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Full text: Köppen-Heft der Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie

Heidke, P.: In sich homogene und relativ homogene meteorologische Beobachtungsreihen usw. 47 
nur wenig voneinander ab. Es zeigt sich daher das von vornherein zu erwartende 
Ergebnis, daß fast stets die Vorzeichen der Reihe III mit denen von IV, und die 
Vorzeichen der Reihe V mit denen von VI übereinstimmen, Nur zweimal, nämlich 
1893 und 1898 ergeben sich für Reihe VI andere Vorzeichen als für Reihe Y. 
[In diesen beiden Fällen betrug die Abweichung des Hannschen Reduktions- 
faktors 7 Zxi' : yı = 0.739 von dem 0.738 betragenden Quotienten der Niederschläge 
beider Jahre nur 0.001, war also sehr gering. Ein Jahresniederschlag von nur 
2 mm mehr bei Reichenau oder nur 2 mm weniger bei Mönnichkirchen würde 
in beiden Fällen in Reihe VI das negative Vorzeichen in das positive umändern, 
ohne das positive der Reihe V zu ändern. Es würden alsdann alle Vorzeichen 
der Reihe III mit denen von IV, wie alle Vorzeichen der Reihe V mit denen von VI 
übereinstimmen, Die Unterschiede sind so gering, daß man die Vorzeichen der 
zusammengehörigen Reihen als praktisch übereinstimmend ansehen kann. 
Es ergibt für 1892 bis 1920: Vx = 151, Vz = 119, Vyr = 111, Vor = 142 mm. 
1892 „ 1901: Vxrr = 85, Vz = 64, Vpr = 101, Vı' = 88 mm. 
1902 ”» 1920: Vrr= 122, YV,: = 96, Vy: = 112, Vor = 108 mm. 
Es zeigt sich also, daß zwar für jeden der beiden Zeiträume 1892 bis 1901 
und 1902 bis 1920 die Jahresniederschläge von Reichenau relativ homogen zu 
denen von Mönnichkirchen sind und umgekehrt, daß aber für den ganzen Zeit- 
raum 1892 bis 1920 zwar die Niederschlagsreihe von Reichenau noch relativ homogen 
zu der von Mönnichkirchen bleibt, nicht aber umgekehrt. 
Ein quantitatives Urteil über die relative Homogenität einer meteoro- 
logischen Beobachtungsreihe (x;) zu einer zweiten (yı) ergibt der Ausdruck: 
(8) Hal Vai Va=1— Zaßı 3x, — X. 
Dann sind folgende Fälle zu unterscheiden: 
l. H=1 und somit jedes zı = 0. Das reduzierte Mittel der x;-Reihe ist ebenso 
zuverlässig, als wenn es aus unmittelbaren Beobachtungen gewonnen wäre. Bisher 
sind allerdings noch niemals derartige Reihen gefunden worden und werden auch 
niemals gefunden werden‘). 
2.0<H«<1. Die x;-Reihe ist relativ homogen zur yı-Reihe. Das auf den 
Beobachtungszeitraum der längeren yı-Reihe reduzierte Mittel der kürzeren 
x;-Reihe ist zuverlässiger als deren rohes Mittel‘), 
3. H = 0. Das reduzierte Mittel der kürzeren x;-Reihe ist ebenso zuverlässig 
wie das rohe. Eine Reduktion ist zwecklos‘!). 
4. H << 0. Die x;- Reihe ist nicht relativ homogen zur y;-Reihe, Das reduzierte 
Mittel der x;-Reihe ist unzuverlässiger als das rohe. Eine Reduktion ist daher 
yon Nachteil?) 
Bei längeren meteorologischen Reihen erfordert die Ableitung der Werte 
£z? und X(xi— X)? auch bei Benutzung von Quadrattafeln immerhin bereits 
recht umfangreiche Rechnungen. 
Nun besteht aber, gleichgültig ob die zı und die (x; — X) sich wie wahre 
oder wie scheinbare zufällige Fehler verhalten, die Beziehung ”®) 
2n322: (312 [P=x und 2nZ26,—- XP: (3x — XP = x. 
Hierin sind X|z;| und Z|x,— X| die Summen der zı und (x; — X) ohne Be- 
rücksichtigung ihrer Vorzeichen. Diese Werte in (7) eingesetzt ergeben nach 
einigen Umrechnungen bei längeren meteorologischen Reihen als die Bedingung 
für die relative Homogenität der x;- zu der yırReihe das Kriterium 
(9) 3121 <3) x — X]. 
Als quantitatives Urteil für die relative Homogenität ergibt sich alsdann 
(10) H=1—3]z ls — XI. 
4. Reduktion einer meteorologischen Beobachtungsreihe auf mehrere andere. 
Um möglichst zuverlässige Werte für eine auf eine längere Periode reduzierte 
Beobachtungsreihe zu erhalten, wird man die zu reduzierende Reihe nicht nur 
ı) Siehe Met, Ztschr. 1924 8, 152. 
3) Met. Ztschr. 1923, S, 212, Formel (4); doch muß es in dieser Formel (+- e}? statt [+- e] heißen.
	        
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