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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 54 (1926)

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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Februsr 1926, 
Der letzte Schiffsort ist festgestellt nach Peilüngen des Scheins von Kap 
Vilano; dementsprechend ist das Besteck ab Ouessant. während der ganzen Über- 
fahrt richtig, so daß die oben genannten Orte. genau stimmen. Nach Passieren 
von Kap Vilano setzt normales. Wetter ein; die hohe Westsee hört auf, die ge- 
wöhnliche NW-Dünung tritt an ihre Stelle. — Während der drei Tage vom 20. bis 
22. Dezember stand dauernd eine Wolkenwand, bräunlicher Schafswolle gleichend, 
in SSW bis SO, 30° Höhe erreichend; sobald sie höher kam, drehte der Wind 
nach S zurück, und das schlechte Wetter begann von neuem. — Der Dampfer 
war mit Getreide und Stückgütern bequem und sicher beladen und hat alles gut 
überstanden. Kapitän Th. Berner, Reederei Gerhard & Hey, Hamburg. 
4, Atlas der Gezeiten und Gezeitenströme für das Gebiet der Nordsee, 
des Kanals und der Britischen Gewässer. Das unter vorstehendem Titel er- 
schienene Kartenwerk ist eine amtliche Veröffentlichung der Deutschen Seewarte 
und ist im Verlage von Eckardt & Meßtorff, Hamburg 11, Steinhöft 1, 
erschienen. Preis 20 RM. 
Es handelt sich um eine vollständige Neubearbeitung der Erscheinungen der 
wagerechten und senkrechten Gezeitenbewegung der betreffenden Seegebiete, die 
vornehmlich den Bedürfnissen der Schiffahrt in Form und Inhalt angepaßt ist. 
Das Kartenwerk enthält: . 
„Gezeitenstromtabellen für das Gebiet der Nordsee, des Kanals und der 
Britischen Gewässer“, 
eine Karte der „Linien gleichen mittleren Hochwasserzeitunterschiedes 
gegen den Meridiandurchgang des Mondes in Greenwich“, ; 
eine Karte der „Linien gleichen mittleren Springtidenhubes“, 
eine „Weiserkarte zu den Stromtabellen“, ; 
12 Karten der Gezeitenströme, gültig für jede volle Mondstunde während 
des Verlaufs einer Tide und bezogen auf den Meridiandurchgang des Mondes 
in Greenwich, 
12 Karten des Verlaufs der Gezeitenströme im Gebiet der Kanal-Inseln, 
{2 Karten des Verlaufs der Gezeitenströme im Gebiet des Pentland Firth, 
Erläuternde Bemerkungen zur Benutzung des Werkes, 
Beispiele zur Benutzung der Gezeitenstromtabellen und der Karten. 
5. Erwiderung auf den Aufsatz von Herrn Prof. Dr. G. Castens in den 
Ann. d. Hydr. usw. Nr. 1, 1926, S. 22—25. Die Meteorologen verdanken ihre 
Kenntnisse der meteorologischen Verhältnisse auf den Meeren zum größten Teil 
dem Material, das die Nautiker ihnen in jahrelanger und mühevoller Arbeit zu- 
sammengetragen haben. Zahlreiche Nautiker haben besondere Beobachtungen 
angestellt. Viele Reedereien haben bedeutende Mittel für Thermometer, Baro- 
meter und Barographen ausgegeben und zwar nicht nur im Interesse der Sicher- 
heit der Schiffahrt, sondern im Interesse der Wissenschaft. Ich erinnere z. B. 
daran, daß der Norddeutsche Lloyd und andere Reedereien ihre Schiffe schon 
seit Jahrzehnten mit einfachen Luft- und Wasserthermometern, mit einem Psychro- 
meter in Jalousieschränkchen, einem Marinebarometer, einem Aneroidbarometer 
und einem Barographen ausrüsten, . en 
Recht verwunderlich ist es nun, wenn ein wissenschaftlicher Mitarbeiter der 
Seewarte sich nicht freundlich in den Ann. d. Hydr. über die Beobachtungen der 
Nautiker äußert, die nach bestem Wissen und Können gearbeitet haben! Warum 
hat: Herr Prof. Dr. Castens nicht einige Nautiker. der betreffenden Fahrten: ge- 
beten, daß sie ihm besondere Beobachtungen anstellen möchten; warum hat er 
ihnen nicht die Instrumente mitgegeben? Er hätte die Ergebnisse längst. , Ihn 
und die Wissenschaft trifft die Schuld, aber nicht die Nautiker!  ‘ 
Die Reeder können in diesen schweren Zeiten keine besonderen Beobachtungs- 
geräte beschaffen. Für die praktische Schiffahrt genügen die an Bord: befind- 
lichen Instrumente vollständig. Man darf den Wert der meteorologischen Kenntnisse 
lür die Nautik auch nicht überschätzen, denn in den meisten Fällen muß 
der Nautiker mit den gegebenen Verhältnissen rechnen und‘ muß mit den: Ele- 
menten kämpfen. 
1.
	        
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