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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 54 (1926)

Neuere Veröffentlichungen. 
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Umfang des zu bewältigenden Materials unbedingt 
nötig sei, den Lehrstoff auf das zu beschränken, was 
der Seefahrer in seinem Berufe wissen müsse, weli 
es nur auf diese Weise möglich sein werde, dem 
Schüler innerhalb der äußerst knapp bemessener 
Unterrichtszeit das Notwendigste Teizubringen, 
Von diesen Gesichtspunkten aus betrachtet, er 
scheint das Lehrbuch von Schütz-Immler wohl 
geeignet, dem bisher von jedem Schiffsführer mehr 
oder weniger unangenehm empfundenen Mangel 
an geographischen Kenntnissen unseres nautischen 
Nachwuchses Auf nn n 
In dem Buche findet sich in rängter 
Kürze ein außerordentlich yeichhaltıges Material Abhandlungen des Magnetischen und Meteoro- 
zusammengetragen: Auf eine kurzgefaßte, den logischen Observatoriums zu Irkutsk, Heraus- 
Grundbegriffen der Erd- und Länderkunde ge- Kegeben vom. Direktor des Observatoriums, W, B. 
widmeten Kinleitung folgt Teil I, Allgemeine Schostakowitsch. Nr. 1: „Der Baikal“, 
Küstenkunde, der sich mit der Verteilung von Aus dem Vorwort: Das Magnetische und 
Land und Wasser auf der Erdoberfläche, dem Meteorologische Observatorium zu Irkutsk beginnt 
Aufbau der Erdrinde, der Veränderlichkeit der mit dem Jahre 1926 die Herausgabe seiner wissen- 
Küsten und mit den verschiedenen Küstenformer schaftlichen Arbeiten, Das erste Heft wird der 
beschäftigt, während Teil JI die Aufgaben der Hydrographie des Baikal gewidmet, 
Meereskunde, die allgemeine Geographie der Ozeane, Schon seit, dem Jahre 1896 organisierte das 
der Mittel-, Rand- und Zwischenmeere, der Schelfe Observatorium zur Untersuchung des Baikal, eines 
sowie die Entstehung und Verbreitung des Meer der merkwürdigsten Seen der Welt, eine Reihe von 
eises behandelt. Einen größeren Raum nimm: hydrometeorologischen Beobachtungen, Während 
naturgemäß Teil IJI, Besondere Küstenkunde, ein, der Zeit hüäufte sich eine Menge von höchst lehr- 
in welchem die Küsten aller Meere kurz, aber reichem, noch nirgends veröffentlichtem Material 
anter Hervorhebung der wichtigsten Daten be an. Gegenwärtiges Heft stellt hauptsächlich die 
schrieben werden. Teil IV, Handelsgeographie Bearbeitungsergebnisse der hydrologischen Baikal- 
befaßt sich mit der Eigenart der für den Welt. beobachtungen dar, Das Observatorium beab- 
handel, und damit auch für die Schiffahrt, be- sichtigt, im folgenden Hefte die Zusammenstellung 
deutsamsten Handelsgüter und der geographischen ler meteorologischen Beobachtungen am Ufer des 
Verbreitung der wichtigsten Roherzeugnisse. Be. Baikalsees zu publizieren, unter anderem auch die 
sonders wertvoll erscheinen die diesem Teile bei- AUTEEDUNEN der zahlreichen an den Baikal- 
gefügten Weltkärtchen, die besser als langatmige stationen wirkenden selbstregistrierenden Apparate: 
Beschreibungen das Wesentliche über die Ver der Barographen, Thermographen und Anemo- 
breitung der Rohstofferzeugung mit einem Blick zraphen, wie auch die Beobachtungen der Luft- 
erkennen Jassen. Für eine spätere Neuauflage des lemperatur nach den auf verschiedenen Höhen über 
Buches wäre viellcicht statt des Schwarzdrucker dem Seespiegel aufgestellten Thermographen. 
eine farbige Ausführung dieser Karten zu empfehlen, Alle Artikel des Sammelwerkes sind mit um- 
Teil V, Der Handelsverkehr, verbreitet sich über fangreichen Zusammenfassungen in deutscher 
die dem Überseeverkehr dienenden Verkehrsmittel Sprache versorgt, um es den ausländischen (te- 
zu Wasser und zu Lande sowie über Wesen und lehrten zugänglich zu machen, 
Umfang des Welthandels. Ein Schlußabschnitt Inhalt des Heftes: 1. Schostakowitsch: Ther- 
gibt Auskunft über die Verbreitung der wichtigeren mische Verhältnisse des Baikalsees, — 2. Schosta- 
Krankheiten, kowitsch: Niveauschwankungen des Baikalsees, — 
Es erübrigt sich, ausführlicher auf den reichen 3. Schostakowitsch: Die Durchsichtigkeit des 
Inhalt einzugehen. Zusammenfassend kann gesagt Wassers des Baikalsees, — 4. Schostakowitsch: 
werden, daß hier eine solche Fülle des Wissens- Die Beziehungen zwischen der Höhe des Wasser- 
werten zusammengetragen worden ist, daß es sowoh! standes der Angara und ihrem Zufrieren. -— 
dem Lehrer wie dem Schüler nicht leicht fallen wird 5. Jekimow und Krawetz: Vorläufige Mit- 
während der Dauer des Lehrkursus den umfang: teilung über die Gezeiten des Baikalsees, — 
reichen Stoff auch nur annähernd zu bewältigen, 8. Solovieff u. Schostakowitsch: Die Seiches 
Vom Standpunkt des Nautikers aus betrachtet, er- des Baikalsees. — 7. Wereschtschagin: Vor- 
acheint schon viel gewonnen, wenn der Schüler läufiger Bericht über die Arbeitsergebnisse der Baikal- 
die Gebiete der allgemeinen Küstenkunde und der %xpedition im Jahre 1925.— 8, Wereschtschagin: 
Meereskunde auf der Seefahrtschule gründlich in Die Hydrobiologische Baikalstation in Maritui, — 
sich aufnimmt; ist das der Fall, so können die 3. Treskow: Über den Zusammenhang zwischen 
übrigen Gebiete ruhig einem auf dieser Grundlage der maximalen Eisdecke und Wintertemperatur am 
aufzubauenden Selbststudium überlassen bleiben, Baikalsee. — Besprechungen: 10. Krawetz: Solo- 
das sich dann freilich in vielen Fällen lediglich vieff, Die Methode der Modelle und deren Ver- 
auf das durch die jeweilige Fahrt des Schiffes wendung zum Studium der stehenden Schwin- 
Geforderte beschränken wird. Hier liegt aber gungen des Baikalseces. 
B. Neueste Erscheinungen im Bereiche der Seefahrt. und der Meereskunde sowie auf 
verwandten Gebieten, . 
a. Werke, 
Witterungskunde. Gänge der Lufttemperatur von 343 Orten, 
Die periodische — 24 stündige — Schwankung Dissertat. von Q, Dietzschold. 435. 14 Tafeln, 
der Mitteltemperatur der untersten Luft- Dresden 1926. 
schichten, ermittelt auf Grund der täglichen 
gerade der praktische Wert des Buches: es ist ein 
Nachschlagewerk, in dem der Seefahrer im Bedarfs- 
ialle jederzeit allgemeine Auskunft findet, ohne 
erst dickbändige Spezialwerke durchstöbern zu 
müssen; und als solches füllt das Buch entschieden 
sine oft empfundene Lücke in unserer nautischen 
Büchersammlung aus, Die Bewertung des Werk- 
ehens als Lehrbuch muß dem Schullnaan üÜber- 
lassen bleiben; der Seefahrer begrüßt in dem Buche 
ein willkommenes Informationsmittel, das künftig 
in keiner Bordbücherei fehlen sollte, 
Kapt., Karbiner,
	        
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