Kleinere Mitteilungen.
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Seegangsangaben das meiste Interesse erweckt, Erst in zweiter Linie haben die
Flugzeugführer von den Gefahren Notiz genommen. Selbst unter schwersten
Opfern mußte der Flug durchgeführt werden.
Die Deutsche Seewarte hatte für die Tage des Seeflugwettbewerbs‘ an den
wichtigsten Stellen provisorische, aber gut. ausgerüstete Flugwetterberatungs-
stellen errichtet, sofern nicht schon bestehende Weetterwarten, wie die Flug-
wetterwarte in Hamburg-Fühlsbüttel und die in Stettin die Beratung übernehmen
konnten. Soweit es der Personalbestand zuließ, wurden jedem Meteorologen ein
im Wetternachrichtendienst erfahrener Funker und eine technische Hilfskraft
beigegeben, Flugwetterberatungsstellen wurden am Sitz der Hauptsportleitung
in Warnemünde, in Hamburg an der Alster, in Wilhelmshaven, in Norderney
und in Pillau errichtet. Somit war den Flugzeugführern Gelegenheit gegeben,
sich an den wichtigsten Zwangslandeplätzen über das Wetter zu orientieren,
was sie von selbst an den Durchgangsplätzen. nicht getan haben, da dort
nur 20 bzw. 40 Minuten zur Verfügung standen und während dieser Zeit viele
Formalitäten zu erledigen waren. Da war es also dem einzelnen Meteorologen
überlassen, knapp und doch allumfassend dem Flieger den Witterungszustand
zu schildern, ihm eine kurze Prognose zu geben und vor allem, ihn auf
eventuelle Gefahren aufmerksam Zu machen, In den meisten Fällen haben
dann die Führer selbst den Meteorologen ausgefragt, aber in erster Linie
nach Wind- und Seegangsverhältnissen. Eine Angabe der jeweils besten Flug-
höhe, wie sie beim Flugverkehr üblich ist, aus den zahlreich zur Verfügung
stehenden Höhenwindmessungen errechnet, konnte den einzelnen Führern begreif-
licherweise nicht gemacht werden, da sie in die Bestimmungen des Wettbewerbs
eingegriffen hätte. Das hätte nachträglich zu Unstimmigkeiten führen können,
Bei einem Wettbewerb müssen derartige Angaben unterbleiben, Die von allen
Flugwetterwarten benutzten Wetterzettel, die eine klare Übersicht der Wetter-
diagnose und eine kurze Prognose enthalten, wurden vor fast allen Beratungs-
stellen den Flugzeugführern übergeben, In vielen Fällen hat der Beobachter den
Wetterzettel an sich genommen und erst nach dem Start sich über die Wetter-
Jage orientiert, soweit es ihm möglich war, denn er mußte außerordentlich scharf
aufpassen, um auch keine Wendemarke außer acht zu lassen, Da sich die Be-
ratung in kurzer Zeit abspielen mußte, war es dem Meteorologen nicht immer
möglich, persönlich mit den Flugzeugführern Rücksprache zu nehmen. Die Sport-
leitungen haben aber durch Stellung von Hilfspersonal fast überall dem Wetter-
dienst: weitest gehende Hilfe angedeihen lassen.
Der Nachrichtenmitteldienst war von der Deutschen Seewarte für die
Tage des Wettbewerbs stark erweitert worden. Alle nur verfügbaren Beob-
achtungsstellen wurden herangezogen, Neben den synoptischen Stellen meldeten
die für den Flugwetterdienst vorgesehenen Streckenmeldestellen, die in dem Be-
reich der Flugstrecken des Wettbewerbs lagen. Außerdem hatten sich die sämt-
lichen Marinenachrichtenstellen in den Dienst der Sache gestellt und waren an-
gewiesen, ein- bzw. dreistündige Meldungen abzusetzen. Die Sturmwarnungs-
stellen der Deutschen Seewarte hatten ebenso wie die Gefahrenmeldestellen im
Luftverkehr nur Witterungsgefahren zu melden. So‘ konnte sowohl bei der
Zentrale in Hamburg als auch bei den übrigen Beratungsstellen ein guter Über-
blick über die‘ Gefahrzonen und ihre Verschiebung gewonnen werden,
Da die meisten von den vorgesehenen Streckenmeldestellen stündliche
Meldungen absetzten, war es möglich, jede auch noch so kleine Veränderung in
den Witterungserscheinungen zu erfassen, Alle meteorologischen Elemente, be-
sonders die für den Flieger wichtigen, konnten in ihren Veränderungen erkannt
werden, Die Verlagerung kleiner Tiefdruckwirbel, ihre Ausbildung zu Gewitter-
säcken und später zu Gewitterfronten, der Zug derselben, die Veränderung der
Windstärken, Sicht- und Bewölkungsverhältnisse, ließen sich derartig genau aus
den schnell entworfenen Wetterkarten erkennen, daß die nur für einige Stunden
zu stellende Prognose bis in alle Einzelheiten eine fast 100 prozentige Treffsicher-
heit erreichte. Hatten die Beratungsstellen die erste Aufgabe, sich Spezialwetter-
karten für die Küstengehiete herzustellen, so war es für sie in zweiter Linie