Skip to main content

Full text: Köppen-Heft der Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie

Weinberg, B.: Physikal, Betrachtungen über Entstehung usw. einzelner Elemente d. Hydrometeore. 109 
Wenn atmosphärische Eiskristalle auf die Oberfläche des schwach unter- 
kühlten Wassers gelangen*) und dort zusammenwachsen, so entsteht schließlich 
eine Eisschicht von Körnern mit unregelmäßigen horizontalen Querschnitten; sie 
behalten diese Querschnitte bei allmählicher Verdickung des Eises bei, wenn die 
Eisbildung ohne Zerbrechen der Eisschicht vor sich geht. Die Zwischenräume 
zwischen den Kristallen solchen Eises sollen mehr Beimischungen enthalten als 
die Kristalle selbst, die bei genügend langsamer Erstarrung reines H,O dar- 
stellen müßten; wahrscheinlich sind sie eutektische Mischungen von ver- 
schiedenen Bestandteilen der „Mutterlauge“. Es wäre wünschenswert °), sowohl den 
Salzgehalt des Wassers in den Zwischenräumen, welches unter der Einwirkung 
der Sonnenstrahlen entsteht, für sich zu bestimmen als auch den der losen Eis- 
kristalle selbst. Es ist anzunehmen, daß solches Eis anisotrope mechanische Eigen- 
schaften hat, besonders. zu Beginn des Schmelzens, im Gegensatz zu anderen Eis- 
arten, die aus bewegtem Wasser oder, unter der Wirkung des Windes, durch 
wahllose Übereinanderlagerung von Brucheis entstanden sind, wie es zumal beim 
Meereis häufig vorkommt. 
Literaturverzeichnis. 
1. (Gemeinsam mit S. J. Schubin): „Über die Mikrostruktur des Hagels“, — Arb. 3. Vers. Russ, Ass, 
Physiker (Trudy 3-go s’ezda Ross. Ass. fiz.), S. 24 (1923). Referat. 
2, (Gemeinsam mit S. J. Schubin): „Uber die Labilität des Wasserdampfes in der Atmosphäre“, — 
Berichte üb. wiss.-techn. Arb. id. Rep. (Soobscenija o naucro-techniceskich rabotach v Respubl.), 
XIV, 55 (1924) — Referat, 
„Zur Theorie des Herabsinkens der Wolken durch deren Bestreuung mit elektrisiertem Sand“, -— 
Journ, Russ. Phys. Ges. (Jurn, Russ, Fiz, Obs6.), LVI, 687—697 (1924). 
„Die Bedingungen der Unterkühlung von Flüssigkeiten wie der Übersättigung von Dampf und 
die Rolle der Staubteilchen bei der Sublimation‘. — Ebenda LVII, 7—14 (1925). 
„Zur Arbeit von W. J. Arnold-Alabieff: Über einige Eigenarten der Eisdecke des Finnischen 
Busens nach den Beobachtungen an Bord von Eisbrechern“, — Nachr. d. Hydr., (Zapiski po gidro- 
grafii) XLIX, 269—272 (1925). 
„Zur Theorie des Rauhfrostes“, — Met. Bote (Met. Westnik) XXXV, 116/7 (1925). 
„Versuch eines Programms zur Erforschung von Entstehung und Schicksal einzelner Elemente der 
Hydrometeore“. Ebenda, 156—159, 
3, „Ähre und Baum als Indikatoren der Windböigkeit“, — Ebenda XXXWVTI, 77—79 (1926), 
9. „Über die Unmöglichkeit, Schneekristalle aufzubewahren“ (erscheint im Journ. Russ, Phys. Ges.). 
10. „Wirbelringförmige Regenwolke‘“ (erscheint im Met, Bot.). 
11. „Atmosphärische Niederschläge‘ (erscheint in Sovetskaja Enciklopedija). 
3. 
12, P. A. Moltschanoff: „Turbulenz der unteren Luftschichten usw.“. Met, Ztschr. 1923, 213ff. 
13. A. A. Kassatkin: „Synoptische Beobachtungen über die Niederschläge in Moskau im Sommer 
1913“ (russ,) Moskau, 58 S, (1915); siehe auch Met. Bot. XXXV, 56— 59 (1925). 
14. W, D, Dudeckij u. J. J. Sidorov: „Zur Frage über die Struktur von unter verschiedenen 
Bedingungen erstarrten Wassertropfen“. Journ. Russ. Phys, Ges, XLIIT, 340—343 (1911). 
Boris Weinberg: „Aufbewahren von Hagelkörnern und die Untersuchung der Mikrostruktur der- 
selben“, Phys, Ztschr. XI, 511—517 (1910): Himmel u, Erde X11, 568/9 (1910); Das Wetter XX VII, 
135—137 (1910). 
Boris Weinberg: „Einige Gedanken über die Möglichkeit und die mögliche Rolle der experimen- 
jellen Meteorologie“, Tagebuch 2, Mendel, Vers. (Dnevnik 2-go Mendeleevskago s’ezda), V1T,38/9 (1912). 
H, C. Burges: .‚The process of Solidifieation as a Process of Conduction of Heat“. Proe, Acad. 
Amsterdam, XXI, 616—627 41921); ‚„Observations of Temperature during Solidification‘“. 
Ebenda 691—704, 
18. Boris Weinberg: „Die Kristallisation des unterkühlten Wassers“. Phys Ztschr. IX, 645/6 (1908). 
*) Künstliche Unterkühlung des Wassers auf 1—2° in kalter freier Luft läßt sich erzielen, wenn 
man es mit einer Schicht Öl oder dergl, bedeckt, das leichter als Wasser, aber schwerer als Kis ist; 
Petroleum, das leichter als Wasser und Eis ist, läßt sich hierbei nicht verwenden.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.