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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 54 (1926)

Hugo, G.: Scemännische usw, Gesichtspunkte für die Errichtung einer aerologischen Station usw. 353 
für die Aufstiegsleitung, das Ballon- bzw. Drachenluk eingebaut werden. Die 
Durchgänge unter der achteren Brücke müßten möglichst klein und durch Türen 
verschließbar sein, damit ein genügender Windschutz für den Ballon hergestellt 
wird. Die F,T.-Antenne würde zwischen dem Fockmast und dem, Hinterkante 
der Aufstiegsbrücke anzubringenden, mit Klappläufer für Drachenaufstieg zu ver- 
sehenden Großmast anzubringen sein. . 
Als Triebkraft für das Fahrzeug würden entweder zwei Kolbendampfmaschinen 
mit Ölkesseln oder Motoren in Frage kommen. Erstere bieten den Vorzug größerer 
Manövrierfähigkeit, letztere sind praktisch jederzeit fahrbereit. 
4. Aus vorstehendem erhellt, daß eine solche Station, die mit ihrem Fahr- 
zeug steht und fällt, ein sehr kostspieliges Unternehmen sein würde, da außer 
dem teuren Fahrzeug ein recht zahlreiches Personal nötig wäre. Für ein Dampf- 
boot entsprechend der Serie Y 150—161 würden gebraucht: 
1 Kapitän, zugleich Aufstiegsleiter, 11 leitender Maschinist, 
2 Steuerleute, davon 1 zugleich Hilfs- I Seemaschinist II. Klasse, 
funker, 2 Seemaschinisten III Klasse, darunter 
Matrosen, darunter 1 Bootsmann, 1 | Feinmechaniker, 
Schiffszimmermann, 1 Segelmacher, Heizer, darunter 1 Feinmechaniker, 
L B. G.-Messer, Funker, 
Für ein Dampfboot entsprechend der Serie AIII würden gebraucht: 
| Kapitän, zugleich Aufstiegsleiter, I leitender Maschinist, 
2 Steuerleute, davon 1 zugleich Hilfs- 2 Seemaschinisten III. Klasse, darunter 
f[unker, i Feinmechaniker, 
Matrosen, darunter 1 Bootsmann, 1 Heizer, darunter 1 Feinmechaniker, 
Schiffszimmermann, 1 Segelmacher, Funker. 
1 B. G.-Messer, ; 
Dazu käme noch das wissenschaftliche Personal. Vergleichsweise sei erwähnt; 
daß die Drachenstation a. B. an Personal aufweist: 
L Vorstand, Seemaschinisten II. Klasse, 
L wissenschaftlichen Assistenten, Heizer, 
L technischen Assistenten, z. Zt. mit ungelernten Matrosen. 
Schifferexamen, 
Zum Schluß bliebe noch zu untersuchen, welche Punkte der deutschen Küste 
den genannten Bedingungen am besten entsprechen, ; 
Die Gezeiten und der, besonders bei W-lichen Winden hohe Seegang im Auf- 
stiegsraum, endlich die große Entfernung von der offenen See, mit der sie nur 
durch enge, lange Fahrwasser in Verbindung stehen, lassen keinen der Nordsee- 
häfen geeignet erscheinen. Am besten von allen würde sich noch das Lister 
Tief eignen. Es kommen also ernstlich nur Ostseehäfen in Frage, Den 
Bedingungen entspricht hier am besten der Fehmarn-Sund. Er bietet, je nach 
der Windrichtung, östlich oder westlich der Insel Fehmarn schnell erreichbare 
und genügend große Aufstiegsräume, die vor Seegang, soweit dies überhaupt 
möglich ist, geschützt sind. Eine Hafenanlage ließe sich leicht herstellen, soweit 
nicht die Erweiterung eines der vorhandenen Häfen genügt. Zum Einlaufen bei 
Nebel müßten jedoch noch besondere Einrichtungen getroffen werden. Die jetzt 
vorhandenen genügen nicht. Der Verkehr im Sund ist gering und dürfte kaum 
stören, dagegen würde bei sehr langen Aufstiegen die Hauptdampferstraße der 
westlichen Ostsee berührt werden, 
In zweiter Linie käme Swinemünde in Betracht, welches jedoch bei Winden 
von etwa NW über N bis NE keinen gegen Seegang geschützten Raum bietet, 
Ein gewisser Ersatz dafür kann vielleicht durch Drachenaufstiege auf dem Oder- 
haff gefunden werden. Da für Drachenaufstiege im allgemeinen 10 Sm Fahrt 
rollauf genügt, und auch. die Anlaufstrecke, die das Haff bietet, hierfür genügen 
würde, so wird die geringe Wassertiefe kein Hinderungsgrund sein. Der Ver- 
kehr von und nach Stettin wird im Anlaufsraum in der pommerschen Bucht 
kaum stören.
	        
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