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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 54 (1926)

418 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Dezember 1926, 
ist in den „Annalen“ gelegentlich davon die Rede gewesen, so z. B. im Jahrgang 
1923, S. 140, 141, aber ohne die Beigabe der wünschenswerten schematischen 
Figur. Die bald bekannt gewordene Tatsache, daß das Meer in den Tiefen gerade 
der tropischen Breiten eine so ungemein niedrige Temperatur besitzt, eine 
Temperatur, die nie an Ort und Stelle erworben sein kann, verlangte von Anfang 
an gebieterisch eine Erklärung. Jahrzehntelang haben sich Forscher wie Lenz, 
Ferrel, Croll, Schott u, a. um dies Problem bemüht, letzterer noch ausführlich 
an der Wende des Jahrhunderts im „Valdivia“- Werk, und man sah die Erklärung 
vorwiegend in einer hemisphärischen ozeanischen Vertikalzirkulation, indem das 
Wasser der Subtropen und mittleren Breiten abwärts sinke, das Wasser der 
äquatornahen Gebiete aufsteige, wobei außerdem an Boden sehr bedeutende 
Wassermassen von der antarktischen Zone, vergleichsweise unbedeutende Wasser- 
massen von der arktischen Zone als kalte horizontale Bodenströme schließlich 
in den Vertikalkreislauf eintreten, 
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Fig. 1. . 
Längsschnitt durch den Atlantischen Ozean unter 30° W-Lg. 
Salzgehaltslinien und Bewegungsrichtungen nach W., Brennecke”) und A, Merz“). 
Oberflächen wasser, T = Tropenwasser (nordatlantischer Tiefenstrom). 
Polarwasser (antarktischer Zwischenstrom), B = Bodenwasser. 
*) Siehe Fußnote 4 auf 5. 426. 
Wie so oft in den Wissenschaften, packt man jetzt, die früberen Vorstellungen 
ganz oder fast ganz beiseite schiebend, die Aufgabe vom entgegengesetzten 
Standpunkt an: horizontale Wasserumsetzungen überwiegen, und mit ihnen sucht 
man die beobachtete Temperatur- und Salzgehaltsverteilung der verschiedenen 
Breiten und Tiefen zu erklären, und zwar etwa in folgender Weise, wobei wir 
uns der Kürze halber allein auf die Isohalinen der Fig. 1 beschränken. Die 
Anordnung der Tiefenisothermen steht im Einklang damit. Unsere Textfigur 
stellt einen Meridionalschnitt durch den Atlantischen Ozean unter rund 30° W-Lg. 
dar. Wir erkennen ein sehr starkes hemisphärisches Mißverhältnis in den Salz- 
gehaltswerten; auf N-Br, bis in sehr beträchtliche Tiefen hinab Werte von über 
35.0% 0 auf S-Br. durchweg geringere, in einer Zwischenschicht von rund 600 
bis 1000 m sogar abnorm niedrige Werte von 34.5 und weniger, wobei unter- 
halb von 1000 m der Salzgehalt wieder etwas steigt. Dieser Tatbestand und 
zahlreiche andere Momente führten dazu, daß man neuerdings etwa so gliedert.
	        
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