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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 54 (1926)

Ann. d. Hydr. usw. LIV. Jahrg. (1926), Heft X. 
56; 
Hugo Dominik Präsident der Deutschen Seewarte. 
Am 1. September d, Js. hat Vizeadmiral a. D. Dominik als Nachfolger des 
Geheimen Öberregierungsrates Hans Capelle die Leitung der Deutschen See- 
warte übernommen, 
Dominik trat im Jahre 1890, nachdem er im Königlich Preußischen Kadetten- 
korps seine erste Erziehung erhalten hatte, in die Kaiserliche Marine als Kadett 
ein. Nach der ersten seemännischen Ausbildung, die er noch auf der alten Segel- 
fregatte S. M. S. „Niobe“ erhalten hatte, wurde er nach den üblichen Lehrgängen 
auf der Marineschule in Kiel und nach zweijähriger praktischer Ausbildung als 
Seekadett auf der Flotte im Jahre 1893 zum Unterleutnant zur See befördert. 
Nach Land- und Bordkommandos im Ausland wurde er im Jahre 1897 Leutnant 
zur See und ging als solcher 1897 mit dem Kanonenboot „Habicht“ auf die west- 
afrikanische Station. Nach diesem Auslandskommando war er über drei Jahre 
Torpedobootskommandant und fuhr dann mehrere Jahre hindurch auf den Linien- 
schiffen der aktiven Schlachtflotte als Wachoffizier, Navigationsoffizier und 
Admiralstabsoffizier. 11/, Jahre Erster Offizier auf S. M. S. „Agir“ erhielt er ein 
längeres Kommando zum Vermessungsdienst. Dominik war in den Jahren 1909/10 
Kommandant der Vermessungsschiffe S. M.S. „Möwe“ und „Planet“. Diesem Kom- 
mando voraus ging eine mehrmonatige Ausbildung auf der Deutschen Seewarte, 
als deren Leiter er nunmehr berufen ist. Mit S. M.S. „Planet“ war er in unseren 
Kolonien der Südsee tätig. Hier konnte er sich auch mit ozeanographischen 
Arbeiten beschäftigen, wobei es ihm gelang, das Vorhandensein des von der 
Deutschen Seewarte vermuteten Tiefseegrabens zwischen Neu-Kaledonien und den 
Neuen Hebriden nachzuweisen, 1911 bis 1914 Dezernent im Nautischen Depar- 
tement des Reichs-Marine-Amts, hatte er Gelegenheit, sich eingehend mit den 
allgemeinen. deutschen Schiffahrtsangelegenheiten zu befassen,. 1914 zum Kom- 
mandanten des großen Kreuzers S. M. S. „Victoria Louise“ ernannt, führte er dieses 
Schiff bis Ausbruch des Krieges als Seekadettenschulschiff, später als Aufklärungs- 
kreuzer in der Ostsee. Nach Außerdienststellung dieses Schiffes wurde Dominik 
im November 1914 zum Kommandeur des Matrosen-Regiments 5 ernannt und rückte 
im Dezember 1914 ins Feld. An der Spitze dieses Regiments stand er bis zum 
31, Mai 1918. Matrosen-Regiment 5, zum großen Teil aus alten Seeleuten bestehend, 
nahm an allen Stellungskämpfen und Schlachten des Marinekorps teil, wurde 
mehrere Male zu großen Gefechtshandlungen anderen Divisionen des Feldheeres 
anterstellt, besonders 1915 und 1917 vor Ypern und 1918 am Houthoulster Wald, 
Im Juni 1918 kam er zur Flotte und wurde Kommandant des neuesten und größten 
Großkampfschiffes S, M. S. „Bayern“. Nach dem Umsturz blieb er im Marinedienst, 
wurde 1919 Festungskommandant von Wilhelmshaven und 1920 Inspekteur des 
Bildungswesens der Marine in Kiel. In dieser Stellung wurde er 1921 zum Vize- 
admiral befördert und im Jahre 1922 verabschiedet, Seit dem 1. April ist er 
infolge der Erkrankung seines Vorgängers vom Reichsverkehrsminister mit der 
Wahrnehmung der Geschäfte des Präsidenten der Deutschen Seewarte beauftragt 
und durch Verfügung des Herrn Reichspräsidenten vom 1, September zum Prä- 
sidenten der Deutschen Seewarte ernannt. 
C. Jaeger. 
Ans. d. Hydr. usw. 1926, Heft X.
	        
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