25
und wohl 30 Meilen zu sehen. Ich schätzte den grössten nahe an 1000 Fuss
hoch und 3Va—4 Meilen lang.“ (Sollten diese ungewöhnlich grossen Kolosse
vielleicht durch das Erdbeben August 1868 losgelöst sein, welches notorisch in
Neuseeland noch sehr stark, also auch wohl in der antarktischen Eisregion als
Seebeben mit hochanlaufender See ebenfalls sich bemerkbar gemacht haben dürfte.
In der Börsenhalle vom 8. Januar 1870 berichtet die norddeutsche Bark „Fetisch“,
Kapt. Greift, von Mesillones nach Hamburg am 15. Sept. 1869 versegelt, eben
falls von wiederholten Seebeben am 17.—24. Sept. in 20—30° Süd, 78—87°
West, und von vielen (bis 44) Eisbergen Ende October in 44-—42° S. und 39° W.
im Südatlantic; die „Victoria“ traf ebenfalls dort viel Eis im October, auch die
„La Rochelle“ am 15.—18. November 1869 zwischen 46° S. und 44° W. bis
nach 40° 16' S. und 33° 10' W. passirte über 100 Eisberge von bis zu 180 Fuss
Höhe.) „Ich habe auf meinen Reisen viel Eis gesehen, aber niemals solche Eis
kolosse. Nachmittags um 1 V-i Uhr waren sie in der Entfernung von 23 Meilen
dem Auge vom Verdeck ans entschwunden.“
„Nachmittags desselben Tages passirten wir noch viele grosse und unzählige
kleine Eisberge, doch war helles Wetter und somit keine Gefahr vorhanden.
Des Nachts passirten wir noch mehrere Eisberge, auf bedeutende Distanzen beim
hellen Mondlichtc zu erkennen.“
„Auf die Temperatur von Luft und Wasser machten alle diese Eismassen
merkwürdiger Weise fast keinen Eindruck.“
„Eine feste Regel ist es, wenn man in der Nähe von Eis ist, so sieht man
auch viel Seekraut; wahrscheinlich im Süden im Eise festgefroren wird cs beim
Aufthauen davon wieder frei und sondert sich ab.“ (?)
„Am 16. Januar sahen wir die letzten Eisberge; Berge von ca. 200—250
Fuss Höhe in 46° 50' Süd und 112° Ost.“
Ganz ähnlichen Ansichten über den zu befolgenden Weg folgen Kapitän
Wendt, Bark „Sophie“ in seinem durch eine fast ununterbrochene Reihe von
Variationshestimmungen rund um die Erde und fortgesetzte Hafenbeobachtungen
ausgezeichneten Journale; Kapt. Früchtenicht, von der Bark „Wandruhm“, der
den Strömungen des Süd-Indischen Oceans eingehende Aufmerksamkeit schenkt,
und eine Reihe anderer Kapitäne, die gelegentlich über widrige südöstliche Winde
in höherer Breite als 46° S. Klage fuhren.
und Süd-
Atlantischen
Ocean.