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Full text: Köppen-Heft der Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie

Defant, A.: Die Austauschgröße der atmosphärischen und ozeanischen Zirkulation. 13 
Stelle der Ymk das Produkt k’Xm setzt; k’ ist dann der mittlere Durchmesser 
der Störungsgebiete und XYm die durch die Fläche f in der Zeit t durchge- 
schobene Luftmasse. Aus den Registrierungen von Potsdam für den Zeitraum 
1895 bis 1924 ergibt sich als Größenordnung von A 5.5 107 cm-'igsec-l. Es 
ist von Interesse, die Schwankungen dieser Größe von Jahr zu Jahr näher zu 
verfolgen; da die mittlere Größe der Störungsgebiete im allgemeinen wohl nahezu 
unverändert bleibt, stammen die Schwankungen von A in erster Linie von den 
Schwankungen der Xm von Jahr zu Jahr. Wir wollen uns deshalb diese näher 
ansehen. Folgende Tabelle enthält für jedes Jahr des 30jährigen Zeitraumes 
1895 bis 1924 die aus den Wind- 
registrierungen von Potsdam vek- 
toriell ermittelte mittlere Wind- 
richtung sowie denJahreswindweg R 
in dieser Richtung, weiter den Wind- 
weg in dieser Richtung, der durch 
einen genau gleich großen in der 
entgegengesetzten Richtung im 
Mittel aufgehoben wird — wir 
nennen ihn den Turbulenzweg in 
der Richtung R — und endlich 
den Windweg senkrecht auf die 
mittlere Windrichtung, der wieder 
durch einen gleich großen in der 
entgegengesetzten Richtung im 
Mittel verschwindet; dies ist der 
Turbulenzweg senkrecht auf R. 
Die erstere Größe geht parallel mit 
der Lebhaftigkeit des Massenaus- 
tausches in der Richtung der all- 
gemeinen Luftströmung, letzterer 
hingegen parallel mit dem Massen- 
austausch senkrecht auf diese. Zu- 
nächst zeigen die Zahlen, daß der 
Austausch in der Richtung der all- 
gemeinen Strömung nicht etwa viel 
kleiner als jener senkrecht hierzu 
ist, wie man gerne vermuten möchte, 
immerhin bleibt er hinter der Tur- 
bulenz senkrecht auf die mittlere 
Strömungsrichtung zurück. Die 
allgemeine mittlere Strömungsrich- 
tung ist in Potsdam W 26.7° 8. 
Diese Richtung schwankt von Jahr zu Jahr innerhalb nicht sehr weiter Grenzen; 
am westlichsten (W 10.2° 5) war sie 1896, am südlichsten (W 54.4° 8) 1924, Eben- 
solche Schwankungen zeigt auch der Jahreswindweg, und zwar zeigt sich, daß, 
je mehr die mittlere Windrichtung sich reinem Westwind nähert, desto stärker 
die mittlere Geschwindigkeit ist (Korrelationsfaktor 0.39). 
Die Schwankungen der Turbulenzwege sind ziemlich groß; der Mittelwert 
für den senkrecht zu R ist rund 62 000 km, für jenen in der Richtung R 49 000 km. 
Ersterer schwankt zwischen 76 600 und 50 400 km, letzterer zwischen 58 700 und 
33900 km. Ganz auffallend ist der Zusammenhang zwischen der Richtung der 
mittleren Luftbewegung und der Turbulenz senkrecht auf R. Je geringer die 
West- und je größer die Südkomponente der mittleren Luftbewegung ist, desto 
stärker sind die sich aufhebenden Luftmassenverschiebungen senkrecht auf die 
mittlere Richtung der Strömung, um so größer der Austausch quer zur Strömung. 
Der Korrelationsfaktor erreicht den hohen Wert von — 0.87, Demgegenüber 
zeigt der Turbulenzweg in der Richtung R keinen näheren Zusammenhang mit 
der mittleren Richtung der Luftströmung, aber mit der Größe derselben ist 
der Korrelationsfaktor beachtenswert (r = — 0.75), und zwar zeigt sich, daß, je
	        
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