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Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1925.
{12b) 5m 52s M.Z. Greenwich regelmäßig abgegeben. Die genaueren Abgabe-
zeiten wurden im Anschluß an die Korrektionen der „Onogo“Signale in den oben
genannten Zeitschriften regelmäßig veröffentlicht,
.Der Stand der Normaluhren wurde durch regelmäßige Zeitbestimmungen
festgestellt. Die Beobachtungen wurden sämtlich am Bambergschen Durchgangs-
instrument (7 cm Objektivöffnung, 70 cm Brennweite) mit Registriermikrometer
ausgeführt.
g. Weitere Arbeiten.
Die Untersuchungen über die mittlere tägliche Gangschwankung von Chrono-
metern wurden fortgesetzt, Das Material lieferten die Instrumente der 48, Wett-
bewerbprüfung. Mit Hilfe von 17 Instrumenten wurde eine Untersuchung über
die Einwirkung des Erdmagnetismus auf den Gang von Chronometern durch-
geführt.
Die luftdicht abgeschlossene Pendeluhr „Riefler Nr. 223“ wurde losgenommen,
gereinigt und geölt; die Uhren „Richter Nr. 101“ und „Pohl Nr. 586“ wurden
durch einen Uhrmacher gründlich überholt. „Pohl Nr. 586“ und „Pohl 587“ er-
hielten zweck Beseitigung des Einflusses der Luftdichte auf den Gang eine
Aneroid-Kompensation, die von den Mechanikern der Seewarte angefertigt wurde.
Für den Funkzeitsignalbetrieb wurde von Dr. Repsold ein neues 4-Röhren-
Empfangsgerät gebaut, das eine sichere automatische Registrierung der in Frage
kommenden Zeitsignale gestattet.
In den Monaten November und Dezember nahm Dr, Mahnkopf teil an Funk-
peilversuchen auf kurzen Wellen, die von der Firma Radiosonanz A.-G. (Berlin)
bei Cuxhaven und auf dem Elbe-Feuerschiff IV durchgeführt wurden,
VI. Gezeitendienst (6).
Gezeitenvorausberechnung und Ermittlung. ihrer Unterlagen, Weiterentwicklung
der zum Gezeitendienst erforderlichen Instrumente, Einrichtung und Durchführung
des Sturmflutwarnungsdienstes im Deutschen Küstengebiet.
Der Gezeitendienst, der in den vorhergehenden Jahresberichten unter Ab-
teilung II aufgeführt ist, ist im Februar 1925 von dieser Abteilung abgezweigt
und dem Präsidenten unmittelbar unterstellt worden.
Die rechnerischen Arbeiten, besonders an der Gezeitenrechenmaschine, führte
bis Mitte April der nautische Hilfsarbeiter G, Thiel, von da ab der nautische
Angestellte H, Meier aus. Mit Schreib- und Rechenarbeiten war ferner eine Hilfs-
kraft dauernd beschäftigt.
a. Herausgegebene Arbeiten,
1. Gezeitenatlas, Gegen Ende des Berichtsjahres konnte die Neubearbeitung
des „Atlas der Gezeiten und Gezeitenströme für das Gebiet der Nordsee, des
Kanals und der Britischen Gewässer“ herausgegeben werden. Mit dem Erscheinen
dieses Werkes ist die Bearbeitung aller erreichbaren Gezeitenstrombeobachtungen
oder deren Ergebnisse durch Dr. Michaelis zu einem vorläufigen Abschluß gelangt.
Der Atlas enthält zunächst eingehende Gezeitenstromangaben von insgesamt
815 Orten im Gebiet der Nordsee, des Kanals und der Britischen Gewässer in
Tabellenform, Gegeben sind mittlere Werte des Gezeitenstroms nach Richtung
und Geschwindigkeit für jede Mondstunde, sowie die Eintrittszeit, die Richtung
und die Geschwindigkeit des stärksten Ebb- und Flutstroms und die Zeiten des
Stromkenterns, Zur leichten Auffindung von Orten, für die diese Angaben in
den Tabellen gemacht sind, dient eine Weiserkarte, Weiterhin enthält der Atlas
auf zwölf Tafeln die Gezeitenstromkarten, die auf den in den Tabellen gegebenen
Werten beruhen, Diese Karten geben einen vollständigen Überblick über den
Verlauf der Gezeitenströme in den genannten Gebieten und ermöglichen dadurch
die Erkenntnis der Stromvorgänge auch an den Orten des Seegebietes, für die