v. Ficker, H.: Temperatur und vertikale Temperaturabnahme auf Teneriffa,
Tabelle 2. Monatsmittel der Temperatur (Periode 1914— 1923; Terminmittel).
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Jan. | Febr.| März | Apeit] Mai | Juni | Juti | Aug. | Sept.| Okt. | Nov.ı Dez. !Jahr
Las Palmas 10m
Santa Cruz de
Tener. 10
Orotava I
(Hafen) 20
Orotava II (le
Paz bot.) 100 20.5 22.1 208 196 17.6 '56 17,8
‚cod 200 19.8 208 205 19.1 17.6 153 17.4
Anaga 222 229 244 23.7 225 203 186 20.2
Drotava III 330 18.3 198 19.21 183 17,0 4%7 161
Guimar 370 21.6 229 21.1 192 17493 5.2 17.6
Laguna 547 200 218 20.1 178 15.1 129 16.0
Danadas 2100 6 17.7 123.2| 73, 56 34) 9.1
Izaha 2367 & + 166/169 | 13.0| 82| 56, 35] 82
Quajara 2700 | 21.9 | De 16.0 | | | 5.1 3 76
Pik de Teide 3700 1.9 4.8 6,4 66 za 20'—0.1 —25 6
rascher, der Frühling demzufolge in der Höhe verhältnismäßig viel wärmer als
in der Niederung. Dafür fehlt in der Höhe, trotzdem der August auch hier
der wärmste Monat ist, der warme Herbst der Niederung. Der Temperatur-
abfall von August bis Oktober ist in der Höhe bemerkenswert rasch: In
2000—2500 m etwa 9—10° gegenüber 2—3° in der Niederung; auf dem Pik ist
dann der Temperaturabfall zum Oktober wieder langsamer als in Mittelhöhe,
aber immerhin auch rascher als in der Niederung, Die große Gleichmäßigkeit
des Temperaturganges, die den Canaren nachgerühmt wird, ist also nur ein
Vorzug der niedrigen Lagen. Die Jahresamplitude der Temperatur nimmt
auf Teneriffa mit wachsender Höhe bis etwa 2500—3000 m zu, ohne Rücksicht
darauf, ob man mit der Niederung das Hochbecken der Cafiadas oder die frei-
gelegene Höhenstation Izafia vergleicht: An der Küste und bis etwa 400 m
hinauf 7—9°, in der Höhe 14—15°, also fast doppelt so groß. Im allgemeinen
hat man den Eindruck, daß die Gleichmäßigkeit der Temperaturverhältnisse in
der Niederung wesentlich Effekt eines zu kühlen Sommers ist; der Passat hält
die Sommertemperatur in Küstennähe sehr niedrig. Die Temperaturdifferenz
Küste— Pik ist im Winter größer als im Sommer, umgekehrt wie in kontinen-
talen Gebirgen. Hierauf ist bei Besprechung der vertikalen Temperaturgradienten
noch einmal zurückzukommen,
Was nun die einzelnen Stationen anbelangt, so scheinen die für Anaga
berechneten Temperaturen, weil viel zu hoch, nicht brauchbar zu sein. Für
Anaga liegt zwar eine lange Reihe vor, aber die Temperaturmessung scheint
durch Strahlungseinfluß gefälscht zu sein. Nach den Beobachtungen wäre Anaga
last in allen Monaten die wärmste Station, was bei seiner Höhenlage und der
sonst überall sehr raschen, vertikalen Temperaturabnahme gerade in den untersten
Schichten als ausgeschlossen oder mindestens höchst unwahrscheinlich bezeichnet
werden muß. Man vergleiche z. B. Anaga mit dem wenig höheren, überdies
gegen die direkte Passateinwirkung geschützten Guimar, das zwar wärmer ist
als die Passatseite (Orotava III und Icod), aber viel kühler als Anaga, dem man von
allen Stationen wegen seiner exponierten Lage die beste Passatventilation zubilligen
müßte. Aus allen diesen Gründen scheidet Anaga aus der weiteren Diskussion aus.
Wie früher erwähnt, hat bereits Hann die Mittelwerte von Orotava I
gegenüber Orotava II als verdächtig hoch erklärt. Zunächst könnte man frei-
lich auch schließen, daß Orotava II unwahrscheinlich kühl ist. Aber einerseits
ist ein Zweifel an der Güte der Aufstellung und der Beobachtungen in Oro-
tava II (Beobachter Dr. Burckhardt) nicht erlaubt; andererseits ist es an sich
sehr schwer, durch eine ungünstige Aufstellung zu niedrige Mitteltemperaturen
zu erhalten. Überdies aber sind die Mittelwerte für Orotava II sowohl durch
[cod wie durch Orotava III verifiziert. Trotzdem zeigt der Vergleich zwischen
Orotava I einerseits, Santa Cruz und Las Palmas andererseits, daß auch die
Mittelwerte für Orotava I nicht um einen großen Betrag zu hoch sein können.
17.0 17.1 17.4'
115.8*| 16.2 ' 16.8
16.6*) 16.7 175
18.1
1.
15.2
19.6 20.6 | 22.3
19.7 121.8 ' 237
1981217 9234
23.6
24.7
230 22.11 20.2 18.4
23,7 21.8 ' 19.3 1169
9351919199‘ 179
PA