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Köppen-Heft der Annalen der Hydrographie usw, 1926,
zu der Reihe Wien vermerkt. In Spalte E ist eingetragen der sich nach dem
endgültigen Kriterium ergebende Quotient Xz;2: X (x; — X)? in Spalte I bzw. VII
die sich nach den vorläufigen Kriterien I bzw. VIII ergebenden Quotienten
312]: Z]x— X| bzw. (z; —2z_): (x+ — x_). In den Spalten E’, I, VIII ist ein
+ bzw. ein — eingetragen, wenn die zugehörigen Werte der Spalten E, X, VIII
kleiner bzw. größer als 1 sind; wenn mithin nach dem betreffenden Kriterium
die zu reduzierende Reihe homogen bzw. nicht homogen zu ihrer Reduktions-
reihe ist, In der letzten Spalte ist die Entfernung der zu reduzierenden Station
von ihrer Reduktionsstation vermerkt. Es gelten die Reihen Wien/Kalksburg,
St. Florian/Kremsmünster, Kremsmünster/Ischl, Klagenfurt/Raibl und Luzern/Basel
für die 30 Jahre 1866 bis 1895, Seathwaite und The Stye für die 26 Jahre 1865
bis 1869 wie 1872 und 1877 bis 1896’), A Reichenau und A Mönnichkirchen*) für
die zehn Jahre 1892 bis 1901, B Reichenau und B Mönnichkirchen für die 19 Jahre
1902 bis 1920, C Reichenau und C Mönnichkirchen für die 29 Jahre 1892 bis
1920, Königwiesen und Neustadt für die 25 Jahre 1896 bis 1920, Zwettl und Weitra
für die 27 Jahre 1884 bis 1910.
Die sämtlichen übrigen vorläufigen Kriterien sind bei diesem Vergleich ver-
nachlässigt worden, weil sie entweder keine genügend scharfe Grenzbestimmung
für die Homogenität ergeben, oder weil sie zu umfangreiche Rechnungen erfordern,
oder weil schließlich beide Einwendungen zu erheben sind,
Die Spalte E’ und I’ der Zusammenstellung zeigen, daß das endgültige Homo-
genitätskriterium und das vorläufige I, welche beide aus den Gesetzen der Aus-
gleichsrechnung abgeleitet sind, stets das gleiche Ergebnis bezüglich der relativen
Homogenität liefern; einem + bzw, — der Spalte E’ entspricht ausnahmslos das
gleiche Vorzeichen der Spalte I’. Hingegen entspricht in 3 von den 22 Beispielen
dem Vorzeichen der Spalte E’ das entgegengesetzte der Spalte VIII, nämlich bei
den Reihen 4. Kremsmünster/St. Florian, 6. Ischl/Kremsmünster, 22, Weitra/Zwettl.
Dies Ergebnis bestätigt die von vornherein ausgesprochene Vermutung, daß das
vorläufige Kriterium VIII gegenüber dem vorläufigen Kriterium I minderwertig ist,
Noch deutlicher zeigt sich dies, wenn man die mittlere Abweichung der Spalten E
weniger I und E weniger VIII berechnet, Unter mittlerer Abweichung wird
hierbei die Quadratwurzel aus dem Mittel der Quadrate der Einzelabweichungen
verstanden, entsprechend der Begriffsbestimmung des mittleren Fehlers. Zur
gleichzeitigen Feststellung, ob die mittleren Abweichungen bei den 17 relativ
homogenen Reihen (die Spalte E’ hat das Vorzeichen +) kleiner oder größer ist
als bei den 5 relativ nicht homogenen Reihen (die Spalte E’ hat das Vorzeichen —),
werden beide Fälle getrennt behandelt, Dann ergibt sich als mittlere Abweichung
des vorläufigen Kriteriums I bzw. VIII gegenüber dem endgültigen Kriterium E
für die 17 relatir homogenen Reihen 0.033 bzw. 0.099, für die 5 relativ nicht
homogenen Reihen 0.046 bzw. 0,186, insgesamt 0.087 bzw. 0.124. Es zeigt sich
also, was entscheidend ist, daß bei den relativ homogenen Reihen die Abweichung
des vorläufigen Kriteriums I nur etwa ein Drittel derjenigen des vorläufigen
Kriteriums VIII beträgt. Wiederum erweist sich also die Überlegenheit des vor-
läufigen Kriteriums I gegenüber dem vorläufigen VI
Nicht verkannt werden darf aber, daß wegen der Größe 0.033 bei in der
Nähe von 1 liegenden Werten von E gelegentlich auch das vorläufige Kriterium I
für die Reihe l’ ein anderes Vorzeichen ergeben kann als das endgültige Kri-
terium für die Spalte E,. Diese Fälle sind aber bedeutungslos, da sie gemäß
Abschnitt 5 dieser Arbeit bei der praktischen Ausführung von Reduktionen aus-
zuschalten sind.
Sehr hoch im Vergleich zu dem sonstigen ist der Wert H = 0.63 für das
Stationspaar Seathwaite/The Stye und The Stye/Seathwaite. Beide Stationen sind
1} Die Niederschlagswerte der bis hierher erwähnten Stationen sind der „Met, Zischr.“ 1898.
S. 133, entnommen,
nn Die Niederschlagswerte dieser wie der folgenden Reihen verdanke ich der Liebenswürdigkeit
von Herrn Prof, Dr. V. Conrad und Herrn Regierungsrat Dr. Schlein, Vorstand der Stations-
abteilung der Zentralanstalt für Meteorologie in Wien. Es sind somit sämtliche Niederschlagsreihen
verwandt, welche J, v., Hann und V, Conrad in ihren erwähnten Abhandlungen benutzt haben.