Gentzen, C.: Ergebnisse der meteorologischen Beobachtungen von Hamburg usw. 33
Ergebnisse der meteorologischen Beobachtungen von Hamburg
im System der Deutschen Seewarte für die 50 Jahre 1876 bis 1925.
Von C, Gentzen, Hamburg,
Die Instrumenteneinrichtung und -aufstellung bei der Deutschen Seewarte
wurde bei deren Gründung dem damaligen Vorsteher der Abteilung III, Köppen,
übertragen. Schon nach wenigen Jahren, am 1, August 1881, siedelte das Institut
nach dem jetzigen Dienstgebäude, oberhalb der Hochbahnstation „Landungs-
brücken“, über. Während das Barometer bis dahin in einer Höhe von 19.7 m
über dem Meeresspiegel angebracht war, wurde es nunmehr in einer Höhe von
26.0 m aufgehängt. Eine abermalige Umhängung desselben geschah am 1. De-
zember 1919, wo es in eine Höhe von 40.3 m gebracht wurde, Sämtliche Luft-
druckwerte in der anliegenden Tabelle sind auf 0 Grad Celsius, Normalschwere
und Meeresspiegel reduziert. — Trockenes und feuchtes sowie die Extrem-
thermometer waren bis 30. Juni 1923 vor einem Fenster auf der Nordseite des
Gebäudes in einer Höhe von 2.9 m über dem Erdboden aufgehängt. Seit dem
1. Dezember 1910 wurde zur Bestimmung der Temperatur am feuchten Thermo-
meter ein aspiriertes Psychrothermometer (nach Assmann) benutzt. Seit dem
1. Juni 1923 befinden sich alle zur Terminbeobachtung nötigen Thermometer in
einer englischen Hütte im Garten der Seewarte in einer Höhe von 2.5 m über
dem Erdboden. Sämtliche Werte in der Tabelle sind in Celsiusgraden angegeben.
Die Extremthermometer werden früh und abends um 8 Uhr abgelesen und ein-
gestellt; die veröffentlichten Werte gelten für den Tag, für den sie angegeben
sind. — Die Niederschläge werden täglich zweimal, früh und abends 8 Uhr, gemessen;
die Summe der beiden Ablesungen von 8 Uhr früh bis wieder 8 Uhr früh gilt
als die in den letzten 24 Stunden gefallene Niederschlagsmenge. Die beiden Regen-
messer sind im Garten der Seewarte in einer Höhe von 1 m über dem Erdboden
angebracht. — In den Tagen mit Regen, Schnee, Graupel und Hagel sind die
unmeßbar kleinen Niederschlagsmengen („0.0“ mm) nicht mit eingerechnet. Bei
den „Tagen mit Nebel“ ist seit etwa 1900 eine bedeutende Abnahme zu ver-
zeichnen, was nur damit zusammenhängen kann, daß früher auch Tage mit
starkem „Dunst“ als solche mit „Nebel“ notiert wurden. — Die Sonnenschein-
notierungen wurden aus den Aufzeichnungen von 35 Jahren (1891 bis 1925) be-
rechnet. Gewechselt werden die Streifen täglich um 12 Uhr mittags. — Die
Temperaturen der Oberfläche des Elbwassers sind einer achtzehnjährigen Beob-
achtungsreihe, deren Ergebnisse im meteorologischen Jahrbuch der Deutschen
Seewarte vom Jahre 1899 veröffentlicht sind, entnommen,
Könppen-Heft der Ann. d. Hydr. usw, 1926,