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Full text: Jahresbericht 1868

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Beobach 
tungs- 
Instrumente. 
Umfange voraazugehen, endlieli ein höchst willkommenes Anerbieten des Mete 
orological Office in London in Betreff Austausches von Sturmtelegrammen be 
reitwilligst angenommen war, so wurde die sofortige Anschaffung eines grossen 
Theils der Instrumente und sonstiger Hülfsmittel der zweiten Abtheilung eine 
unvermeidliche Nothwendigkeit. Es wurde auch nicht verkannt, dass eine 
eigentliche Trennung beider Abteilungen, technisch wie wissenschaftlich, un 
tunlich ist, und ergab sich daraus die Pflicht der ersten Abteilung, der zweiten 
vorzuarbeiten, durch Gründung einer vollen meteorologischen Station nach 
preussischem Muster ihr zu den notwendigsten meteorologischen Gonstanten zu 
verhelfen, und überhaupt die ganze Anlage so herzustellen, dass bei wachsendem 
Umfang der Arbeiten die vom Anfang an vorbereitete Zweiteilung möglichst 
ungezwungen vor sich gehe und ein wirksames Incinandergreifen beider Ab 
teilungen gewahrt bleibe. So bestehen denn neben der ersten Abtheilung der 
Norddeutschen Seewarte, der für Seefahrt, welche allerdings den grössten Theil 
der Arbeitszeit für sich beansprucht, auch schon die Anfänge der zweiten, indem 
für Hamburg schon mehr als die gewöhnlichen Instrumente einer meteorologischen 
Station angesehafft sind, ferner in Cuxhaven eine Zweigstation mit den üblichen 
Instrumenten begründet ist, und beide Stationen in regelmässigen Anschluss an 
das preussische Netz gebracht sind, welches bekanntlich unter der Leitung 
unseres bewährtesten Meteorologen, Professor Dove, steht. 
Die Instrumente der Seewartc sind; 
1) Ein Normal-Heberbarometer von J. G. Greiner jun. in Berlin, Eintheilung 
in Pariser Zoll, Ablesung auf 0.01 Linien, vermittelst zweier mit schrägem 
Fadenkreuz versehener Loupen, mit einem Scalen- und einem Rohrthermometer. 
Jetziger Stand gegen das Berliner Normalinstrument von Dove 0,00. Aufstellung 
in 87.26 Pariser Fuss Seehöhe. 
2) Bin Reisebarometer nach Fortin von demselben, Eintheilung in Pariser 
Zoll, Ablesung auf 0.01 Linien, vermittelst cylindrisch das Rohr umschlicssendem 
und geschlitztem Nonius mit Mikrometerbewegung und einem Scalenthermometer. 
3) Ein Taschen-Aneroid-Barometer von Negretti Sc Zambra in London, Ein 
theilung in englische Zoll. 
4) Zwei Psychrometer von J. G. Greiner jun. in Berlin, nach August’ 
System. Eintheilung in Vj Grade. Werden zugleich als Normalthermometcr 
benutzt zur Prüfung der Schiffsinstrumente. Aufstellung neben 1 und im Garten 
des Seemannshauses. 
ö) Ein Regenmesser von demselben; 2 Auffanggeiasse von je einem Pariser 
Quadratfuss Oeffnung für Regen und Schnee. Das in einem untern Cylinder 
angesammelte Wasser wird Morgens früh und Mittags gemessen, in Pariser 
Cubikzoll. Aufstellung im Garten des Seemanushauses in 72 Fuss Seehöhe. 
Die Instrumente unter 1, 4 und 5 besitzt auch die Station Cuxhaven. 
Regelmässige Beobachtungsstunden um 6u Morgens, 2« Mittags, 10« Abends. 
Ausserdem besitzt die Seewarte: 
6) Zwei Maximum- und Minimum-Thermometer von Negretti & Zambra, 
das eine für Luftwärnie, das andere für Stromwärme; alle 4 Instrumente mit 
den Normalinstrumenten in Kew von Mr. Balfour-Stewart verglichen. Die Thermo 
meter für Luftwärme befinden sich mit dem Psychrometer zusammen in zwei 
hausartigen Kasten mit 4 Jalousiewändcn und von resp. 300 und 600 Quadratzoll 
Grundfläche, von denen der eine am Hause angebracht ist, der andere frei im 
Garten steht. Die Thermometer für Stromwärme hängen in einem durchlöcherten
	        
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