Kleinere. Mitteilungen.
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Wetterberichts der Deutschen Seewarte vom 30. November bis 6. Dezember kommt
die Wetterlage klar zur Darstellung.
Nachdem der Dampfer am 7. die Azoren hinter sich gelassen hatte und das
Wetter nicht mehr von dem abziehenden Tief beeinflußt wurde, trat am 8, erneut
Barometerfall ein. Um 1% Nm. auf etwa 35° N-Br., 32° W-Lg. schoß der auf-
zefrischte südliche und westliche Wind mit orkanartiger Gewalt aus Nordwesten
aus und flaute dann nach einigen Stunden wieder ab. Diese örtliche Störung
läßt sich nicht aus den Wetterkarten von dem Tage ersehen, denn für solche
Darstellungen fehlen die Unterlagen.
4. D. Sachsen, H, A. L., Kapt. Jesse. MT. 22211.
Von San Jose nach Los Angeles.
Am 26. Februar 1926 auf 23° 1’ N-Br., 110° 21’ W-Lg.: „Treibender Walfisch,
stinkt sehr.“
Am 11. April 1926 auf 9° 3’N-Br., 86° 10’ W-Lg.: „Viele fliegende Fische, Schild-
kröten, Schweinsfische, Stromkabbelungen, Potwale, Haifische, bunte Schwalbenart,
Landvögel.“
5. D. Sachsenwald, H. A, L., Kapt. W. Krieger, MT. 22112,
a) Von Montevideo nach Teneriffa.
Am 20. Dezember 1925 auf 2° 28’ N-Br., 32° 20' W-Lg.: „Besteckversetzung ab
Fernando Noronha N 85°W 11 Sm in 8 Stunden, ab Mittag den 19, Dezember
N 86°W 15 Sm in 24 Stunden.“
Bem.: Hier zeigt sich, wie richtig es ist, die Btromversetzung auf kürzere Strecken zu erfassen.
Durch die Orts- und Strombestimmung nach Fernando Noronha werden die 15 Sm Stromversetzung
im Etmal in 4 Sm und 11 Sm zerlegt, d.h. es hat südlich von der Insel !/, Sm und nördlich von
der Insel etwa 1!/, Sm stündliche Versetzung bestanden, Besonders’wichtig sind solche Feststellungen
an der Küste, wo nach Möglichkeit von Feuer zu Feuer, von Huk zu Huk oder in 4 bis 6-stünd-
lichen Zwischenräumen der Strom ermittelt werden sollte (siehe Ann. d. Hydr, usw. 1926 S. 243).
b) Von Rosaria nach Hamburg.
Am 11. April 1926 auf etwa 19° S-Br., 38° W-Lg.: „Etwa 5b 35m mt. Gr. Zt.
fiel eine Sternschnuppe mit kometartigem Schweif, die alles sekundenlang in
greiles Licht versetzte. Die Bahn war noch etwa eine Minute lang wie eine
glänzende Schlange zwischen den Sternbildern Skorpion und Sagittarius zu sehen.“
Krebs, IL Offz. L. Schubart,
2, Strömungserscheinungen in der Santa Isabel Bay. D. „Wajao“, Woermann-
Linie, Kapt, Reiss, berichtet :
„Im Hafen von Santa Isabel auf Fernando Po, Am 3. Juli 1926, 4b 30m Nm,
M. O. Z., vor beiden Ankern und mit dem Heck an der Mole in Santa Isabel ver-
täut liegend, beobachteten wir eine merkwürdige Wasserbewegung. Ganz unver-
mittelt setzte in die Bucht ein Oberflächenstrom von etwa 1%, bis 2 Sm Ge-
schwindigkeit, der sich kreisförmig gegen Land zu ausbreitete, etwa 100 bis 250 m
von Land entfernt starke Stromkabbelung erzeugte und ungefähr 15 bis 20 m
vom Strande dann unter die Oberfläche tauchte, Der Streifen bis etwa 20m von
Land zeigte ruhiges, stilles Wasser, Die im Hafen vor Anker liegenden Schiffe,
von großen Dampfern der englische D. „Elmina“ und der holländische D. „Albireo“,
schoren sofort ein und lagen steif an der Kette. Diese ganze Erscheinung hielt
etwas über 1 Stunde an, ; Fig. 1.
Zur Zeit der Beobachtung
Wind: NW, Stärke 2; Seegang: NW,
Stärke2; Barometerstand: 757.6 mm;
Lufttemperatur 24.2° Celsius,
Ich habe diese Erscheinung
jetzt zum ersten Male beobachtet,
trotzdem ich seit 7 Monaten zwischen
Fernando Po und Spanisch-Guinea
fahre und häufig mit D. „Wajao“
im Hafen von Santa Isabel liege.
Da im Hafen manchmal mehrere I
Schiffe sich befinden und der zur Verfügung stehende Ankerplatz verhältnismäßig
nur beschränkt ist, so ist große Vorsicht beim Ankern geboten, um in einem solchen