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Full text: 54, 1926

390 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Oktober 1926. 
aufgetreten. Es ist ein Schwingen der Rose bis um etwa 4 Strich nach beiden 
Seiten, einmal auch nur nach einer Seite, beobachtet worden, Die Ausschläge 
nahmen langsam zu und ab. In der Regel dauerten sie nur einige Minuten. 
2. Nachrichten für Seefahrer 1917, Nr. 2083, S. 690. 
O-lich von Häfringe sind auf ungefähr 58° 37’ N-Br. und 17° 29’ O-Lg. auf 
SW-lichem Kurse Kompaßstörungen beobachtet worden. Die Kompasse waren 
sehr unruhig und schlugen mehrere Male um etwa 2 Strich nach W aus. Die 
Störung dauerte etwa 2 Minuten. 
8, Nachrichten für Seefahrer 1918, Nr, 1327, S. 462. 
Auf der Reise von Gävle nach Oxelösund wurde auf D. „Lizzy“ zwischen 
Landsort und Häfringe in ungefähr 58° 37,9’ N-Br. und 17° 31,6’ O-Lg. während 
etwa 5 Minuten eine magnetische Störung bemerkt, durch welche die Kompasse 
bis 5 Strich W-lich ausschlugen. 
Von diesen drei Störungsgebieten liegt das erste in unmittelbarer Nähe der 
Stelle, an der sich die Störungen der Flugzeugkompasse bemerkbar gemacht haben. 
Die Ablenkung der Kompasse aus der normalen Richtung ist in beiden Fällen 
annähernd dieselbe. Daß sich die Erscheinung im Flugzeug viel rascher abspielt 
als an Bord des Seeschiffes, liegt an der bedeutend größeren Geschwindigkeit, 
mit der das Flugzeug den Störungsherd überfliegt. Wenn nun auch nicht gesagt 
werden soll, daß das Flugzeug gerade einen der im ersten Bericht erwähnten 
Störungspunkte überflogen hat -— die allerdings nur angenäherten Angaben über 
Länge und Breite stimmen nicht ganz überein -—, 80 besteht doch kein Zweifel, 
daß irgendeins der in jener Gegend zahlreichen, räumlich eng begrenzten Störungs- 
gebiete die Ursache des auffälligen Verhaltens der Flugzeugkompasse gewesen 
ist. Bei der außerordentlich geringen Höhe, in der das Flugzeug bei ganz ruhigem 
Wetter und glatter See flog, ist es erklärlich, daß sich der störende Einfluß etwa 
ebenso stark bemerkbar machen konnte wie bei den Schiffskompassen. Würde 
das Flugzeug dieselbe Stelle in beträchtlicher Höhe passiert haben, so würde 
jedenfalls nur eine ganz geringe oder überhaupt keine Wirkung verspürt worden sein. 
Daß sich die Kompaßstörungen in der Nähe der schwedischen Küste tat- 
sächlich oft nur in einem ganz beschränkten Gebiet kräftig bemerkbar machen, 
dann aber rasch wieder abnehmen, geht aus den systematischen Vermessungen 
einiger Störungsgebiete hervor, die im letzten Jahrzehnt im Auftrage des Kungl. 
Nautisk-Meteorologiska Byrän in Stockholm, des jetzigen Seekartenwerkes, von 
Gustaf S. Ljungdahl ausgeführt worden sind. Um nur ein Beispiel dafür an- 
zuführen, welche Störungsbeträge an dicht beieinander gelegenen Punkten vor- 
kommen, sei das auf etwa 58° 32’ N-Br., und 17° 24’ O-Lg. in rechtweisender 
Richtung SOzS etwa 8.8 km von Häfringe Bäk entfernt liegende Störungsgebiet 
erwähnt, das innerhalb seines engen Bereiches Ablenkungen der Kompaßnadel 
aus der normalen Lage bis zu 60° nach beiden Richtungen hervorruft, dessen 
Einfluß aber schon in geringem Abstande von den Störungszentren rasch wieder 
verschwindet. 
Dem Umstande, daß das Flugzeug bei seinem Fluge von Stockholm nach 
Stettin das in der Nähe von Häfringe gelegene Störungsgebiet unmittelbar über 
der Meeresoberfläche überflogen hat, ist es zuzuschreiben, daß Herr Merz im 
Gegensatz zu seinen bisherigen Erfahrungen durch das Verhalten seiner Kompasse 
auf die Wichtigkeit dieser Störungserscheinungen hingewiesen worden ist, Zur 
Klärung der Frage, in welchem. Grade sich die Wirkung solcher Störungsgebiete 
bei den Flugzeugkompassen in den verschiedenen Höhenlagen fühlbar macht, 
wäre es erwünscht, wenn die Flugzeugführer beim Antreffen eines Störungsgebietes 
ihr besonderes Augenmerk auf das Verhalten ihrer Kompasse lenken und alle 
beobachteten Tatsachen in einem ausführlichen Bericht der Deutschen Seewarte 
in Hamburg zukommen lassen würden. Burath. 
3. Ölen der See. Im „Hydrographie Bulletin“ Nr. 1928, Washington, den 
18. August 1926, findet sich ein Hinweis über Erfahrungen, die auf dem englischen 
Dampfer Matador gemacht sind. Ölsäcke wurden als nicht praktisch gefunden, 
da sie dauernd zerrissen und oft von neuem gefüllt werden mußten. Schließlich
	        
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