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Doch ist in der eigentlichen Arbeit der ersten Abtheilung für die praktische Uebersicht
Seefahrt allerdings schon mehr als ein Anfang gemacht. Zunächst möge dies \Vottcr-
die nachstehende Uebersicht der von der Seewarte mit Wetterbüchern und Segel- büchernnnd
anweisungen ausgerüsteten Schiffe darthuu. Die ersten, im Jahre 1867 noch Segelanwei-
vor der eigentlichen Gründung der Seewarte gesegelten Schilfe sind nur mit sangen aus-
Segelanweisungen versehen, viele Schilfe, z. В. die deutschen Postdampfer, nur
mit mehreren Wetterbüchern, die Segelschiffe grössten Theils mit beiden zugleich. s i@ho
Im Ganzen hat die Seewarte bis zum Schluss des Jahres 1868 262 Wetter- Beilage,
bilcher vertheilt, von denen aber noch manche in den Depots der Zweigstatioaen
vorrSthig sind, und bis ebendahin 83 Segelanweisuugeii ausgestellt, von denen
81 an Bord gelangt sind. Die Bestimmungsörtcr ergeben die Mannigfaltigkeit
der daraus erwachsenen Arbeit. Weitere Spalten zeigen die Menge der zurück-
gekehrten, sowie derjenigen Schilfe, welche ihre Wetterbücher schon zurück
geliefert haben. Die wachsende Theilnahme hervorragender Handelshäuser und
Rhedereien giebt der Hoffnung Raum, dass der gemeinnützige Zweck des In
stituts bald so allgemein erkannt und gewürdigt werde, dass die Bedenken vor
der ersten Anschaffung wirklich guter Instrumente und mancherlei vielfach
künstlich genährte Vorurtheile vor der sich klar herausstellenden Besserung
der Schilfsfüll rung in materieller und persönlicher Beziehung nicht mehr auf-
kommen können. Was von der Seewarte nur gewünscht wird ist, dass Rheder
und Capitaine auf ihren Schiffen das Wetterbuch der Seewarte führen, um so
ihrem eigenen Interesse und dem der nautischen Meteorologie zu dienen; ob
aber die Capitaine nach Maury'schen, oder Holländischen, oder ihren eigenen
Segelanwcisuugen, oder endlich nach denen der Norddeutschen Seewarte fahren
wollen, das ist allein Sache des eigenen Interesses; jedenfalls schliesst letzteres
das erstere nicht aus, wie das vielfach zu eigener Selbsttäuschung missverstanden
wird. Da die Seewarte alle ihre Dienste unentgeltlich anbietet, so ist ein
grösseres Entgegenkommen nicht wohl denkbar.
die Gleichmässigkeit entstellen; es wird schon beobachtet, wenn der Barometer noch
fest steht. Doch ziehen diese sich so anmcldenden Stürme ebenso oft vorbei; so der letzte
Schneesturm vom 2. März, der die Orkneys und Schottland überzog; der rothgelbe Himmel
war da, der Barometer äusserst niedrig (um 2« 27" 0"' 68 Par.), das Telegramm kam auch um
4» Abends, aber Schneefall mit frischem WNW. hatten wir schon Tags vorher gehabt,
am 2. zog der leichte Wind von SO. langsam nach ONO. bis NNO. bei allraälig auf-
hellender Luit, und am 3. und 4. März hatten wir das herrlichste, sonnigste Winterwetter
mit leichtem Frost und ruhigem NNO. bis NNW. und WNW. Ueberhaupt scheinen die
Stürme, welche zuerst an der Nordostseite Schottlands auftreten. Jütland und dem Skagorack
gefährlicher zu werden, als uns am Südwall der Nordsee. Dagegen kommen die grossen
Stürme aus der Spanischen, Irischen und Westschottischen Sec mehr zu uns, oder ziehen
südlicher durch Mitteldeutschland, wenn nicht bei allgemein nördlicherer Lago des Sturm
gebiets das Unwetter sich vom Texel nordöstlich in die Nordsee und auf die Doggersbauk