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Full text: Köppen-Heft der Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie

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Küppen-Heft der Annalen der Hydrographie usw. 1926. 
trifft aber bald auf die hinter der Lücke liegende Insel Föhr, wo sich nun die 
Reibungsunterschiede beim Übertritt der Luftströmung von Wasser auf Land 
yeltend machen. Der so entstehende Reibungsaufwind gibt bei geeigneten Tem- 
peratur- und Feuch- 
tigkeitsverhältnissen 
zu Wolkenbildung 
Veranlassung (Fig. 4 
u. 5), Im September 
1921 hatte ich unter 
Herrn Raabs Füh- 
rung Gelegenheit, die 
Reibungswolke über 
Föhr auf einer leich- 
ten LVG-C VI-Ma- 
schine zu durchflie- 
gen; im Gegensatz 
zur sonstigen Tuar- 
bulenz in Haufen- 
wolken zeigte sich 
in dieser stehenden 
Hinderniswolke, 
trotz der leichten 
Maschine, keinerlei 
Unruhe, ein Zeichen, 
daß sie in geord- 
netem Stromlinien- 
flusse durchströmt 
wurde. 
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Wolkenbildung über den Nordfriesischen Inseln bei westlichen Winden. 
Fig. 5. 
A Hangwind 
und thermischer Aufwiad. 
Reibungsaufwind. 
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Aufwind und Wolkenbildung an den Nordfriesischen Inseln. 
Die Flugerfahrungen im nordwestlichen Deutschland haben gezeigt, daß für 
die Gestaltung der Witterung in hohem Maße örtliche Verhältnisse maßgebend 
sind, Höhenunterschiede, die in Gebirgsgegenden nahezu bedeutungslos sind, 
können bereits erhebliche Wetterverschlechterung bedingen, können entscheidend 
sein, ob die Gegend in Nebel gehüllt ist oder nicht. 
In erster Linie sind es Änderungen des räumlichen Strömungsfeldes, die die 
Gestaltung des örtlichen Wetters so bedeutungsvoll beeinflussen, Änderungen in 
den Reibungsverhältnissen und Änderungen des Bodenprofils bedingen im wesent- 
lichen die Änderungen des Stromlinienverlaufs in den bodennahen Schichten. Je 
nach dem Turbulenzzustande und dem vertikalen Temperaturgefälle wird der 
Strömungsverlauf in den oberen Luftschichten mit dem Stromlinienverlauf unten 
anger oder lockerer gekoppelt, so daß die Einflüsse von Bodenreibung und Boden- 
profil sich bis zu größeren Höhen auswirken und auf diese Weise vielfach ent- 
scheidend den örtlichen Witterungsverlauf beeinflussen können.
	        
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