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Full text: Köppen-Heft der Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie

Schmauss, A.: Die Häufigkeit bestimmter Luftdruckwerte an bestimmten Tagen. 73 
Beachtung verdienen. Eine solche Epoche war z. B, vom 10. bis 20. September 
gegeben, die uns schon aus der Arbeit von E. Alt!) als bemerkenswert erinnerlich 
ist. Um den Gang des Luftdruckes zu erkennen, habe ich für diese Tage die 
mittleren Luftdrucke der Morgenablesungen berechnet und folgendes erhalten: 
September | 120. | u. | 12, | 18. | 2 | 15. | a6. | a7. | 18 | 19. | 20. 
„SE * TE — —— —r: BEE ACT nn 
1881—1900 | 18.3 19.1 | 19.0 | 18.8 | 19.6 | 19,8 | 19.7 | 19.3 | 185 | 17.7 | 16.4 
1901—1920 18.0 17,8 162 16.0 16.8 | 1685 | 182 194 | 193 17.9 | 77.6 
[881—1920 | 18.1 | 184 | 17.6 | 17.4 | 182 | 183 ! 189 | 19.4 | 189 | 17.8 | 77.0 
Sogar in dem 40 jährigen Mittel ist eine weit über dem wahrscheinlichen Fehler 
liegende, ungefähr sechs- bis siebentägige Schwankung des Luftdruckes zu erkennen. 
Die Unterteilung in 20jährige Reihen zeigt uns ein analoges Verhalten, wenn 
auch zum Teil bei anderen Daten, entsprechend den Temperaturverhältnissen, 
welche eine Verschiebung im Gefolge haben, 
Die verschieden hohe Präzision der Häufigkeitskurven legt die Vermutung 
nahe, daß die mittlere Druckveränderlichkeit eines Tages eine Beziehung zur 
Höhe seines Scheitelwertes hat. Ich habe die Frage stichprobenweise geprüft. 
Es wurde für je zwei willkürlich herausgegriffene Tage der Monate Mai usw, das 
45jährige Luftdruckmittel und danach die mittlere Abweichung gebildet. 
Mai | Juni | Juli ( August ( September 
1.1 4 1 18 | 20. 1 15 1 37. F 24, 1 30." 38 | 21. 
Scheitelwert............... | 712 708 717 | 717 k / 718 | | ? | / 721 
Gewicht des Scheitelwertes . 9 5 10 6 6 12 9 6 9 5 
Mittlerer Druckwert ....... 714,3 | 715,3 | 716.6 | 716.5] 717.4 | 716.9 | 716.8 | 717.1 | 718.7 | 717.0 
Mittlere Abweichung, ...... | 43.7 + 389|42114 2942212314423 + 31[ 4301438 
Vier von den fünf Paaren ergaben höhere Veränderlichkeit für die 
Tage mit geringerer Präzision, was demnach als Regel gelten darf. 
Weiter interessiert die Frage, ob den ermittelten Scheitelwerten des Luft- 
Adruckes nur eine statistische Bedeutung zukommt oder ob sich auch synoptische 
Erwartungen damit verbinden lassen. Von den diesbezüglichen Untersuchungen 
möchte ich nur zwei Beispiele mitteilen: 
a) Wir wollen die Druckwerte der Tage vom 10. bis 20. September in den 
Jahren herausschreiben, in denen am 15. September der Scheitelwert 721 mm 
beobachtet wurde. Es waren dies: 
Man sieht, daß das Vorhanden- 
sein des Scheitelwertes am 15.Sep- 
tember zu keinen Schlüssen be- 
rechtigt über die Luftdrucke der 
vorangegangenen und folgenden 
fünf Tage, daß aber die Mittel- 
werte selbst dieser geringen Zahl 
von Tagen den Gang gut wieder- 
geben. Der Gang ist also reell, 
aber im einzelnen sind un- 
periodische Schwankungen dar- 
über gelagert, welche eine syn- 
optische Kohärenz der neun Scheitelwerte nicht erlauben. 
b) Auf Grund einer Untersuchung, über welche hier nichts weiter gesagt zu 
werden braucht, schienen mir die um je 29 Tage voneinander abstehenden Tage: 
18, Juni, 17. Juli, 15. August und 13, September, welche in der Auszählung mit guter 
Präzision vertreten waren, kohärent zu sein, Die Scheitelwerte und ihre Häufigkeit 
waren: 18. Juni 17. Juli 15. August 13. September 
717 718 716 719 
10 12 8 3 
5 E. Alt, Die Luftdruckverteilung über Europa, dargestellt nach Pentadenmitteln, Bayr. Met. 
Jahrbuch 1919, Anhang E.
	        
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